Erneut überschlagen sich die Ereignisse bei der Airline Marabu und ihren Partnern – nun bekommen Nordica Airlines und Marabu neue CEOs.
Seit ihrem Start im April dieses Jahr macht Marabu Schlagzeilen mit Flugverspätungen durch technische Probleme und Unzufriedenheit der Kunden mit den Flügen durch die Wetleasing-Partner. Nun gibt laut Berichten von airliners bei Marabu und ihrem Wetleasing-Partner Nordica Airlines Führungswechsel. Marabu-CEO Paul Schwaiger ist dabei überraschend zurückgetreten, wie ebenfalls airliners berichtet.
Erneut Probleme bei Marabu
Erst Ende 2022 hat der Mehrheitseigentümer der Condor Attestor die Airline Marabu aufgebaut. Im April 2023 folgten dann die ersten Flüge. Seitdem ist die Airline regelmässig in den Schlagzeilen, zuletzt wurden durch einen anonymen Piloten schwere Anschuldigungen gegen Marabu erhoben.
Nun gab der CEO Paul Schwaiger seinen Rücktritt bekannt. Sein Rücktritt erfolge aber nicht aufgrund der Probleme der Airline. Übergangsweise soll der Luftfahrtmanager Axel Schefel die Leitung der Airline übernehmen. Laut reisevor9 war er zuvor Flottenmanager der Schwestergesellschaft Condor. Mit ihm will die Airline daran arbeiten, den Flugverkehr der restlichen Sommer- und anstehenden Herbstferien zu stabilisieren.
Mit Axel Schefel als CEO wird Marabu womöglich stärker vom Einfluss ihrer Schwestergesellschaft Condor geprägt. Erst vor kurzem gab die Airline bekannt, dass sie zukünftig von Condor unterstützt werde. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Schritt zu mehr Verlässlichkeit und einer besseren internen Organisation führen wird.
Wetleasing-Partner in der Krise
Zeitgleich mit dem Führungswechsel bei Marabu hat einer ihrer Wetleasing-Partner, Nordica, wirtschaftliche Problem öffentlich gemacht. Beim Wetleasing wird ein Flugzeug inklusive der Crew und allen erwartbaren Kosten an eine andere Airline vermietet.
Der Umsatz von Nordica sei im ersten Halbjahr 2023 weit unter den Erwartungen geblieben. Airliners zufolge machte das Unternehmen im ersten Halbjahr 2023 einen Verlust in Höhe von 6’91 Millionen Franken. 2022 erzielte die Airline noch einen Gewinn von 1’44 Millionen Franken. Der Verlust sei laut einer Mitteilung des Aufsichtsrats den verspäteten Auslieferungen bestellter Flugzeuge, Personalmangel und gestiegenen Kosten in allen Bereichen geschuldet. Nordica Airlines soll nun einen Restrukturierungsprozess durchlaufen. Nach dem Rücktritt des bisherigen Nordica-Chefs Jan Palmér wird Remco Althuis als Interim-CEO den Neuanfang der Airline durchführen. Althius bringt Erfahrungen aus seiner Arbeit bei KLM, Etihad Airways und Air Seychelles mit.
Fazit zur Krise bei Marabu
Marabu ist seit dem ersten Flug fortwährend in der Kritik. Durch eine stärkere Zusammenarbeit mit der Schwester-Airline Condor will sie nun scheinbar die Krisen überwinden. Mit einem CEO mit Condor-Background will die Marabu verlässlicher werden. Zeitgleich mit der Neubesetzung des Marabu-CEO, gibt es auch bei ihrem Wetleasing-Partner einen neuen Chef. Nordica Airlines steckt nach Verlusten in der Krise und plant einen Neunanfang. Es bleibt abzuwarten, ob der Neustart der beiden Airlines zur selben Zeit vielleicht am Ende zu mehr Chaos führt.