Per Gerichtsbeschluss wurde die geplante Fortführung der nächtlichen Ausgangssperre auf den Kanaren verboten.
Die Coronakrise hält weite Teile Europas immer noch fest im Griff. Während die Inzidenzen in Grossbritannien und Malta nur knapp über 20 Infizierte pro 100’000 Einwohner liegen, verhält sich die Lage in Spanien derzeit unübersichtlich. Auf dem Festland, insbesondere in der spanischen Hauptstadt Madrid liegt dieser Wert bei 130. Die Kanarischen Inseln sind dagegen kürzlich unter die 50er Inzidenz gefallen. Nach dem Notstand gelten nun wieder regionale Massnahmen, die allerdings wieder gekippt werden können, wie fvw berichtet.
Behörden verfügen über alternative Massnahmen
Mit dem kommenden Pfingstwochenende stieg zuletzt auch wieder die Reiselust der Europäer. Immer mehr Länder lockern dahingehend ihre Einreisebestimmungen, wie jüngst Italien und Grossbritannien. Auch in der Schweiz sind bereits Hotels und Gastronomien geöffnet. Im Nachbarland Deutschland dagegen sind die Hotellerie und Gastronomie mit Ausnahme einiger Modellregionen weiterhin für den Tourismus geschlossen. Aus diesem Grund zieht es seit Ostern immer mehr Touristen in risikofreie Regionen rund um das Mittelmeer. Während Teile des spanischen Festlandes derzeit weiterhin mit hohen Inzidenzen zu kämpfen haben, wie die Hauptstadt Madrid mit einem Wert von über 130, sieht die Lage auf den Balearen seit Wochen konstant gut aus. Samstag Mitternacht endete in ganz Spanien nun auch der sechsmonatige Corona-Notstand. Doch Erleichterungen treten damit nicht ein, im Gegenteil.
Sowohl die Regierungsopposition als auch die spanischen Gerichte fürchten eine Überlastung des Systems und einen Flickenteppich bei den Coranaregelungen. Der Grund: Durch die Aufhebung des Notstandes sind nun wieder die Regionalregierungen für die Coronamassnahmen zuständig, die wiederum von den Gerichten gekippt werden können, wie dies gerade auf den Kanaren der Fall ist. Die Inselgruppe im Atlantik zählt neben den Balearen zu einer der beliebtesten Reiseziele, auch in Zeiten von Corona. Nach dem Notstand sollte dort die nächtliche Ausgangssperre beibehalten werden, wobei das Vorhaben nun durch das Oberste Landesgericht untersagt wurde. Als Grund nannte das Gericht, dass die Kanarischen Behörden andere Möglichkeiten haben, das Infektionsgeschehen in der Nacht zu unterbinden. Allerdings hat die Regierung der Kanaren gegen diesen Beschluss Berufung eingelegt. Bis ein endgültiges Urteil gefällt wird, bleiben die Regelungen bestehen.
Kanaren weiter Risikogebiet
Bei der derzeitigen Einreise ist das Ausfüllen eines Online Formulars notwendig, über das ein QR-Code generiert wird, den Ihr bei der Einreise vorlegen müsst. Darüber hinaus gilt weiterhin der Nachweis eines negativen PCR- oder TMA-Tests, der wiederum nicht älter als 72 Stunden sein darf. Für geimpfte Personen gelten derzeit keine Sonderregelungen oder Freiheiten. Zudem müsst Ihr eine Reservierung in einer touristischen Unterkunft bei der Anreise nachweisen können.
Auch vor Ort müsst Ihr mit einigen Einschränkungen rechnen. So gilt eine allgemeine Maskenpflicht im öffentlichen Raum. In der Natur muss diese allerdings nicht verpflichtend getragen werden, nur wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Am Strand und an öffentlichen Pools gilt ebenfalls eine Maskenpflicht. Wobei diese nicht getragen werden muss, solltet Ihr auf Eurer Liege liegen oder ins Wasser gehen. Auch die Gastronomie hat vollständig bis Mitternacht geöffnet. Allerdings gelten hier auch die vorgeschriebenen Hygiene- und Sicherheitsmassnahmen. Da alle Inseln durch das vier-Warnstufen-System derzeit als Eins oder Zwei eingestuft sind, gelten dort vergleichsweise lockere Regeln.
Fazit zur Aufhebung der Ausgangssperre auf den Kanaren
Das verlängerte Pfingstwochenende steht fast vor der Tür und damit auch die Frage, wohin ein Kurztrip möglich ist. Viele beliebte Reiseregionen bereiten sich derzeit auf die anstehende Saison vor und wollen Touristen möglichst normale Ferien ermöglichen. Auch die Kanaren sind seit jeher ein beliebtes Reiseziel. Zuletzt ist die Inzidenz deutlich unter 50 gesunken. Allerdings bleibt abzuwarten wie die einzelnen Regionalregierungen ihre Coronamassnahmen umsetzen. Während Madrid mit einer Inzidenz über 130 keine nächtliche Ausgangssperre verhängt, bleibt diese auf Mallorca bei einer Inzidenz von 26 weiter bestehen!