Das Hilton Copacabana Rio de Janeiro ist eines der wenigen Kettenhotels in der brasilianischen Metropole. Was Euch in dem Hotel erwartet und warum ich bezüglich des Preis-Leistungsverhältnis nicht wirklich überzeugt war, erfahrt Ihr in diesem Review!
Wer auf der Suche nach einem Luxushotel in Rio de Janeiro ist, der findet zahlreiche Optionen. Am bekannten Copacabana Strand und dem danebenliegenden In-Beach Ipanema befinden sich mehr als ein Dutzend Luxushotels. Das Hilton Copacabana ist meiner Meinung nach zwar weit entfernt von einem Luxustempel, das Hotel befindet sich dafür direkt an vorderster Front der Copacabana und könnte damit kaum besser liegen. Das Preisniveau ist meist sehr angenehm, gerade aber während meines Aufenthaltes am Karneval war auch dieses Hotel exorbitant teuer.
Hilton Copacabana Rio de Janeiro – die Buchung
Gebucht habe ich das Hilton Copacabana Rio de Janeiro über die Website von Hilton. Da ich zur Karnevalszeit in Brasilien war, waren die Preise schon dementsprechend hoch. Die zwei Nächte vor dem offiziellen Start der Megaparty kosteten mich im Schnitt je 200 Franken. Ich blieb aber spontan noch eine dritte Nacht, welche mein Budget definitiv zum Erliegen brachten: diese letzte Nacht schlug mit 350 Franken zu Buche. Ich wählte die Buchung direkt über Hilton, da ich somit als Diamond Member in den Genuss der diversen Vorteile wie kostenloses Frühstück, WLAN im Zimmer oder Upgrade kommen konnte. Während der Nebensaison ist ein Zimmer ab 180 Franken zu haben.
Hilton Copacabana Rio de Janeiro – das Zimmer
Aufgrund des Karnevals gab es leider nicht mehr viel Auswahl bei der Buchung, sodass ich ein simples Doppelzimmer gebucht habe. In der Hoffnung auf ein Upgrade dank Diamond Status ging ich davon aus, dass ich zumindest Blick auf das Meer erhalten würde. Schlussendlich blieb es bei der tiefsten Kategorie, welche dank Meeresblick in “Ocean View King” umbenannt wurde. Das war es dann aber auch schon.
Die Betten sind zwar sehr breit, richtig bequem schlafen lässt es sich hier aber nicht. Zwischen den beiden Einzelbetten befand sich bei meinem Aufenthalt ein kleiner Nachttisch mit einem uralten Telefon und einem moderneren Radio- bzw. Bluetooth-Wecker.
Gegenüber der Betten befindet sich ein Schreibtisch, welcher Bestandteil einer grösseren Kommode inklusive Minibar, Fernseher und Ablageflächen ist. Dank meiner Hilton Diamond Mitgliedschaft war dieser Schreibtisch mit einer Grussbotschaft und einer Flasche Wein versehen.
Wie in der Zimmerbeschreibung erwähnt, wird mit dem Meerespanorama nicht gegeizt. Der Blick auf die Copacabana und das Meer ist wirklich fantastisch. Direkt hier unten stellt das Hotel am Strand auch eigene Liegestühle zur Verfügung. Die Luftfeuchtigkeit ist hier ziemlich hoch, weswegen die Scheiben sehr milchig wirken. Den besten Blick gibt es deshalb von der Dachterrasse.
Die Minibar ist mit dem Nötigsten gefüllt. Ich habe in exotischeren Ländern oftmals Mühe mit dem lokalen Wasser aus der Flasche. Deshalb war ich positiv überrascht, dass wir hier Evian in der Minibar zur Verfügung hatten. Natürlich war dieses aber um ein Vielfaches teurer als der rechte Flaschennachbar.
Im Schrank gleich zu Beginn des Zimmers sind darüber hinaus Bademäntel und Hotelschlappen zu finden. Ein Bügelbrett ist auch schon im Schrank eingebaut, was ich als gut organisiert empfand. Oftmals muss man dieses zuerst beim Housekeeping bestellen, ehe man ein Hemd bügeln kann.
Das Bad macht insgesamt einen hochwertigeren Eindruck als das restliche Zimmer. Zwar ist die Nasszelle relativ klein, man findet aber alles was man braucht. Die Dusche ist gleichzeitig auch eine Badewanne, wobei man diese angesichts der hohen Temperaturen in Brasilien eher weniger braucht. Wie es in südländischen Ländern üblich ist, steht direkt neben der Toilette auch ein Bidet.
Die Ablagen sind aus Marmor und wirken massiv, was ich als sehr angenehm empfunden habe. Dazu stehen diverse Pflegeprodukte bereit. An der Wand ist seitlich noch ein Föhn installiert. Das ist meiner Meinung nach heutzutage nicht mehr zeitgemäss.
Insgesamt ist das Zimmer im Durchschnitt so gross, wie es in Europa normal ist. Für amerikanische Verhältnisse ist das Zimmer sicher sehr gross und bietet locker Platz für zwei Personen.
Unter dem Strich ist das Zimmer absolut in Ordnung, wenn auch gerade die Einrichtung sehr in die Jahre gekommen ist. Auch die Betten lassen in Sachen Komfort zu Wünschen übrig. Das Zimmer macht aber vieles wegen der hervorragenden Aussicht wieder gut.
