Die Flugbegleiter-Gewerkschaft hat den Streik zum Jahresende konkretisiert. Die schlechte Nachricht: Der Ausstand soll insgesamt drei Tage dauern, die gute Nachricht: Betroffen ist ausschliesslich die Lufthansa-Tochter Germanwings.

Schon seit Monaten verhandeln die Lufthansa und die Flugbegleiter-Gewerkschaft um die Anerkennung des gewerkschaftlichen Status sowie eine Lohnerhöhung für die Flugbegleiter. Eine Einigung ist weiter nicht in Sicht, zuletzt ist die erneute Schlichtung gescheitert. Dabei hat die UFO schon gestern angekündigt, zum Jahresende noch einmal zum Streik aufzurufen. Nun gibt es aber zumindest teilweise eine Entwarnung für Passagiere.

Streik begrenzt sich auf 34 Maschinen von Germanwings

Im Säbelrasseln rund um einen neuen Streik hatte die UFO bewusst vor einem Ausstand bei der Lufthansa gewarnt. Dazu kommt es nun doch nicht, betroffen ist “nur” die Tochter Germanwings, die im Verhältnis eher klein ist. Hier kommt es allerdings zu einem Streik von drei Tagen, der am 30. Dezember um Mitternacht beginnt und erst am 1. Januar um 23:59 Uhr enden soll. Insgesamt kommt Germanwings aktuell auf 34 Maschinen und fliegt mit diesen ausschliesslich Verbindungen für Eurowings. Basen hat Germanwings an den Flughäfen Düsseldorf, Berlin-Tegel, Dortmund, Hamburg, Hannover, Köln/Bonn, München und Stuttgart. Die meisten Flugausfälle sind in Köln, Berlin sowie Stuttgart zu erwarten, wo Germanwings im Verhältnis zu Eurowings besonders stark vertreten ist.

Eurowings Germanwings Airbus A319 Porto

Keine Flugausfälle wird es dagegen bei der Lufthansa und damit auch nicht an den wichtigen Hubs in München und Frankfurt geben. Auch die anderen Töchter der Lufthansa, darunter Eurowings sowie SunExpress, sind vom Streik nicht betroffen. Durch den Streik könnte es allerdings zumindest bei Eurowings auch zu einigen Ausfällen oder Verspätungen kommen, um bestreikte Flüge bei Germanwings auszugleichen oder zu ersetzen. Der Streik soll nach aktuellen Informationen allerdings ganze drei Tage gehen. Der letzte Streik des Jahres ist damit auch der längste des Jahres bei der Lufthansa oder einer ihrer Töchter.

Betroffene Passagiere haben Anrecht auf Umbuchung

Wer von dem Streik bei Germanwings betroffen ist, sollte in den nächsten Stunden oder Tagen um mögliche Ausfälle informiert werden. Wann genau die Lufthansa bekannt gibt, welche Flüge ausfallen, ist bislang noch nicht bekannt. Es ist wie üblich davon auszugehen, dass nicht alle von Germanwings durchgeführten Flüge ausfallen werden. Darüber hinaus erscheint es möglich, dass Eurowings-Personal ausgewählte Verbindungen übernimmt. Eine kostenfreie Umbuchung oder Stornierung ist also voraussichtlich auch erst dann möglich, wenn ein Flug offiziell gestrichen wurde. Hierfür sollten Passagiere eigentlich aktiv informiert werden. Dennoch lohnt ein Blick auf die Webseiten von Lufthansa und Eurowings, um zu sehen, ob ein Flug möglicherweise doch ausfällt.

Sobald ein Ausfall bekannt ist, können Passagiere sich an die Hotline der Lufthansa oder das Personal der Lufthansa wenden, um sich nach alternativen Reise-Möglichkeiten zu erkundigen. Eine Umbuchung muss dabei auf alle Fluggesellschaften, auch solche die nicht zur Lufthansa-Gruppe gehören, kostenfrei sein. Darüber hinaus ist es bei einem Streik üblicherweise möglich, sich ein Bahn-Ticket auszudrucken, das statt dem Flug genutzt werden kann. Zumindest für innerdeutsche Flüge kann das eine Alternative sein. Von der Buchung eigener Alternativflüge ist grundsätzlich eher abzuraten, da die Erstattung der ausgelegten Beträge oft schwierig ist. Einen Anspruch auf Entschädigung im Sinne der EU-Verordnung gibt es bei einem Streik nicht.

Fazit zum letzten Flugbegleiter-Streik des Jahres

Das Jahr endet zwischen der Lufthansa und der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO keineswegs harmonisch. Dass der Streik ganze drei Tage gehen soll, zeigt das sehr gut. Dennoch kann man zumindest ein wenig aufatmen: Der Streik begrenzt sich nur auf die Tochter Germanwings, die im Verhältnis recht klein ist. Betroffene Passagiere sollten sich schnellstmöglich informieren und bei Bekanntgabe einer Streichung eine Umbuchung anstossen.

Autor

Nachdem Alex in den ersten 5 Jahren seines Lebens mehr Zeit in Airbussen als in normalen Bussen verbracht hat, war das Hobby schon früh festgelegt: Fliegen. Egal ob in einer Turboprop oder einem A380, egal ob Holzklasse oder Premium: Der Weg ist das Ziel. Und wer kann schon behaupten in 12 Tagen New York, Singapur, Tokyo, Lissabon und Oslo mit Flügen in der Business Class verbunden zu haben?

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