Das Grand Hotel des Sablettes Plage war das erste Curio Collection by Hilton Hotel in Frankreich und hat mir trotz einiger Schwächen insgesamt gut gefallen. Was Euch hier konkret erwartet, lest Ihr in diesem ausführlichen Review!
Dieses Review ist Teil des Tripreports Frankreich von Nord bis Süd und West bis Ost. Alle weiteren Teile sowie weitere Infos findet Ihr im Einführungspost!
Der französische Markt wurde von Hilton lange sehr stiefmütterlich behandelt, ausser drei Hiltons in Paris, einem Waldorf Astoria in Versailles und einem Hilton in Strassburg gab es noch vor zwei Jahren kein anderes Hotel. Mittlerweile ändert sich das immer mehr, denn in den nächsten Jahren soll das Portfolio auf über 30 Hotels anwachsen. Das Grand Hotel des Sablettes Plage, das komplett renoviert wurde und zuvor über Jahre brach lag, ist in jedem Fall ein sehr guter Anfang.
Einzig die Lage macht das Hotel leider etwas schwer erreichbar. Habt Ihr kein Auto, müsst Ihr mit dem Zug nach Toulon fahren und von hier mit Uber oder einem Taxi für 30-50 Euro zum etwa 30 Minuten entfernten Hotel an der Atlantikküste fahren. In dem kleinen Ort gibt ein paar Restaurants, einen Supermarkt und einige Geschäfte, viel los ist aber nicht.
Grand Hotel des Sablettes Plage – die Buchung
Gebucht habe ich das Grand Hotel des Sablettes Plage in einem Hilton Sale. Der Preis pro Nacht lag dabei bei gerade einmal knapp 100 Euro und das im Spätsommer. Mittlerweile scheinen die Preise allerdings etwas angezogen zu haben. Als Hilton Honors Diamond Mitglied gab es darüber hinaus auch noch kostenfreies Frühstück und eine täglich kostenlos aufgefüllte Minibar (für andere Gäste ist nur die erste Füllung kostenfrei) sowie ein nettes Willkommensgeschenk.
Bezahlt habe ich meinen Aufenthalt vor Ort mit meiner American Express Gold Card, wodurch ich nicht nur viele Hilton Honors Punkte, sondern auch noch Membership Rewards Punkte gesammelt habe!
Grand Hotel des Sablettes Plage – das Zimmer
Gebucht hatte ich extra kein Standardzimmer, sondern die Kategorie darüber, um mit einem Upgrade ein Zimmer mit direktem Meerblick zu bekommen. Dies hat auch perfekt funktioniert, wobei das Zimmer allerdings nicht gerade gross war.
Dennoch finde ich die Zimmer mit Meerblick ausgesprochen schön und toll gestaltet. Das Queen Bett kommt mit zwei Nachttischen und einem beeindruckenden Headboard daher.
Gegenüber vom Bett geht es ebenfalls eher übersichtlich zu, hier findet man einen Tisch mit zwei Stühlen, einen Flachbildfernseher an der Wand, einen Schrank und eine Truhe.
Letztere beinhaltet nicht nur eine Nespresso-Maschine, sondern auch die überraschend gut gefüllte kostenfreie Minibar.
Nun aber zum echten Highlight des Zimmers: Dem Balkon. Dieser ist zwar nicht sonderlich gross, aber dennoch mit zwei Stühlen und einem Tisch ausgestattet.
Bezüglich des Ausblicks lasse ich am besten einfach nur die Bilder sprechen.
Passenderweise bietet auch das Badezimmer eine Scheibe zum Fenster, sodass man den Ausblick nicht vermissen muss.
Hier findet sich ein grosses Waschbecken nebst einer recht kleinen Badewanne.
Auch eine Dusche gibt es, diese ist aber doch sehr eng und vermutlich für manch einen auch nicht hoch genug. Hier überzeugen die Duschen im ersten deutschen Curio Hotel, dem Reichshof Hamburg, mehr.
Leider gibt es auch noch etwas Negatives zu sein: Obwohl ich nur wenige Wochen nach der Eröffnung im Hotel war, gab es im Zimmer einen relevanten Schimmel-Befall.
Da dies dem Hotel (wenig überraschend) hochgradig peinlich war, gab es stattdessen ein Upgrade in eine sogenannte Tropizienne Suite, die noch einmal signifikant grösser ist. Im Prinzip handelt es sich um eine offen gestaltete Junior Suite im obersten Stockwerk. Man findet die meisten Möbelstücke, etwa das bequeme Bett oder die genannte Truhe wieder.
Dazu kommt in diesem Fall allerdings noch eine sehr grosse Sitzecke, die ebenfalls in einem sehr traditionellen, aber zum Hotel passenden Stil daherkommt.
Interessant ist hier zweifelsfrei auch das offene Bad, das eine grosse Eckbadewanne bietet, die im Prinzip direkt neben dem Bett steht.
Sehr schön ist auch die wirklich grosse begehbare Dusche, genauso wie auch der Doppelwaschtisch.
Als Highlight des Zimmers gelten allerdings die beiden Balkone, von denen einer mit zwei Stühlen und einem Tisch ausgestattet ist.
Der andere Balkon kommt dagegen mit einem Jacuzzi und zwei kleinen Liegestühlen daher. Gerade der Jacuzzi ist ein sehr cooles Erlebnis.
