Der Trend zum Zugfahren setzt sich weiter fort und bei ersten internationalen Verbindungen sind die Kapazitätsgrenzen erreicht. Nun handeln SBB und ÖBB und bauen Ihre internationalen Bahnverbindungen gemeinsam aus.
Steigende Nachfrage bei den Nachtzügen
Über die Beliebtheit der Nachtzug-Verbindungen, welche von den SBB jedoch nicht selber betrieben werden, haben wir bereits mehrmals berichtet. Aufgrund der erneut gestiegenen Nachfrage bei den internationalen Verbindungen im ersten Halbjahr, haben die SBB und ÖBB beschlossen, die Zusammenarbeit im internationalen Personenverkehr weiter auszubauen. Dies betrifft aber nicht nur die Nachtzüge, sondern auch Tagesverbindungen.
Ausbau bereits im Dezember 2020
Bereits in einem Jahr soll der EuroCity (EC) die Strecke zwischen Zürich, Bregenz und München sechs mal täglich bedienen. Wann die Kapazitätserweiterung auf den Nightjet-Strecken zwischen Zürich – Basel und Berlin sowie Hamburg umgesetzt wird, ist zur Zeit noch nicht klar. Fest steht aber, dass diese Verbindung die Kapazitätsgrenze bereits erreicht hat.
Auf der Strecke zwischen Zürich und Prag sollen zukünftig nicht nur reine Schlafwagen, sondern auch Liegewagen zum Einsatz kommen. Dazu sucht man zusammen mit der Tschechischen Bahn (CD) nach Lösungen zur Kapazitätserweiterung.
Weitere europäische Städte mit dem Zug erreichen
Die Kooperation der beiden staatlichen Bahngesellschaften soll dazu führen, in noch mehr europäische Städte mit dem Zug zu reisen. Welche Städte dies werden sollen, ist zur Zeit noch unklar. Ausserdem streben die Partner eine Verbesserung der verkehrspolitischen Rahmenverbindungen, vor allem bei den Nachtzügen, an. Hier denkt man beispielsweise an eine finanzielle Förderung mit CO2 Abgaben sowie eine Entlastung der Betriebskosten wie den Trassennutzungsgebühren.
Zürich zweitgrösster Nachtverkehr-Hub Europas
Bereits jetzt ist der Bahnhof Zürich, hinter Wien, der zweitgrösste Hub für internationale Nachtzug-Verbindungen. Mit dem Zug reist man von Zürich durch die Nacht nach Hamburg, Berlin, Wien, Graz, Budapest, Prag und Zagreb. Dies ist nur dank dem Nightjet Angebot der ÖBB möglich, denn wie wir bereits wissen, verfügt die SBB frühestens 2022 über das nötige Rollmaterial für eigene internationale Verbindungen.
Fazit zu den neuen Nachtzug-Plänen von SBB und ÖBB
Als grosser ÖV-Fan begrüsse ich selbstverständlich die zusätzlichen Verbindungen ab Zürich zu diversen Städten Europas. Trotzdem werde ich wohl nur aus Klimagründen auf den internationalen Zug umsteigen. Den die Anreise an den Bahnhof Zürich dauert aus der Bundeshauptstadt nur ein paar Minuten weniger lang als die Anreise zum Flughafen und Bahnreisen sind noch immer oft teurer als Flugreisen. Aber vielleicht bringt das neue Jahr ja nicht nur internationale Flüge ab Bern, sondern auch Züge?
Wäre ein Nachtzug für Euch eine Alternative? Welche Ziele müssten SBB, ÖBB und DB anbieten, damit Ihr umsteigen würdet?