Der deutsche Flugzeugbauer „Deutsche Aircraft“ hat erste Prognosen zu einem möglichen Startdatum seines neuen Öko-Turbopropfliegers D328eco abgegeben, so könnte es bereits 2025 die ersten Einsätze auf Linienflügen geben.
Bereits Ende des letzten Jahres berichteten wir über ein spannendes Projekt der „Deutsche Aircraft“. Nachdem seit 2005 kein deutsches Verkehrsflugzeug mehr gebaut wurde, hat das Unternehmen erste Details zu einer neuen Turboprop bekannt gegeben. Diese soll eine überarbeitete und vor allem umweltfreundlichere Version des Vorgängers der Dornier 328 sein. Auch wenn sich die Maschine aktuell noch in der Phase der technischen Detailentwürfe befindet und die Entwicklung eines Prototyps noch bevorsteht, möchte man bereits 2022 oder 2023 den Erstflug durchführen, um 2025 bereit für den Einsatz im Liniendienst zu sein, wie aero.de berichtet.
Start des Linienbetriebs bereits in vier Jahren
Zu den technischen Details der neuen D328eco wurde bereits im vergangenen Jahr einiges bekannt gegeben. Das Nachfolgemodell der vor über 30 Jahren entwickelten Dornier 328, welche nur rund 220 Mal verkauft und seit 2005 nicht mehr gebaut wird, befindet sich bereits in einer heissen Planungsphase. Einen Prototypen gibt es noch nicht, es wird zum jetzigen Zeitpunkt noch an der technischen Ausgestaltung gearbeitet.
Derzeit arbeiten wir am sogenannten Preliminary Design Review, den technischen Detailentwürfen, und bauen Organisation und Ingenieursabteilung auf, danach beginnt hier die Arbeit an den Prototypen.
Nico Neumann, Produktionschef und Programmverantwortlicher
Um schliesslich in die Endmontage gehen zu können müssen auch noch an anderen Stellen schnelle Fortschritte gemacht werden. Am Flughafen Halle-Leipzig soll nämlich ein vollkommen neuer Produktionsbetrieb errichtet werden. Doch was noch nach einer grossen Masse an Aufgaben klingt, soll schon innerhalb kürzester Zeit umgesetzt werden. Der Spatenstich für den Produktionsbetrieb soll noch in diesem Jahr erfolgen, der erste Einsatz der neuen Turboprop im Linienflugverkehr dann bereits vier Jahre später. Um diesen straffen Zeitplan einzuhalten, sollen bereits 2022 oder 2023 Erstflüge erfolgen.
Höchste Ansprüche der Nachhaltigkeit
Bereits als die ersten Details über die neue Turboprop bekannt wurden, wurde deutlich, dass man hier verstärkt auf Nachhaltigkeit setzen möchte. Die D328eco soll als umweltfreundlich wahrgenommen werden, denn das Ziel des Flugzeugherstellers ist es “den Weg in eine neue Ära der sauberen Luftfahrt [zu] weisen”.
Schlecht stehen die Chancen dafür nicht, auch wenn die Öko-Turboprop noch längst nicht rein emissionsfrei konzipiert werden soll. Ihr Vorteil ist ihr deutlich geringerer Kerosinverbrauch und die damit verbundene Einsparung von CO2 – während sie auf der Kurzstrecke von der Schnelligkeit her mit anderen Jets mithalten kann.
Dank einem speziell entwickelten Propeller und den PW127S-Motoren von Pratt and Whiteney Canada sollen pro 100 Kilometern je Passagier nur 2,6 Liter Kerosin verbraucht werden. Auch wird bei der Planung darauf geachtet, dass die D328eco so gebaut wird, dass sie zu 100 Prozent mit Sustainable Aviation Fuels betankt werden kann. Kommt dieser dann tatsächlich in den Einsatz ist, dies auch für die CO2-Bilanz der Flieger entscheidend. Hier kommt dann auch wieder der Vorteil des geringeren Kerosin-Verbrauchs zu Trage, welcher zu erheblichen Kosteneinsparungen führen kann.
Fazit zu den Plänen rund um die neue Öko-Turboprop D328eco
Die Ziele der „Deutsche Aircraft“ mit ihrer Öko-Turboprop D328eco sind hochgesteckt. Innerhalb kürzester Zeit soll ein Prototyp entwickelt, ein neuer Betrieb errichtet und schon bald der Erstflug durchgeführt werden. Auch wenn sich einige Details nicht gross vom Basismodell der Dornier D328 unterscheiden, ist es ein ambitioniertes Vorhaben. Dass aktuell verstärkt ein Fokus auf Nachhaltigkeit gelegt wird, könnte dem Flugzeugbauer dabei gelegen kommen. Auf der anderen Seite ist natürlich im Zuge dieser Debatte gerade die Kurzstrecke sehr in Bedrängnis geraten. Es bleibt also spannend, ob der Plan eingehalten werden kann und inwiefern sich die neue Öko-Turboprop in Zukunft durchsetzen wird.