Die Gerüchte in Washington vermehren sich – demnach plant US-Präsident Biden die Einreisebestimmungen Mitte Mai aufzuheben.

Nach monatelanger Schliessung der Grenzen treten nun zunehmend Spekulationen seitens Washington-Insidern über mögliche Öffnungen der Landesgrenzen zu Kanada und Mexiko in den Vordergrund. Gerüchten zu Folge sollen diese Lockerungen bereits Mitte Mai in Kraft treten. Neben der erneuten Öffnung zu den Nachbarländern soll ebenfalls über eine Einreiseerlaubnis für Reisende aus Europa und Grossbritannien in die USA spekuliert werden, wie unter anderem auch travelnews.ch berichten. Auch wir berichteten bereits darüber

Biden plant Aufhebung des Reiseverbots

Das Corona-Virus bewegte sich wie eine Welle über den gesamten Globus und erreichte schliesslich auch vor über einem Jahr die Vereinigten Staaten von Amerika. Der ehemalige Präsident Donald Trump reagierte noch vor Europa und erhob ein Einreiseverbot. Seitdem ist die Einreise ausländischen Personen nur noch in äussersten Ausnahmefällen möglich – zum Beispiel mit einer Aufenthaltsgenehmigung, einer Green Card oder bei einem Verwandtschaftsverhältnis zu einem Amerikaner. In diesem Fall kann ein Antrag auf ein Sondervisum gestellt werden, welches durch die Botschaft im jeweiligen Land geprüft und gegebenenfalls erteilt wird. Sollte man dieses bekommen, hat man 30 Tage lang die Möglichkeit in die USA einzureisen.

There is going to be a sea change in mid-May when vaccines are more widely available to everyone.

Anonyme Quelle

Das könnte schon bald wieder deutlich einfacher werden. Auch wenn der aktuelle Präsident Joe Biden das Einreiseverbot mit Amtsübernahme verlängert hat, Donald Trump hat dies kurz vor Ende seiner Amtszeit aufgehoben, könnte sich seine Meinung nun ändern. Gerüchten zufolge plant er, das Einreiseverbot im Mai für bestimmte Regionen aufzuheben. Die Verbote sollen demnach für die Landesgrenzen zu Kanada und Mexiko sowie internationale Ankünfte aus Brasilien, Europa und Grossbritannien nicht mehr gelten. Weitere Details sind dazu nicht bekannt.

Stimmen aus der Branche werden lauter

Mittlerweile verdichten sich die Anzeichen für die Pläne des Präsidenten, auch auf Drängen der betroffenen Branchen. Als Folge der Beschränkungen muss das Land schwere wirtschaftliche Einbrüche verzeichnen – am stärksten in der sonst so fluktuierenden Tourismusbranche. Aktuell werden die Forderungen seitens tausender Tourismusunternehmen in den USA zunehmend grösser, den internationalen Reiseverkehr zur Sommersaison 2021 wieder aufnehmen zu können.

The time to plan for and chart a defined roadmap to reopen international travel is now.

Zusammenschluss amerikanischer Industriegruppen, in einem Brief an den Covid-19-Wiederherstellungskoordinator des weissen Hauses

Innerhalb eines Jahres sind die Einnahmen in der Tourismusbranche demnach von rund 2,6 Billionen Dollar auf 1,5 Billionen Dollar zurückgegangen. Auch bis zum Ende des aktuellen Jahres wird die Branche mit den Coronafolgen zu kämpfen haben. Schätzungen der U.S. Travel Association nach wird weiterhin mit rund 1,1 Millionen gestrichenen Arbeitsplätzen bis zum Jahresende gerechnet, falls keine Lockerungen des Reiseverbots in Aussicht gestellt werden.

Wie könnte das funktionieren?

Voraussetzung für diese Lockerungen sind jedoch weiterhin konstante oder sogar sinkende Fallzahlen und ein stabiles Impfniveau. Als Grund für die stabile Entwicklung der Fallzahlen in den vergangenen Monaten kann die Verabreichung von knapp 125 Millionen Impfdosen innerhalb der USA gesehen werden. Trotz ansteigendem Reiseaufkommen innerhalb des Landes blieben die Zahlen somit in einem relativ stabilen Rahmen und gaben Anlass zu den genannten ersten Spekulationen über mögliche Grenzöffnungen im Mai. Aktuell besteht jedoch die Sorge, dass sich die momentanen Spring-Break-Ausschreitungen in Miami zu Superspreader-Events entwickeln und somit die Hoffnung auf Lockerungen verfliegen lassen. Auch der erneute internationale Anstieg der Covid-19-Infektionen lässt mit Spannung auf weitere offizielle Regierungsstatements zu Grenzöffnungen im Mai abwarten.

USA

Auch in Europa stellt man sich schon länger diese Frage. Auf Drängen diverser EU-Mitgliedsstaaten konnte man sich grundsätzlich auf die Einführung eines EU-Impfpasses einigen. Dieser wurde in der vergangenen Woche von der EU-Kommission als “Digitales Grünes Zertifikat” vorgestellt und könnte als Nachweis für eine vollständige Impfung, einer bereits überstandenen Infektion oder einem negativen Testergebnis dienen. Durchaus möglich, dass ein solcher Nachweis auch für die Einreise in die USA entscheidend sein könnte, um die Pflichtquarantäne umgehen zu können. Tatsächlich arbeiten die USA und die Major Carriers seit geraumer Zeit an Möglichkeiten, diese umgehen zu können. Dementsprechend wurden diverse Reisekorridore eingerichtet. Wie von vielen Unternehmen der Branche weltweit ebenfalls gefordert, konnte sich dieses Konzept bisher nicht flächendeckend durchsetzen.

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Welche Folgen die Aufhebung des Einreiseverbots in Europa, oder ganz speziell in der Schweiz, haben könnte, ist aktuell ebenfalls unklar. Ein positives Signal könnte die Tendenz der Infektionszahlen in den USA sein. Diese bewegen sich weiterhin auf einem positiven Niveau, weshalb das Auswärtige Amt das Land bereits vom Hochinzidenzgebiet auf ein Risikogebiet herabgestuft hat. Bei Rückreise aus den USA würde das aktuell bedeuten, dass man 48 Stunden nach Ankunft einen COVID-19 Test absolvieren muss und die Quarantäne nach fünf Tagen mittels des Tests verkürzen kann.

Fazit zur möglichen Aufhebung des Einreiseverbots

Die Impfkampagne läuft in den USA wie geplant, weshalb Präsident Joe Biden erwachsenen US-Staatsbürgern eine Impfung ab Mai versprochen hat. Eine Entwicklung, von der man in Europa gefühlt noch weit entfernt ist. Auch wenn die Aufhebung des Einreiseverbots noch nicht offiziell bestätigt wurde, scheinen die Pläne sich gut in die bisherige Entwicklung zu integrieren und mittlerweile laut Insidern sogar zu verdichten. Gut möglich, dass der EU-Impfpass ebenfalls ein Instrument für die Einreise in die USA sein könnte. Wir werden die weiteren Entwicklungen gespannt verfolgen.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

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