Die Inzidenzzahlen steigen in Italien trotz ausserordentlich guter Impfquote rasant an. Die Regierung Italiens will erneut gegensteuern und als weitere Massnahme die Gültigkeit der Impfzertifikate um weitere drei Monate reduzieren.
Nachdem sich die Lage in Italien zwischenzeitlich deutlich entspannt hat, erfährt nun auch das Land im Süden Europas massiv steigende Infektionszahlen. So ist auch die Sieben-Tage-Inzidenz in den vergangenen Tagen zunächst auf über 200 und mittlerweile sprunghaft über 300 angestiegen. Nachdem bereits die Corona-Massnahmen und Einreisebestimmungen verschärft wurden, will die Regierung des Landes erneut die Gültigkeit der Impfzertifikate reduzieren, wie die Tagesschau berichtet. Die EU hat sich erst kürzlich auf neun Monate Gültigkeit einigen können – das reicht Italien aber nicht mehr aus.
Italien im Alleingang
Die EU-Kommission ist dem Beschluss der EU-Mitgliedsstaaten in der vorherigen Woche gefolgt. Die digitalen Impfzertifikate sollen statt bislang zwölf bereits nach neun Monaten ihre Gültigkeit verlieren. Diese Massnahme scheint den Italienern nicht weit genug zu gehen, weshalb das Land im Süden Europas den erneuten Alleingang wagt. Erst kürzlich hat das Land die Einreisebestimmungen eigenwillig verschärft. Vollständig Geimpfte sowie Genesene müssen mittlerweile vor Abreise zusätzlich einen Corona-Test absolvieren und nachweisen. Während die Europäische Union beim Thema Impfzertifikate Einigkeit bewies, lehnte man eine allgemeine Testpflicht für Reisen innerhalb Europas vorerst ab. Die italienische Regierung sieht sich aber steigenden Infektionszahlen ausgesetzt und will reagieren, da die Massnahmen der vergangenen Tage nicht ausreichen.
Das digitale Impfzertifikat nennt sich in Italien Green Pass und konnte sich bislang als ausserordentlich probates Mittel während der Pandemie beweisen. Der Green Pass gibt Auskunft über den Impf-, Test oder Genesenenstatus einer Person. Dieser ist sowohl digital als App als auch in ausgedruckter Form als QR-Code erhältlich. Ausnahmen von der Nachweispflicht gelten lediglich für Kinder unter zwölf Jahren. Die Gültigkeit der Zertifikate ist bereits auf neun Monate reduziert. Die Regierung Italiens will die Gültigkeit aber nun erneut reduzieren. Diese sollen dann nur noch sechs Monate lang gültig sein. Der entsprechende Beschluss liegt nun dem Kabinett zur Abstimmung vor. Ministerpräsident Draghi kündigt im gleichen Zuge die weitere Verschärfung aktueller Massnahmen an. So soll auch wieder die Maskenpflicht im Freien gelten.
Zudem wird darüber nachgedacht, Nachtclubs zu Silvester gänzlich zu schliessen. Erst kürzlich hat man die Massnahmen im Inland erneut verschärfen müssen. In Italien sind beinahe 90 Prozent der Menschen ab 12 Jahren erstgeimpft. Doch trotz der guten Quote ist die Sieben-Tage-Inzidenz in den vergangenen Tagen rasant auf 315,4 geklettert. Seit dem 6. Dezember unterliegen bereits Restaurant-, Bar-, Stadien- und Theaterbesuche der 2G-Regel. Die Ungeimpften haben zu diesen Bereichen keinen Zutritt. Auch die 3G-Regelung wurde ausgeweitet. So muss jeder, der in ein italienisches Hotel einchecken möchte, einen Nachweis über Impfung, Genesung oder einen negativen Test mit sich führen. Zudem gilt die 3G-Regelung sowohl im Nah als auch im Fernverkehr. Die neuen Massnahmen sollen vorerst bis zum 15. Januar 2022 gelten. Durchaus möglich, dass mit einer weiteren Verschärfung der Massnahmen ebenfalls die Gültigkeit dieser verlängert wird.
Fazit zu den geplanten Massnahmen Italiens
Italien zieht erneut die Zügel im Kampf gegen das Corona-Virus an. Zuletzt wurde zwar die 2G-Regelung auch auf Restaurants, wo bisher die 3G-Regelung galt, erweitert und die Einreisebestimmungen mit einer zusätzlichen allgemeinen Testpflicht verschärft, den gewünschten Effekt haben diese Massnahmen bisher aber noch nicht erzielt. Da scheint es auch nicht ausreichend zu sein, dass die EU-Kommission den Forderungen der Mitgliedsstaaten nachkommt und die Gültigkeit der Impfzertifikate auf neun Monate reduziert. Italien will dabei wiederum einen Schritt weiter gehen und die Gültigkeit sogar auf sechs Monate reduzieren.
Aufgrund des Titels möchte ich in nach den ersten Sätzen wissen wieviele Monate es denn jetzt sind. Leider muss man sich zuerst durch den halben Artikel kämpfen, um an diese Information zu gelangen. Das ginge meiner Meinung nach besser.