Für einen Wochenendtrip an die Ostsee Anfang Juni habe ich das Iberotel Boltenhagen gewählt. In diesem Review erfahrt Ihr mehr über das Ostseehotel und ob sich die Buchung des Hotels lohnt.
Das Iberotel Boltenhagen befindet sich etwas abseits des Ostseebad Boltenhagen im Ferienresort Weisse Wiek. Die Lage des Hotels lädt zum Entspannen ein und regt gleichzeitig zu sportlichen Aktivitäten ein. Ich war einer der ersten Hotelgäste nach der Wiedereröffnung, nachdem das Hotel coronabedingt im Frühjahr schliessen musste. Insgesamt konnte mich das Hotel überzeugen, wenngleich das Hotel doch einige kleinere Schwächen aufweist.
Iberotel Boltenhagen – die Buchung
Nach der ersten Corona-Welle im Frühjahr und zwei ausgefallenen Reisen (New York, Abu Dhabi) habe ich über iberotel.de das erste Wochenende nach Wiedereröffnung gebucht. Für ein Zimmer mit Marina- respektive Meerblick rief das Hotel einen stolzen Preis von 190 Euro pro Nacht auf. Unter normalen Umständen würde ich für ein Hotel an der Ostsee nicht so viel bezahlen, aber die Reiselust und der Frust über die ausgefallenen Reisen liessen nichts anderes als eine Buchung zu.
Dieser Preis beinhaltete lediglich den Zimmerpreis. Frühstück sowie weitere Speisen waren im Preis nicht inkludiert. Zum reinen Hotelpreis wird noch eine geringe Kurtaxe fällig – diese ist jedoch nicht der Rede wert. Leider ist das Iberotel Boltenhagen kein reisetopia Hotel, sodass ich von keinerlei Vorteilen profitieren konnte.
Iberotel Boltenhagen – das Zimmer
Das Exterieur des Hotels fügt sich perfekt in die Umgebung ein. Maritim, modern und doch nordisch kühl – so lässt sich das Hotel auf den ersten Blick beschreiben. Ein weiteres familienfreundliches Feriendorf befindet sich ebenfalls in fussläufiger Nähe. Insgesamt ist das Hotel eher für die Altersgruppe über 30 ausgerichtet. Meine Begleitung und ich waren mit Abstand die jüngsten Hotelgäste.
In der Bucht ist eine kleine Marina beherbergt inklusive kleiner Promenade und zwei Restaurants in fussläufiger Nähe. Bei schönerem Wetter spiegeln sich die Sonne und die Yachten im Wasser – ein schönes Fotomotiv. Leider war das Wetter während meines Aufenthaltes eher ostseetypisch. Windig und regnerisch mit vereinzeltem Sonnenschein.
Das Zimmer im Iberotel Boltenhagen gefiel mir leider optisch nicht so. Darüber hinaus war das Zimmer für meinen Geschmack etwas spartanisch eingerichtet. Das Zimmer wirkt dank der bodentiefen Fenster sehr hell, die beigen und orangefarbenen Töne passen meines Erachtens auch gut in ein Ostseehotel, jedoch hatte ich mir das Zimmer farbenfroher vorgestellt. Es wirkte in mein Augen sehr leblos.
Das Zentrum des Zimmers bildete das Doppelbett. Leider handelte es sich dabei um zwei Matratzen, sodass eine unschöne “Lücke” im Bett entsteht. Der Schlafkomfort war dank der weichen Bettwäsche jedoch sehr hoch. Neben dem Bett befinden sich jeweils zwei Kleien Nachtschränke. Neben einem kleinen Sessel rundet ein kleiner Schreibtisch das Zimmer ab.
Den Müllbeteuel fand ich weniger einladend. Hier könnte sich das Hotel etwas mehr einfallen lassen. Ein grosser Fernseher ist ebenfalls an die Wand angebracht. Dieser lieferte trotz teilweise desaströsem Wetter durchgängig ein sehr gutes Bild. Die Minibar wurde aufgrund der Coronamassnahmen nicht gefüllt. Das Bad gefiel mir wiederum sehr. Das Strandmotiv in Verbindung mit den beigen Kacheln und der orangenen Wand spiegelt gut die Ostseeumgebung wider. Die Holzakzente wirkten ebenfalls stimmig.
Leider wies das Bad kleinere Abnutzungserscheinungen auf – siehe links am Türrahmen. Diese hätte das Hotel während der coronabedingten Schliessung abstellen müssen. Leider verfügt das Bad nur über eine Dusche, die wiederum viel Platz bietet.
Überzeugen konnte mich auch der Balkon. Gross genug für mindestens vier Personen hat man vom Balkon aus einen tollen Blick auf die See und die Marina.
Insgesamt konnte mich das Zimmer aber nur bedingt überzeugen. Zwar wirkte die Farbgestaltung stimmig, jedoch missfiel mir die spartanisch wirkende Ausstattung sowie die vereinzelten Abnutzungserscheinungen im Bad. Bei einem Zimmerpreis von 190 Euro pro Nacht erwarte ich ein wenig mehr.
