Im Schweizer Himmel sind nicht mehr viele Flugzeuge zu beobachten. Aufgrund des Coronavirus ist der Luftverkehr laut Skyguide um insgesamt 90 Prozent eingebrochen.
Das Coronavirus sorgt in der Reisebranche für einen Schock, den es so nicht einmal nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 oder nach der Weltwirtschaftskrise in den Jahren 2007 und 2008 gab. Der Flugverkehr ist weltweit fast komplett zum Erliegen gekommen, was natürlich auch in der Schweiz zu spüren ist, wie Zahlen von Skyguide zeigen, die Travelnews vorliegen.
90 Prozent weniger Flugverkehr im März
Die Zahlen von Skyguide, der Firma, die für die Überwachung des Schweizer Luftraums zuständig ist, zeigen einen Rückgang der Flugbewegungen um insgesamt 90 Prozent. Dies ist für die Luftraumsicherung alles andere als einfach, denn weniger Flüge bedeuten für das Unternehmen auch deutlich geringere Einnahmen. Kurzarbeit ist entsprechend auch bei den Luftraumüberwachern ein Thema. In den Zahlen zum Rückgang sind nicht nur Passagierflüge eingerechnet, hier würde der Rückgang sogar noch größer ausfallen. Vielmehr rechnet Skyguide auch Regierungs- und Cargoflüge in die Statistiken zur Entwicklung des Flugverkehrs ein.
Diese beiden Bereiche sind genauso wie auch Repartiierungsflüge dafür verantwortlich, dass am Schweizer Himmel überhaupt noch einige Maschinen unterwegs sind. Der Passagierverkehr ist dagegen fast komplett zum Erliegen gekommen, einzig die Swiss und ihre Partner aus der Lufthansa Gruppe bieten noch wenige vereinzelte tägliche Flüge ab Zürich und Genf. Dazu kommen ausgewählte Verbindungen von internationalen Fluggesellschaften. Selbst an den beiden größten Airports in der Schweiz starten an den meisten Tagen aber noch maximal zehn reguläre Passagierflüge.
Weniger An- und Abflüge in der Schweiz schon 2019
Dass die Gesamtzahl des Luftverkehrs in der Schweiz im Jahr 2020 entsprechend stark sinken wird, bezweifelt längst niemand mehr. Diesen Trend wird man aber natürlich weltweit sehen, denn Flugverbindungen sind in allen Teilen der Welt stark eingeschränkt. In der Schweiz allerdings war der Luftverkehr schon im Vorjahr leicht rückläufig, zumindest was Starts und Landungen angeht. Nach Daten von Skyguide ist die Zahl der An- und Abflüge auf Schweizer Airports insgesamt um 0,8 Prozent gesunken, in Genf gab es einen Rückgang von 0,6 Prozent, in Zürich um 0,9 Prozent.
Gestiegen ist dagegen die Zahl der Flüge über Schweizer Luftraum, hier gab es ein Plus um 0,5 Prozent auf insgesamt 1,304 Millionen Flüge. Im Jahr 2020 wird man von diesen Zahlen wohl sehr weit entfernt sein, selbst eine Million Flüge im Gesamtjahr 2020 über Schweizer Luftraum erscheinen schon jetzt utopisch. Für Skyguide wird das Folgen haben, denn gerade bei mittel- und langfristig weniger Flügen wird das Unternehmen auch Arbeitsplätze abbauen müssen.
Fazit zur Entwicklung im Schweizer Luftraum
Dass die Coronakrise dazu geführt hat, dass am Schweizer Himmel deutlich weniger Flugzeuge fliegen, kommt nicht überraschend. Die Einbrüche sind allerdings möglicherweise noch größer, als viele erwartet hätten. Ab wann es wieder bergauf geht, lässt sich aktuell zudem noch nicht absehen, sodass 2020 vermutlich nicht nur für Fluggesellschaften, sondern auch für mit der Luftfahrt verbundene Firmen wie eben Skyguide zu einem ernsthaften Problemjahr werden wird.