Die gewünschte Erholung des Flugverkehrs ist bisher nicht eingetreten. Die Lufthansa Gruppe hatte ursprünglich gehofft, dass bis Ende des Jahres wieder die Hälfte aller Flüge stattfinden können, doch die Prognosen stehen schlecht. Swiss reagiert nun und lagert einen Teil der Flotte ein.
Gerade erst berichteten wir, dass Swiss mit dem A321neo ein neues Mitglied der Flotte in Zürich empfangen hat, schon gibt es wieder unerfreulichere Meldungen. Da die Nachfrage nach Flugreisen sich nicht wie erhofft erholt, will Swiss über Winter vermehrt mit kleineren Flugzeugen fliegen und den Grossteil der Airbus A320-Familie einlagern, so aerotelegraph.
Reisebeschränkungen verschärfen die Lage
Die Sommermonate verliefen für Swiss wieder verhältnismässig gut. Die Kapazitäten konnten zwischendurch auf rund 40 Prozent erhöht werden und Prognosen für das Jahresende sagten bereits eine Auslastung von bis zu 50 Prozent vorher. Doch dann verstärkte sich das Infektionsgeschehen in Europa wieder und die Reisebereitschaft der Menschen sank. Die Schweiz hat viele Länder auf ihre Risikoliste gesetzt und ist umgekehrt auch von einigen beliebten Ferienzielen als Risikogebiet eingestuft worden. Die daraus resultierenden Quarantäneregelungen machen nun viele Ferienreisen unattraktiv beziehungsweise so gut wie unmöglich.
Das merkt auch Swiss. Viele Flüge werden annulliert oder Gäste treten ihre Flüge gar nicht erst an. Auch Neubuchungen finden nur noch in eingeschränkterem Umfang statt.
Swiss will auf kleinere Maschinen setzen
Auch wenn einige der grösseren Passagiermaschinen aktuell mit Fracht aufgefüllt werden, muss Swiss handeln und die eigene Flotte den aktuellen Gegebenheiten anpassen. Es ergibt sich daraus die Konsequenz, dass mehr auf kleinere Maschinen gesetzt werden soll. Das berichtet der Swiss Netzwerkchef Michael Trestl bei einer Presseveranstaltung.
Swiss wird vor allem mit A220 fliegen.
Michael Trestl, Swiss-Netzwerkchef
Der Grossteil der Airbus A320 soll dahingegen für die kalten Monate eingelagert werden. Das ist sicherlich eine sinnvolle Massnahme, denn die stehenden Flugzeuge der Witterung auszusetzen und gleichzeitig einsatzbereit zu halten, könnte noch weitere Kosten verursachen. Dennoch ist auch eine Einlagerung mit erheblichem Aufwand und Kosten verbunden. Während des Schreibens dieses Artikels befinden sich gerade sieben Flugzeuge auf dem Weg von Zürich nach Amman, darunter auch schon ein A320. In Jordanien sitzt das Wartungsunternehmen Joramco, welches schon oft Flugzeuge der Swiss gewartet hat. Die Bedingungen in der Region eigenen sich aber auch hervorragend zur Einlagerung.
Swiss verliert aktuell rund eine Million Franken am Tag. Es wird vorher also wohlüberlegt worden sein, dass eine Einlagerung sich trotz der hohen Kosten mehr rechnet, als die Situation unter aktuellen Gegebenheiten fortzuführen. Swiss versucht so schnell wie möglich wieder profitabel werden, da der Bund der Airline im Gegenzug zu den Staatshilfen strenge Auflagen auferlegt hat.
Fazit zur Einlagerung vom Grossteil der Airbus A320
Swiss befindet sich in einer misslichen Lage. Die für das Jahresende gesetzten Ziele können nicht erreicht werden und an allen Ecken und Enden müssen Kosten eingespart werden. Eine Massnahme ist nun die Einlagerung von Airbus A320 und die vermehrte Nutzung der kleineren A220 Maschinen. Da auch eine Einlagerung mit erheblichen Kosten verbunden ist, wird durch diese Entscheidung deutlich, wie ernst die Lage ist und dass unter aktuellen Gegebenheiten noch mehr Verluste eingefahren werden.