Obwohl Swiss ihr neue Service-Konzept zurückgezogen hat, werden gewisse Teile doch umgesetzt und genau diese stehen in scharfer Kritik von der Gewerkschaft.

Das hin und her zwischen Swiss und der Gewerkschaft bezüglich des neuen Service-Konzepts in der Business Class geht in die nächste Runde. Nach der Einführung im September erntete die Lufthansa-Tochter kritische Würdigungen von allen Seiten. So sehr, dass sie Ende Oktober mitteilte, das Konzept gänzlich zurückzuziehen. Die wenigen Punkte, die sie in Betrieb gelassen hatte, wie beispielsweise den “Bistro-Service”, sorgen erneut für Bemängelung seitens der Kabinengewerkschaft, wie Aerotelegraph berichtet.

Der Zeitpunkt des Bistroservice wird infrage gestellt

Die Idee war, den neuen Business Class-Service des Schweizer Flag-Carriers auf der Langstrecke „besser, individueller und effizienter“ zu gestalten. Doch durch pandemiebedingte Sparmassnahmen wurde die Anzahl Flugbegleiter auf Langstreckenflügen um eins reduziert, was die Umsetzung des neuen Konzepts mit hohem Stress verband. Die Kabinengewerkschaft feierte Ende Oktober einen grossen Erfolg mit Rückzug von Swiss des neuen Konzepts. Wie angekündigt, heben sie jedoch an einigen Punkten vom neuen Konzept fest.

Swiss

Genau diese Punkte werden von der Gewerkschafts-Präsidentin Sandrine Nikolic-Fuss kritisiert, auf die Crew wirken sich diese belastend aus. Konkret geht es um den “Bistroservice”, der den Passagieren die Möglichkeit gibt, neben den herkömmlichen Gängen in den Genuss von Snacks und Getränken zu kommen. Die Menükarten dafür soll die Crew ein bis zwei Stunden nach dem ersten Essensservice austeilen. Nikolic-Fuss argumentiert, dass die Passagiere den Bistroservice aus Langeweile nutzen. Zudem betont sie, dass der zusätzliche Aufwand die Arbeitsbelastung stark erhöhe. Sie schlägt vor, die Menükarten früher zu verteilen, beispielsweise beim ersten Service.

Der ideale Zeitpunkt konnte bisher nicht gefunden werden.

Sandrine Nikolic-Fuss, Präsidentin der Kabinengewerkschaft (Kapers)

Die Präsidentin von Kapers hat Swiss aufgefordert, einen passenden Zeitpunkt für die Verteilung der Menükarten zu finden und ihnen dafür bis zum 3. Dezember Zeit gegeben. Gemäss einer Sprecherin gegenüber Aerotelegraph, habe Swiss auf Wunsch von Kapers der Prozess bereits angepasst. Die Bistro-Karte wird seit dem 10. November nach dem Hauptservice verteilt. Kapers und Swiss werden sich darüber unterhalten, wie sich diese Änderung auf die Auslastung der Crew ausgewirkt.

Fazit zu den Unstimmigkeiten beim Service-Konzept von Swiss

Das Service-Konzept für die Business Class von Swiss steht in scharfer Kritik. Auch wenn es zu grossen Teilen zurückgezogen wurde, so hebt die Swiss an gewissen Teilen fest; unter anderem dem Bistroservice. Kapers bemängelt die hohe Belastung vom Kabinenpersonal, worauf Swiss die Verteilung der Menükarten zeitlich verschoben hat. Sind wir gespannt, wie das Service-Konzept weiter geführt wird.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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