Nach der Bekanntgabe der Teil-Mobilmachung in Russland schiessen die Preise für zeitnahe Flüge aus Russland in die Höhe. Restplätze waren binnen Stunden ausverkauft.

Russlands Machthaber Putin hat in einer Fernsehansprache am Mittwochmorgen die Teil-Mobilmachung bekannt gegeben. Damit können wehrfähige Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren zur Armee eingezogen werden. Viele Russen versuchen fluchtartig das Land zu verlassen, wie aero.de berichtet.

Russlands Teil-Mobilmachung

Nach der Bekanntgabe von Putin im Staatsfernsehen, dass ab sofort wehrpflichtige Männer zur Armee eingezogen werden können, kam es zu einem Run auf russische Flug- und Bahnplattformen. Kurz darauf zog der russische Fluggesellschaft Aeroflot die Notbremse: Der Verkauf von Tickets mit einem Ziel ausserhalb Russlands an Männer zwischen 18 und 65 Jahren ist ab sofort gestoppt. Selbst ohne die Bekanntgabe Putins war das Reisen für Russen seit dem Angriff auf die Ukraine nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Zuletzt setzte die EU weitere Hemmnisse zur Visavergabe an russische Staatsbürger um.

Aeroflot
Kurzfristige Flugtickets aus Russland – kaum noch erhältlich

Damit bleiben den Russen nur wenige Optionen zur Visa-freien Einreise. Die Flüge nach Istanbul, Jerewan und Tiflis waren schon kurz nach der Ansprache Putins ausverkauft, vereinzelt liessen sich noch Oneway-Flüge für umgerechnet 5.000 Euro nach Dubai finden, da Tausende Reservisten versuchen, ihrer Einziehung zuvorzukommen. Die Website der russischen Staatsbahn Russian Railways brach ebenfalls zusammen, weil das Buchungssystem nicht auf so viele Zugriffe ausgelegt war. Auch an der Landesgrenze zu Finnland kam es heute schon zu nicht genehmigten Ausreiseversuchen. Ab sofort ist für russische Männer entsprechenden Alters eine militärische Genehmigung der Ausreise vorzulegen. Weitere Informationen hierzu sind noch nicht bekannt.

Unzufriedenheit in Russland wächst

Mit Beginn des Krieges, flohen nicht nur hunderttausende Menschen aus der Ukraine, über 419.000 Menschen verliessen im ersten Halbjahr 2022 ihre russische Heimat, wie der Merkur berichtet. Russland verliert damit vor allem hoch qualifizierte Arbeitskräfte, die sich eine Auswanderung leisten können. Auch innerhalb Russlands wächst die Unzufriedenheit der Menschen. Putins Aussagen, der Ukraine-Krieg laufe nach Plan und Russland sei stark und überlegen, ist aus Sicht vieler Bürger schon seit einiger Zeit widerlegt. Nachdem sich mit der Zeit immer mehr russische Berühmtheiten kritisch gegenüber Putin und dem Krieg geäussert haben, wird auch die heimische Bevölkerung unruhig. Wie es weitergeht, ist absolut ungewiss.

Fazit zum Ticket-Run in Russland

Die russische Armee hat in den letzten Tagen viel Boden verloren. Daraufhin hat Putin die Einberufung von 300.000 Reservisten angeordnet, von denen ein Grossteil wohl keine Lust hat, in den Krieg zu ziehen. Die Nachfrage nach Flügen ins Ausland ist schlagartig gestiegen, wobei es sowieso kaum Alternativländer gibt. Russen sind in Georgien aufgrund des Abchasien-Konflikts eher ungesehene Gäste. Auch mit Armenien kommt es derzeit zu Spannungen wegen der Gefechte mit Aserbaidschan. Bleiben also nur die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate übrig, in die Russen beschwerdefrei einreisen können. Dass die Flüge ausverkauft sind, ist nicht verwunderlich.

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