Am Montag hat der insgesamt drei Tage dauernde Streik der Flugbegleiter bei Lufthansa-Tochter Germanwings begonnen. Durch den von der Gewerkschaft UFO ausgerufenen Arbeitskampf dürften demnach gut 180 Flüge ausfallen.
Germanwings versuchte kurz zuvor noch die Streiks mit Eingeständnissen abzuwenden, dass war UFO jedoch zu wenig, sodass man gar mit einer Ausweitung der Arbeitsniederlegungen droht.
UFO: Kritik an Streiks “inhaltlich nicht berechtigt”
Vizepräsident der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO, Daniel Flohr, sagte zu Medienvertretern, dass die seit Montag andauernden und eigentlich für drei Tage geplanten Streiks auch kurzfristig verlängert werden könnten. Allerdings betonte Flohr, dass man das nicht wolle, jedoch werde UFO die Situation zum geplanten Streikende nach Neujahr neu bewerten und entscheiden, ob es “mehr davon” braucht. Das Management der für die Lufthansa-Günstig-Airline Eurowings operierende Airline kritisierte die Streikmassnahmen indes als unangemessen.
Flohr sieht seine Gewerkscha im Recht, sei die Kritik, die “immer da” ist, doch “inhaltlich nicht berechtigt”. Am vergangenen Samstag versuchte Germanwings noch die Streiks mit einem Einlenken abzuwenden, scheiterte damit jedoch. Denn wie Flohr erklärte, handelte es sich dabei lediglich um mehr Schein als Sein und es sei nicht das gewesen, was man gefordert habe, so Flohr weiter. Wie eine mögliche Ausweitung der Streiks im Detail aussehen könnte, blieb der UFO-Vize jedoch schuldig.
15 Prozent aller Eurowings-Flüge betroffen
Die Streiks der Flugbegleiter bei Kranich-Tochter Germanwings sind seit Montagnacht im Gange und betreffen mehrere deutsche Airports. Die Arbeitskämpfe sollen dabei bis einschliesslich Neujahr andauern. Nach aktuellem Stand dürften von den Arbeitsniederlegungen gut 180 Flüge betroffen sein, die infolgedessen ausfallen und sich vor allem auf innerdeutschen Verbindungen, sowie in Richtung Schweiz und Österreich bemerkbar machen werden. Betroffene Passagiere möchte Germanwings nach eigener Aussage (auch weiterhin) rechtzeitig informieren.
Germanwings fliegt hauptsächlich für Eurowings, wo durch den Wegfall insgesamt etwa 15 Prozent aller Flüge des Low-Budget-Carriers der Lufthansa ausfallen dürften. So werden laut Eurowings von den im betroffenen Zeitraum stattfindenden 1’200 Flügen rund 1’000 planmässig durchgeführt. Germanwings selbst betreibt noch über 30 Maschinen in der eignen Flotte und beschäftigt rund 1’400 Mitarbeiter, wovon etwa 800 in der Kabine beschäftigt sind.
Fazit zur UFO-Drohung
Wenngleich Germanwings nur einen eher geringen Teil der gesamten Lufthansa Gruppe ausmacht, dürften besonders bei Günstig-Tochter Eurowings die Auswirkungen ziemlich spürbar sein. Die beste Waffe der UFO ist hierbei aber sicherlich die Dauer der Streiks und durch die Androhung einer Verlängerung, wächst auch der Druck auf das Management von Germanwings und Lufthansa weiter, die sich gut darin täten, endlich im angemessenen und für alle Seiten verträglichen Masse zu handeln.