Das Ende für die kürzeste Flugverbindung innerhalb der Schweiz ist gekommen. Mit dem Ende von Adria Airways wird die Strecke eingestellt und schon früher als erwartet nur noch mit dem Zug bedient. Was das für Reisende, die Swiss und den Flughafen bedeutet, lest Ihr hier!

10’000 Passagiere betroffen – Ausweichen auf die SBB

Auch wenn die knapp 170 Kilometer lange Flugstrecke bisher nicht gut gelaufen ist, sind vom Wegfall der Verbindung rund 10’000 Passagiere betroffen, so die Swiss. Zunächst wurde vermutet man könne die Verbindung irgendwie mit einem anderen Partner bedienen, jetzt hat die Airline bestätigt, dass die Strecke zumindest von der Swiss nicht wieder aufgenommen wird.

Swiss Lugano Zürich Gestrichen

Mit den vier täglichen Flügen auf der Strecke kam es mit der 50-sitzigen Saab 2000 immer wieder zu enormen Verspätungen und auch Flugausfälle waren eher die Regel als die Ausnahme. Jetzt ist die Verbindung aber komplett eingestellt und Fluggäste haben zwei Optionen: das Ausweichen auf den etwas mehr als 40 Kilometer entfernten Flughafen Mailand Malpensa, oder den Zug für die Fahrt zu verwenden. Das Einrichten eines “Flugzugs” würde noch Zeit in Anspruch nehmen, solang könne man aber bei seinem Reisebüro die Umbuchung vornehmen lassen oder die Bahnkosten nachträglich bei der Airline einreichen. Wie genau die Konditionen dabei aussehen werden ist noch unklar, aktuell ist davon auszugehen, dass die Airline die Kunden einfach nur besänftigen möchte und jedes direkte Bahn-Ticket übernimmt.

Düstere Aussichten für den Flughafen Lugano

Am Flughafen Lugano sieht man dafür sehr niedergeschlagen in die Zukunft. Das Ende der Flugverbindung sollte erst im kommenden Jahr 2020, mit der Fertigstellung des Ceneri-Tunnels erfolgen, jetzt verliert der Flughafen den einzigen wirklichen Linienflug. Silver Air betreibt weiterhin saisonale Flüge ab Lugano, aber die Flugzeuge mit 19 Sitzen sind kein Vergleich zur Passagierzahl der Swiss Verbindung.

Der Flughafen hatte in der Vergangenheit darüber nachgedacht eine eigene virtuelle Airline zu gründen, diese Pläne wurden aber nach der Absage von Zimex, die Airline welche die Flüge durchführen sollte, aber scheinbar zunächst auf Eis gelegt. Vielleicht gibt die Pleite der Adria diesen Diskussionen neuen Aufwind. Was für ein Flugzeug man aber für Inlandsverbindungen innerhalb der Schweiz verwenden solle ist immer noch unklar – und einen entsprechenden Betreiber mit Chancen auf entsprechende Slots in Zürich, Genf oder auch in Basel zu finden könnte schwierig werden.

Fazit zum Ende der Verbindung Lugano-Zürich

Das Ende der Flugverbindung kommt früher als erwartet. Mit einem Ende zum Flugplanwechsel im Jahr 2020 hätten wir gerechnet, dass sich nun aber kein Partner für die Strecke findet ist für die Verbindung innerhalb der Schweiz traurig. Ein Hoffnungsschimmer ist aber die gute Anbindung des Flughafens Zürich an das Netzwerk der Bahn – auch wenn Reisende aus Lugano nun natürlich trotzdem mehr als doppelt so lang unterwegs sind wie sie es mit dem Flugzeug gewesen wären. Ob die Lug-Air nun doch gegründet wird und wie es beim Flughafen weiter geht ist unklar, es bleibt aber auf jeden Fall spannend!

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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