Noch in diesem Jahr will die Lufthansa die restlichen Staatshilfen zurückzahlen und visiert bereits die ersten schwarzen Zahlen seit der Krise an.
Bei der Lufthansa stehen die Zeichen auch weiterhin auf Erholung. Die steigenden Passagierzahlen lassen den Kranich frohlocken und bescheren ihm gute Aussichten. So plant Deutschlands Flag-Carrier nicht nur bis Ende des Jahres die coronabedingten Staatshilfen komplett zurückzuzahlen, sondern auch schon bald wieder einen operativen Gewinn einzufliegen. Dennoch wird auch das laufende Jahr noch von einem deutlichen Verlust geprägt sein, wie aero.de berichtet.
„Grosser Meilenstein auf unserem Weg nach vorne“
Die Lufthansa befindet sich im Aufwind und plant die milliardenschweren staatlichen Hilfen, zur Überbrückung der Auswirkungen der Corona-Krise, möglichst bald zurückzuzahlen. Das soll auch dank der zwei Milliarden schweren Kapitalerhöhung möglich sein. So sollen die Staatshilfen bereits zum Ende des laufenden Jahres zurückgezahlt werden. Aber nicht nur das: Denn aufgrund der weiter steigenden Nachfrage bei den Buchungen, visiert die Lufthansa denn auch schon wieder die schwarzen Zahlen an. Kranich-Chef Carsten Spohr ordnet diese Tatsache denn auch wie folgt ein:
Das ist ein grosser Meilenstein auf unserem Weg nach vorne, und wir betrachten es als etwas Historisches.
Carsten Spohr, Lufthansa-Chef
Demnach kann Spohrs Unternehmen die staatlichen Finanzspritzen eher begleichen, als zunächst erwartet worden war. Das Einfahren eines operativen Gewinns, soll auch dank des Impffortschritts möglich sein, zumindest, so Finanzvorstand Remco Steenbergen, „verbrennen wir kein Geld mehr“. Dennoch werde das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust abschliessen, dass allerdings laut des Managements niedriger ausfallen soll, als noch im Vorjahr. Hier betrug das Minus 5,5 Milliarden Euro. Zahlt die Lufthansa die Corona-Hilfen tatsächlich Ende des Jahres zurück, wäre der Kranich das erste grosse Unternehmen, dass dies bewerkstelligen könnte. Dann wäre der Staat nur noch mit einem 750 Millionen Euro werten Aktienanteil an der Lufthansa beteiligt.
Kapazitäten sollen auf 60 Prozent erhöht werden
Die derzeitig angebotene Kapazität liegt demnach erst bei 40 Prozent des Vorkrisenniveaus. Am Ende des aktuellen Quartals soll diese laut Spohr jedoch bereits bei 60 Prozent liegen. Apropos 60 Prozent: Wie der Lufthansa-Chef zudem erklärte, verhielten sich die Reisenden auch weiterhin zurückhaltend, sodass 60 Prozent der Buchungen nur zwei Wochen Vorlauf hätten. Bei den Geschäftsreisenden sähe die Sache dagegen schon deutlich besser aus.
Dieses Segment ziehe derzeit deutlich an und hier, so Spohr, sei mittelfristig gar bis zu 90 Prozent des Vorkrisenniveaus möglich. Weiterhin leidet der Kranich jedoch unter der äusserst schwachen Nachfrage auf der Langstrecke. Die Öffnung der USA könnte diese Situation allerdings deutlich verbessern, schliesslich sind die US-Routen bis vor der Krise die wichtigste Einnahmequelle für den Kranich gewesen. So hofft man zudem auf weitere Staaten, die den Beispielen der USA, Kanada und etwa Singapur folgten, und geimpften Reisenden die Einreise ermöglichen.
Fazit zur aktuellen Situation bei der Lufthansa
Bei der Lufthansa scheint es derzeit gut zu laufen, zumindest lassen das die Pläne und Aussagen des Managements vermuten. Demnach sind die milliardenschweren Corona-Hilfen der Bundesregierung bald zurückgezahlt und auch die schwarzen Zahlen sollen in greifbarer Nähe sein. Und das, obwohl die Kapazitäten im Vergleich zum Vorkrisenniveau immer noch sehr gering ausfallen. Doch auch hier plant der Kranich eine baldige und deutliche Ausweitung. Nun soll die Öffnung der USA den nächsten Schub bringen und dem Kranich weiterhin Aufwind verleihen.