Iberotel Boltenhagen – das Essen
Normalerweise erwartet Euch nun das Frühstücksangebot des jeweiligen Hotels. Ich muss jedoch gestehen, dass ich kein Foto vom Frühstück gemacht habe. Meine Eindrücke möchte ich Euch dennoch näher bringen. In puncto Frühstück und dem generellen Essen konnte mich das Hotel überzeugen. Zwar kostet das Frühstück pro Person und Nacht 18 Euro, liess allerdings keine Wünsche offen. So konnte ich zwischen Frühstück im Zimmer oder im Restaurant à la carte wählen. Das Frühstück wurde für die Hotelgäste in zwei Zeitfenster aufgeteilt. So wollte das Hotel die Gästeanzahl im Restaurant hinsichtlich der Corona-Schutzmassnahmen regulieren.
Das à la carte Frühstück konnte mich dank einer grossen Auswahl überzeugen. So hatte ich die Wahl zwischen warmen Eierspeisen, Pancakes, einer Vielzahl an Backwaren, lokale Wurst- und Käsespezialitäten sowie weitere Frühstücksgerichte wie Baked Beans, Tomate-Mozzarella oder einer grossen Auswahl an süssen Aufstrichen. Speziell die frischen Butter-Croissants sind mir positiv in Erinnerung geblieben.
Tagsüber bietet das Hotel durchgängig kleinere Snacks sowie vollwertige Fleisch-, Fisch- als auch Pastagerichte an. Darüber hinaus werden zum Nachmittag leckere Kuchen und Torten aus eigener Herstellung angeboten. Aufgrund des zeitweise guten Wetters konnten wir zum Nachmittag leider keinen Terrassenplatz ergattern, sodass wir mit dem Kaminzimmer vorlieb nehmen mussten.
In den Abendstunden haben wir erneut das Hotelrestaurant aufgesucht. Die Abendkarte liess ebenfalls keine Wünsche offen. So konnten zwischen einzelne Gerichte aber auch täglich wechselnde Drei- und Vier-Gänge-Menüs inklusive begleitender Weine gewählt werden. Meine Wahl fiel auf den mediterranen Burger mit Süsskartoffel-Pommes sowie einer leckeren Trüffelcreme. Überraschenderweise war der Burger deutlicher leckerer als in höherklassigen Luxushotels.
Auch das Wiener Schnitzel mit frischem Spargel wusste geschmacklich zu überzeugen. Insgesamt konnte mich die Qualität der Speisen vollends zufriedenstellen. Preislich waren die Speisen absolut vertretbar.
Iberotel Boltenhagen – die Erholung & die Aktivitäten
Aufgrund der anspruchsvollen ersten Corona-Welle legte ich einen besonderen Fokus auf die Erholung. Aufgrund der Corona-Auflagen des Landes Mecklenburg-Vorpommerns war es dem Hotel leider nicht gestattet, den Pool für Hotelgäste zu öffnen. Das Gym war jedoch geöffnet – Hotelgäste mussten sich für ein bestimmtes Zeitfenster registrieren, sodass sie quasi ungestört mit Blick auf die Marina trainieren konnten.
Die Geräte im Gym wirkten auf mich modern, jedoch kann ich das nicht wirklich gut beurteilen. Ich bin kein Mensch fürs Fitnessstudio, sondern bevorzuge Outdoor-Aktivitäten.
So befindet sich wenige Fussminuten entfernt ein schöner Ostseestrand, der zum Baden einlädt. Angesichts der kühlen Temperaturen und der steifen Ostseebrise überliess ich den Kindern rücksichtsvoll den Vortritt. Fürs Baden war es schlichtweg zu kalt.
Auf dem Hotelgelände gibt es ein Bikeverleih, der sowohl herkömmliche als auch Elektrovelos zu niedrigen Preisen anbietet. Mit dem Velo machten wir uns in Richtung Steilküste auf, ein absolutes Muss bei einem Aufenthalt in Boltenhagen. Nach 25 Minuten Fahrzeit erreichten wir die beeindruckende Steilküste.
Wenige Kilometer von dem Iberotel Boltenhagen befindet sich das wunderschöne Schloss Bothmer. Das Schloss wurde nach englischen und niederländischen Vorbildern für den in Diensten des englischen Königshauses stehenden Reichsgrafen Hans Caspar von Bothmer von 1726 bis 1732 als Stammsitz seiner Familie erbaut. Einen Besuch kann ich wärmstens empfehlen.
In puncto Erholung und sonstige Aktivitäten konnte mich das Hotel dank der Lage überzeugen. Normalerweise könnt Ihr natürlich auch noch einen Pool nutzen, was das Ergebnis noch einmal angenehmer gestalten sollte!
Fazit zum Iberotel Boltenhagen
Insgesamt hat mir der Aufenthalt im Iberotel Boltenhagen trotz der vorgeschriebenen Schutzmassnahmen und dem teils schlechtem Wetter gefallen. Einzelne Schwächen im Zimmer gleicht das Hotel durch den wirklich guten Service, leckeren Speisen und dem überaus zuvorkommenden Mitarbeitern aus. Insgesamt macht das Hotel auf mich einen guten Eindruck. Aufgrund der exponierten Lage des Hotels ist es rund um das Hotel sehr ruhig. In der Nähe befinden sich jedoch tolle Sehenswürdigkeiten, wie beispielsweise die Steilküste oder das Schloss Bothmer. Das Hotel würde ich wohl erneut unter anderen Umständen und zu niedrigeren Preisen buchen.
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