Qantas steht nach der Bekanntgabe der Ausmusterung ihrer Airbus A380-Flotte in den Schlagzeilen. Der Grund: Die australische Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) verklagt die landeseigene Airline wegen des Verstosses gegen das Verbraucherrecht.

Schwierige Zeiten, mit denen sich die australische Fluggesellschaft Qantas aktuell auseinandersetzen muss. Vor kurzem wurde bekannt, dass die australische Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) die Airline verklagt. Ihr Vorwurf: Qantas habe im vergangenen Jahr Tickets für mehrere tausend Flüge verkauft, obwohl diese annulliert worden waren. Wie die Nachrichtenagentur Reuters mitteilt, muss die Airline nun mit hohen Geldstrafen und einer gewissen Rufschädigung rechnen.

Mehr als 8’000 Flüge betroffen

Qantas mustert aus – zumindest was ihre Langstreckenflotte betrifft. So soll 2032 nun endgültig das AUS für den Airbus A380 kommen. Dann plant die australische Fluggesellschaft effizientere Airbus A350 und Boeing 787 auf der Langstrecke eingesetzt. Modern und effizient – klingt gut! Denn im neuen Airbus A350 werden auch die neuen First und Business Class Kabinen verbaut sowie eine brandneue Premium Economy und Economy Class. Doch neben den positiven Aussichten, die die Airline insbesondere auf den beiden Strecken von Sydney nach New York und London attraktiv machen dürfte, gibt es auch schlechte Nachrichten.

Qantas
Schwere Zeiten für Qantas

So wurde vor wenigen Tagen öffentlich, dass die australische Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) Qantas wegen des Verstoßes gegen das Verbraucherrecht verklagen wird. Die Kommission wirft der landeseigenen Airline vor, zwischen Mai und Juli 2022 Tickets für mehr als 8’000 Flüge verkauft zu haben, die wissentlich annulliert wurden. Mitgeteilt wurde das den Passagieren allerdings nicht.

In der Anklageschrift heisst es weiter, dass Qantas in diesem Zeitraum durchschnittlich 16 Tage lang, nachdem die Airline Flüge aufgrund interner Probleme gestrichen hatte, Tickets für ebendiese Flüge weiterverkauft hat. Konkret wird das Beispiel eines Fluges von Sydney nach San Francisco benannt, wo 40 Tage nach der Annullierung weiterhin Tickets erworben werden konnten.

Schwere Zeiten nach der Pandemie

Neben rufschädigenden Konsequenzen muss die Airline auch mit einer satten Geldstrafe rechnen. Im Raum stehen zehn Prozent des Jahresumsatzes – von 2022 bis Juni dieses Jahres. Dieser beläuft sich auf 19,8 Milliarden australische Dollar. Eine genaue Summe nannte die Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) bislang nicht. In einem ersten Statement von Qantas heisst es, man prüfe die Anschuldigungen der Kommission und werde vor Gericht antworten. Dennoch machte Qantas ihren Unmut deutlich, da es sich bei dem Zeitraum um eine ohnehin belastende Zeit für die gesamte Luftfahrtindustrie handelte.

Qantas A380 Business 2 Cropped
Qantas Business Class im Airbus A380

Qantas CEO Alan Joyce, der die Airline noch in diesem Jahr nach 15 Jahren verlassen wird, bestätigte vergangene Woche, dass die Airline noch über ungenutzte Gutschriften für stornierte Flüge in Höhe von fast 500 Millionen Australische Dollar verfüge. Diese sollen aber bereits im Dezember verfallen. Auch entschuldigte sich der Geschäftsführer der Airline für die “ungünstigen Abläufe” und betonte die Schwierigkeiten mit dem Gutschriften-System bei annullierten oder stornierten Flügen, die bei den Kunden zum Vertrauensverlust geführt haben.

Fazit zur Verbraucherklage gegen Qantas

Fest steht, die Klage der australischen Wettbewerbs- und Verbraucherkommission (ACCC) gegen Qantas wirkt sich sicherlich nachteilig auf den Ruf der Airline aus. Ohnehin musste diese während und nach der Coronapandemie die Hauptlast der Missstände tragen. Von Flugausfällen, über lange Warteschlangen, Gepäck-Chaos und Personalnotstand. Kommt es zu einer Gerichtsverhandlung, wird sicherlich auch das Schreiben von Qantas aus dem Jahr 2022, mit der Bitte an die Regierung, einer konkurrierenden Airline auf internationalen Strecken mehr Flüge nach Australien einzuräumen, eine Rolle spielen. Die australische Regierung lehnte die Bitte ab.

Autorin

Seit Julia mit 4 Jahren ihren ersten Langstreckenflug erlebt hat, sind weite Reisen und exotische Orte aus ihrer Urlaubsplanung nicht mehr wegzudenken. Am liebsten entspannt sie irgendwo am Strand in der Sonne oder genießt beim Windsurfen die Grenzenlosigkeit des Meeres. Nebenbei studiert sie in Berlin Tourismusmanagement. Bei Reisetopia möchte sie ihre Erlebnisse gerne mit Euch teilen!

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