Hilton Copacabana Rio de Janeiro – die Erholung
Ein wahres Schmuckstück dieses Hotels ist sicherlich der tolle Pool, welcher sich im obersten Stockwerk auf der Dachterrasse befindet. Dieser ist direkt neben der hoteleigenen Bar und lädt deshalb auch zum längeren Verweilen inklusive einem Drink oder Snack ein. Leider sind die Preise hier oben aber sehr amerikanisch.
Zwar herrschte bei meinem Aufenthalt durchgehend schlechtes Wetter, in Rio de Janeiro heisst dies aber lediglich, dass es regnet. Die Lufttemperaturen ermöglichten ohne Probleme ein Bad im Pool, welcher übrigens lauwarm temperiert ist. Da der Pool relativ weit zur Kante gebaut ist, kann man hier schon fast von einem Infinity-Pool sprechen. Einzig das Geländer versperrt die Sicht auf ganz Rio de Janeiro ein wenig.
Dazu gibt es noch einige Liegemöglichkeiten, welche der Innenstadt zugewendet sind. Oben links erkennt man zudem eine Favela, also ein Armenviertel von Rio de Janeiro. Von der Dachterrasse sieht man relativ schnell, wie nah hier Armut und Reichtum zusammen kommen.
Direkt unter der Dachterrasse befindet sich der Fitnessraum, welcher mit diversen Sportgeräten einen relativ guten Eindruck macht. Leider hatte ich keine Zeit, die Geräte besser testen zu können.
Bei gutem Wetter ist die Rooftop-Bar sehr gut gefüllt. Ein normaler Cocktail kostet hier aber schnell mal um die 13 Franken. Insgesamt gefällt mir dieser Bereich aber sehr gut. Es ist erstaunlich, dass bei der Grösse des Hotels hier nicht öfters Platznot herrscht. Ich war während des Karnevals, also zur Hochsaison hier und die Dachterrasse war nur moderat besucht.
Hilton Copacabana Rio de Janeiro – Executive Lounge
Offiziell wird auf der Homepage von Hilton keine Executive Lounge angeboten. Deshalb war ich positiv überrascht, als ich darauf aufmerksam gemacht wurde, dass es eine exklusive Zone unter anderem für Diamond Statusgäste gab. Eine Executive Lounge, wie sie dann aber tatsächlich vor Ort bezeichnet wurde, ist es aber definitiv nicht.
Grundsätzlich handelt es sich hierbei schlicht um einem abgetrennten Bereich in der Lobby des Hotels. Hinter einem Sichtschutz aus Holz findet man hier eine kleine Bar und sehr wenige Sitzmöglichkeiten. Die Auswahl an Getränken ist sehr überschaubar, beim Essen hört jeglicher Anspruch aber auf. Während drei Tagen gab es hier lediglich frittierte Käsebällchen. Naja!
Da es, wie bereits erwähnt, sehr eng in der selbsternannten Executive Lounge wurde, habe ich mir jeweils ein Glas Wein geschnappt und habe mich in die Lobby gesetzt.
Insgesamt ist dieses loungeähnliche Abteil sehr enttäuschend und ich würde dieses Benefit lieber streichen, als es den Statusgästen zu präsentieren. Es scheint, als wurde hier improvisiert. Manchmal ist weniger eben doch mehr und aufgrund des tiefen Preisniveaus in Brasilien kann man ein Glas Wein auch sehr gut ausserhalb des Hotels trinken.
Hilton Copacabana Rio de Janeiro – das Frühstück
Gleich vorneweg: das angebotene Frühstück ist gut und befriedigt nahezu alle Bedürfnisse. Toll an diesem Raum ist die Lage. Wie auch die Zimmer ist der Frühstückssaal dem Meer zugewandt. Man geniesst also auch beim Butterbrötchen eine hervorragende Aussicht auf den Ozean. Weiter gibt es diverse Buffets und Getränkewünsche werden sehr freundlich direkt am Platz aufgenommen.
Da es im Hilton Copacabana keine richtige Executive Lounge gibt, ist für Statusgäste ein separater Bereich reserviert. Während meines Aufenthaltes war ich praktisch immer alleine, was dem Frühstück ein sehr privates und angenehmes Ambiente verliehen hat.
Leider war es hier drinnen aber auch sehr kühl, Klimaanlage sei dank. Wer also morgens beim Frühstück nicht frieren will, eine Jäckchen schafft Abhilfe!
In der Mitte des Frühstückraumes gibt es eine grosse Auswahl an verschiedenen Broten. Ich war recht erstaunt, dass in Brasilien französische Baguettes angeboten wurden.
Was in einem südamerikanischen Land natürlich nicht fehlen darf, ist eine Auswahl an Früchten. Im Hilton Rio de Janeiro gibt es eine wirklich tolle Auswahl an tropischen Köstlichkeiten.
Im hintersten Teil des Saales gibt es eine Egg-Station. Hier werden beispielsweise Omelettes zubereitet, welches in meinem Fall sehr lecker war.
Hilton Copacabana Rio de Janeiro – Fazit
Alles in Allem ist das Hilton Copacabana Rio de Janeiro kein schlechtes Hotel per se. Für ein Hilton muss hier aber noch mehr passieren, um insbesondere auch Statusgäste zufrieden zu stellen. Dass hier niemand Englisch kann, scheint nicht gross zu stören. Schliesslich sind die meisten Leute in Brasilien ja in den Ferien. Wer hier übernachten will, dem empfehle ich Tiefpreisdaten, da das Hotel über Karneval beispielsweise ein grottenschlechtes Preis/Leistungs-Verhältnis bietet.
