In der Klimadebatte um den europäischen Luftraum haben sich die EU-Länder auf eine gemeinsame Lösung geeinigt und wollen variable Gebühren einführen, um die Umweltbilanz langfristig zu verbessern.

Wir haben in letzter Zeit viel über nachhaltiges Reisen, insbesondere in der Luftfahrt, berichtet, da die Klimadebatte sowie die Sorgen um den Klimawandel mit seinen weitreichenden Folgen weit verbreitet und kaum mehr wegzudenken sind. Aus diesem Grund beginnen immer mehr Flughäfen und Fluggesellschaften in Europa, darunter der Münchener Flughafen und Air France, unter Berücksichtigung der nationalen Konzepte und Reformen eine langfristig verbesserte Umweltbilanz zu entwickeln, wie aero.de berichtet.

Verhandlungen des EU-Parlament stossen auf Enttäuschung

Die EU-Staaten sind kürzlich zusammengekommen, um weitere Absprachen über einen gemeinsamen klimafreundlicheren europäischen Luftraum halten. Dabei haben die Regierungsmitglieder nun eine Position eingenommen, die teilweise auf Kritik und Unverständnis stösst.

Durch die umfassende Aufklärung in Bezug auf Klimawandel und die resultierenden Schäden für unsere Erde, lässt sich der grosse Einfluss der Luftfahrtbranche auf die Umweltverschmutzung mittlerweile nicht mehr leugnen. Aus diesem Grund ist klar, dass sich dringend etwas ändern muss und das Fliegen schon sehr bald nachhaltiger gestaltet werden muss. Dennoch bleiben eine klare Position und effektives Handeln trotz der Debatten im EU-Parlament bislang aus.

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Es wurde unter anderem lediglich beschlossen, dass die nationalen Regierungen zukünftig die Möglichkeit erhalten sollen, “variable Gebühren” einzuführen, um die Umweltbelastung zu reduzieren. Ausserdem heisst es, dass Umwelterwägungen sowie die Sicherheit bei der Planung und Bewertung der Leistung von Flugsicherungsdienstanbietern priorisiert werden sollten.

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Allerdings wurden die Verhandlungen nicht dazu genutzt, Flugrouten zu verkürzen und die europaweite Koordinierung des Luftraums zu optimieren. Nur so könnten Emissionen effektiv reduziert und Verspätungen verringert werden. Diesen Aspekt kritisiert der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber. Die Position der EU-Länder sei “enttäuschend” und man habe nun sieben Jahre auf eine solche Einigung gewartet, nur um jetzt “ein paar Trippelschritte” zu gehen. Ferber hatte sich von den Verhandlungen augenscheinlich mehr erhofft und fordert klare Taten, um die aktuelle Lage zu verbessern. Sobald die gemeinsame Position von allen Mitgliedern abgesegnet ist, können dann Verhandlungen zwischen den EU-Ländern und dem Europaparlament bezüglich eines endgültigen Kompromisses starten.

Derzeit ist der europäische Luftraum in eine Vielzahl verschiedener Zuständigkeitsbereiche unterteilt. Um dabei Kollisionen zu vermeiden, ist es bei vielen Flügen notwendig, Routen und Flughöhen mit anderen verantwortlichen Stellen abzustimmen. Dadurch kommt es oftmals zu längeren Routen und Verzögerungen, die durch einen stärker vereinheitlichten Luftraum verhindern werden könnten.

Fazit zu der Position des EU-Parlaments

Natürlich befinden sich die Beschlüsse des EU-Parlaments noch nicht in trockenen Tüchern, da noch weitere Verhandlungsschritte folgen. Bislang ist die Sorge des CSU-Europaabgeordneten allerdings nachvollziehbar, da keine wirklich Reformen vorgestellt wurden, die etwas Entscheidendes an der Nachhaltigkeitsproblematik im Luftverkehr ändern würden. Allerdings bleibt abzuwarten, ob sich dahingehend in naher Zukunft noch mehr tut. reisetopia wird über weitere Updates informieren.

Seid Ihr der Meinung, dass das EU-Parlament die Chance auf einen klimafreundlicheren Luftraum damit vertan hat?

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