Für die kommenden Wintermonate prognostiziert der Verband HotellerieSuisse eine 44 prozentige Auslastung der Hotels. Nichtsdestotrotz bleiben einige Einflussfaktoren ungewiss.
Die Prognosen von beispielsweise der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) oder der IATA vor einem Monat liessen Vorfreude auf eine baldige Erholung der Reisebranche aufkommen. Dieser positive Trend ist gemäss dem Verband der HotellerieSuisse immer noch in Sicht, doch es gibt auch einige ungewisse Einflussfaktoren zu beachten. Dabei handelt es sich unter anderem die möglichen Einschränkungen im Inland durch die aktuell stark steigenden Corona-Fallzahlen, wie htr Hotel Revue berichtet.
44 Prozent Auslastung prognostiziert
Anhand einer Befragung von rund 200 Mitglieder des Verbands HotellerieSuisse, erstellt der Verband eine Prognose der Wintermonate von Schweizer Hotels. Die Erwartung von Dezember 2021 bis Februar 2022 ist eine durchschnittliche Auslastung der Hotels von 44 Prozent. Dies stellt ein Wachstum zum Vorjahr dar, ist jedoch 7 Prozent tiefer als das Vorkrisenniveau. Gründe für den höheren Wert als 2020 sind die Rückkehr von Gästen aus europäischen Ländern – auch wenn Gäste aus fernen Ländern grösstenteils immer noch wegbleiben.
Im Vergleich zu Berghotels erholen sich Stadthotels nach wie vor langsamer. Für die Wintermonate ist ihre Auslastung auf 38 Prozent geschätzt. Dies liegt 12 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Der Verband nennt dafür die Gründe von mehr Ferien im Ausland von Schweizern wie auch das Abwarten von Buchungen aufgrund der Pandemielage, wie aus der Pressemitteilung von HotellerieSuisse zu entnehmen ist.
“Unterstützungsleistungen im Gleichschritt Verschärfungen” verlangt
Der Verband HotellerieSuisse schätzt, eine nachhalte Erholung der Städte erst 2023 als realistisch ein. Dabei ist jedoch zu beachten, dass seit der Befragung sich die Pandemielage in der Schweiz wie auch vielen anderen Ländern zunehmend verschärft hat. Während die Schweizer Nachbarländer bereits stark auf die steigende Corona-Inzidenz reagierten, beispielsweise mit Ausgangssperre und Bewirtungsstopp im Südtirol oder dem touristischen Beherbergungsverbot in Sachsen, hat der Bundesrat bis dato noch keine Verschärfungen der Massnahmen bekannt gegeben.
Neben möglichen inländischen Massnahmen “auf den Schultern des Gastgewerbes”, ist neben der ersten Reisewarnung von den USA die Ungewissheit auf weitere Reisewarnungen, die einen negativen Einfluss auf die Erholung der Schweizer Hotellerie darstellen können. Somit meint der Verband neben der Flexibilität bei Covid-Krediten folgendes:
Weiter müssen Unterstützungsleistungen im Gleichschritt mit den Verschärfungen erfolgen. So fordert HotellerieSuisse, dass die Politik die gesetzlichen Grundlagen für eine Verlängerung der Erleichterungen bei der Kurzarbeit schafft. Ebenso muss es bei Bedarf rasch möglich sein, dass Betriebe ein weiteres Härtefallgesuch stellen können.
HotellerieSuisse
Fazit zu den Wintermonaten in der Schweizer Hotellerie
Die Lage Schweizer Hotellerie sieht ungewiss aus. Auch wenn vom Herbst her ein positiver Trend wahrzunehmen ist, so sehen die Wintermonate nicht mehr ganz so rosig aus. HotellerieSuisse prognostiziert eine Auslastung von 44 Prozent in den kommenden Monaten – jedoch wird dies je nach Entwicklung sowie Umgang mit den steigenden Corona-Zahlen gegebenenfalls auch anders herauskommen.