Allerdings würde ich mich dennoch nicht wirklich für die Suite entscheiden, da diese baulich (wie alle anderen Zimmer dieses Suite-Typs auch) im obersten Stockwerk einen grossen Nachteil hat: Eine hohe Mauer bei beiden Balkonen. Dadurch geniesst man zwar volle Privatsphäre, kann aber weder aus dem Bett noch aus dem Jacuzzi oder beim Sitzen auf dem Balkon den Ausblick geniessen.
Alles in allem und von dem grössere Schimmel-Problem (ich hoffe, dass das einfach nur ein unglücklicher Einzelfall war) abgesehen, sind die Zimmer im Grand Hotel des Sablettes Plage wirklich ausgesprochen schön und gefallen mir besser als etwa im InterContinental Carlton Cannes.
Grand Hotel Sablettes Plage – das Frühstück
Eine echte Schwäche des Hotels ist leider allerdings das Frühstück. Dabei sind auch hier eigentlich die gegebenen Bedingungen sehr gut. Man frühstück auf einer sehr schönen Terrasse mit viel Grün und Blick auf das Meer.
Dort wird allerdings fast den ganzen Morgen (genauso wie drinnen) kaum abgeräumt, sodass es am Ende des Frühstücks aussieht wie auf einem Schlachtfeld.
Auch das Frühstücksbuffet per se kann nicht überzeugen. Die Auswahl an kalten Speisen ist zwar in Ordnung, aber insgesamt doch sehr übersichtlich.
Auch die wenigen warmen Optionen überzeugen weder quantitativ noch qualitativ. Die Auswahl hat mich eher an das deutlich kleinere Royal Emeraude Hotel in Dinard erinnert.
Frisch zubereitete Speisen aus der Küche werden zudem leider nicht angeboten und der Service ist, wie bereits angesprochenen, doch sehr ausbaufähig.
Grand Hotel des Sablettes Plage – das Abendessen
Leider konnte die Restauration des Hotels allgemein nicht überzeugen. Zwar hatte bei unserem Aufenthalt im Grand Hotel des Sablettes Plage auch nur das “allgemeine” Restaurant im Haupthaus geöffnet, aber genau hier war ich auch wirklich etwas fassungslos. Es handelt sich hier nicht um eines der beiden “Spezialitäten-Restaurants” des Hotels und dennoch kannte ich von den insgesamt zwölf (inklusive Vor- und Nachspeisen) auf der Karte kein einziges. Meine (eigentlich gar nicht so grosse) Inkompetenz beim Thema Essen wäre aber an sich kein Problem, doch die zwei bestellten Hauptgerichte waren auch einfach nicht gut.
Am schlimmsten waren allerdings zwei Faktoren: Zum einen kamen die Gerichte genau fünf Minuten nach der Bestellung, was ungewöhnlich kurz ist. Zum anderen war mein Essen zwar oben warm, der untere Teil war aber nahezu eiskalt. Man muss kein Experte sein, um herauszufinden, dass das darauf hindeutet, dass das Essen in der Mikrowelle aufgewärmt worden sein muss. Für ein Hotel dieser Klasse ist das ein absolutes No-Go, zumal bei Preisen von über 20 Euro pro Gericht. Dafür habe ich im ansonsten deutlich teureren Seehotel Überfahrt Rottach-Egern für weniger Geld tolles Essen bekommen.
Grand Hotel des Sablettes Plage – die Erholung
Nach einem sehr kritischen Abschnitt kommt dann wieder ein sehr positives, so sieht dieses Review zum Grand Hotel des Sablettes Plage in seiner Gesamtheit aus. Der Erholungsbereich des Hotels ist nämlich sehr cool. Zuerst ist da der schöne Strand direkt vor dem Hotel zu nennen.
Hier gibt es zwar in der Nebensaison keine Liegen, das stört aber auch nicht weiter. Davon gibt es nämlich beim (kleinen) Aussenpool mehr als genug. Kritisch ist in dieser Hinsicht nur zu sehen, dass die Liegen doch alle sehr eng beieinander stehen.
Im Innenbereich gibt es darüber hinaus noch einen weiteren, ebenfalls eher kleinen Pool.
Daneben ist auch noch ein netter Jacuzzi zu finden.
Abgerundet wird das Spa von einem Dampfbad und einer Sauna mit Ausblick aufs Meer.
Der gesamte Bereich ist meiner Meinung nach sehr schön, hat aber auch einen entscheidenden Nachteil: Drinnen gibt es nahezu keine Sitz- oder Liegemöglichkeit, was ich mir im Winter dann doch eher unangenehm vorstelle. Auch der Fitnessbereich ist nicht so ganz überzeugen, besteht aber immerhin aus einem grossen Raum.
Hier gibt es fünf moderne Cardio-Geräte sowie ein Multifunktionsgerät für Krafttraining. Das ist alles in allem in Ordnung, aber Freihanteln wären eine gute Ergänzung.
Grand Hotel des Sablettes Plage – Fazit
Mein Review klingt alles in allem recht kritisch, aber dennoch würde ich das Grand Hotel des Sablettes Plage weiterempfehlen. Auch wenn das Frühstück und auch das Abendessen enttäuschend waren und der Schimmel-Vorfall sicher unschön, hat es mir alles in allem doch sehr gut gefallen. Das Hotel ist modern, gemütlich und bietet einen Blick aufs Meer, der einfach nur begeistert. Wer nichts gegen einen erholsamen Urlaub abseits der typischen Touristenregionen in Südfrankreich ist, der findet hier ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis vor!
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