Die Corona-Krise stellt die Airlines vor eine enorme Herausforderung, denn noch nie gab es in Europa solch einen starken Rückgang an Flügen wie jetzt. Aber auch alle anderen Kontinente sind stark betroffen.
Wie enorm das Virus die Welt momentan verändert, lässt sich in allen Sektoren beobachten. Eine stark betroffene Branche ist auch die Touristik, insbesondere der Luftverkehr. Airlines bangen um ihre Existenz, fordern Staatshilfen bei den Regierungen und setzen den Flugbetrieb auf ungewisse Zeit aus. Sogar über die Verstaatlichung mancher Airlines wird spekuliert. Durch die aktuelle Lage sind alle Airlines von der Krise betroffen.
Rückgang der Flüge in Europa am stärksten
Mit der Verbreitung des Coronavirus und den damit einhergehenden Einreisebeschränkungen sowie der weltweit ausgesprochenen Reisewarnungen nahm die Anzahl an Flügen von Tag zu Tag ab. Dies hatte zur Auswirkung, dass Charterflüge, die vor allem Pauschalurlauber nutzen sowie die regulären Linienflüge, die hauptsächlich von Geschäfts-, und Individualgästen gebucht werden, den Grossteil der Flüge quasi von heute auf morgen absagen mussten. Zum Beginn der Krise hatten viele Airlines ihren Kapazitäten reduziert, indem sie mehrmalige Routen am Tag oder in der Woche auf wenige Flüge zusammenlegten, damit sich das Fliegen überhaupt lohnt. Bei vielen Airlines wurde trotz allem der Flugbetrieb letztendlich komplett ausgesetzt, andere Airlines fliegen nunmehr mit einer Kapazität von fünf bis zehn Prozent.
Laut einem Update des OAG (Official Aviation Guide) vom 13. April 2020, wurden für diese Woche weltweit rund 5 Millionensitzplätze gestrichen – so viel wie nie zuvor. Die aktuellste Studie vom OAG zeigt, dass der Rückgang zwar die ganze Welt, aber vor Allem West-Europa, der Südwestpazifik sowie Südamerika am stärksten trifft. Dazu wurden die Zahlen der geplanten Kapazität vom 20. Januar mit den aktuellen Kapazitäten gegenübergestellt. Dazu kamen diese Einbussen der Kapazität heraus:
- Westliches Europa: – 90,7 Prozent
- Südwestpazifik: – 89,7 Prozent
- Lateinamerika und Nord-Südamerika: – 71,3 Prozent
- Naher Osten und Südostasien: – 67 Prozent
- Nordostasien: – 52,9 Prozent
- Ost und Mitteleuropa: – 65,9 Prozent
Anhand der Zahlen erkennt man schnell, dass vor Allem West-Europa am stärksten von der Krise und der damit verbundene Rückgang der Flüge betroffen ist. Einen Lichtblick gibt es jedoch aus China, denn dort wurde der normale Flugbetrieb wieder aufgenommen. Somit konnte man in Nordostasien erstmals wieder ein positives Wachstum sehen, denn die wöchentliche Kapazitätserhöhung in China wuchs um 1 Prozent. Dies ist auf die Erhöhung von 600’000 Sitzplätzen von verschiedenen Fluggesellschaften zurückzuführen, durch eine langsam steigende Nachfrage.
Die Studie der OAG zeigt ebenso, dass sich Flüge in den Inlandsmärkten im Vergleich zu den internationalen Märkten aufgrund von Einreisebeschränkungen und anderen Faktoren eher behaupten können. So kommt es, dass inländische Kapazität nun derzeit 85 Prozent der Sitzplätze ausmachen anstatt der üblichen 61 Prozent, wie vor der globalen Krise. Aufgrund der volatilen Situation stehen die Fluggesellschaften unter einem enormen Druck ihre Flugplanänderungen stets zu überarbeiten und an den Markt anzupassen. Insgesamt scheint es aber so, als würden Inlandsflüge auch in den nächsten Wochen und Monaten noch eine wichtige Rolle spielen.
Fazit zum Einbruch im Luftverkehr
Der Rückgang von Flügen führt zu einer weltweiten wirtschaftlichen Krise, denn Experten sind sich sicher, dass sich der Flugmarkt nicht so schnell erholen wird. Stark betroffen sind natürlich alle Airlines, deren Mitarbeiter und etliche Firmen, die mit verschiedenen Fluggesellschaften zusammenarbeiten. Wie sich die Krise auf den Markt sowie auf die Zukunft der Airlines wirklich auswirkt, kann niemand mit Sicherheit sagen. Jedoch sollten wir zuversichtlich in die Zukunft blicken und hoffen, dass weltweit bald wieder ein Normalitätszustand eintritt.