Hop! wird zu Air France: Der CEO von Air France-KLM macht Nägel mit Köpfen und verkündet die Regionaltochter vollständig in die Hauptfluggesellschaft zu integrieren – und das mit nur der Hälfte der bisherigen Flotte.

Die Auswirkungen des Krisenjahres sind bei der Gruppe Air France-KLM nach wie vor deutlich sichtbar. Der französisch-niederländische Airline-Verbund hat weiterhin mit einem schweren Schuldenberg in Milliardenhöhe zu kämpfen. Bei Regionaltochter Hop! sieht die Buchungslage auch nicht besser aus – im Gegenteil! Nun plant der CEO von Air France-KLM, Ben Smith, die Regionaltochter Hop! in die Air France-Familie vollständig einzubinden und ihre Flotte um die Hälfte zu reduzieren. Hop! bleibt somit noch als reine Embraer-Airline unter dem Namen der Hauptfluggesellschaft bestehen. Ein Überblick!

Hop! wird zu reiner Embraer-Airline und um die Hälfte verkleinert

Hop! wurde bislang separat vermarktet und hatte daher ein eigenes Revenue Management System, sein eigenes Flugplanungsdepot und wurde im Codesharing mit Air France betrieben. Der Erfolg von Hop! war in den vergangenen Jahren mehr oder weniger durchwachsen, ganz zu schweigen von den negativen Auswirkungen, die das Krisenjahr für die Airline bereithielt. Im Sommer während einige Fluggesellschaften eine leichte Erholung mitnehmen konnten, hatte Hop! aufgrund der niedrigen Nachfrage die Belegschaft um 1’020 Stellen abbauen müssen, was rund 37 Prozent aller Beschäftigten betraf. Auf Dauer und insbesondere in diesem Jahr führte der eigenständige Betrieb zunehmend zu ineffizienten Auswirkungen für die Airline-Gruppe, welche Smith jetzt mit seinen neuen Umstrukturierungsmassnahmen aus der Welt schaffen möchte. Bereits im letzten Jahr wurden einige Pläne unternommen, die Marke zunehmend an Air France anzupassen mit einem neuen Namen und durch eine neue Lackierung. Die Restrukturierung von Hop! ist in erster Linie nicht Pandemie bedingt, aber mit Sicherheit in diesem Jahr nochmals dringlicher geworden. Der CEO von Air France-KLM beschloss daher Hop! als regionalen Zubringer in die Marke Air France zu integrieren.

Hop will become an all-Embraer fleet around those two cities or those two airports. We’re removing the brand, so it’s basically like most regional operators’ airlines; it will be Air France operated by Hop!

CEO of Air France-KLM, Ben Smith
HOP! Embraer

Die konkreten Pläne zur Entwicklung des Mutterkonzerns Air France durch die Integration von Hop! hat der CEO in einem Interview nochmals ausführlicher dargestellt. Neben einer stark reduzierten Flotte der Regionaltochter von 70 auf 32 Jets ist laut Informationen von SimpleFlying von nun an nur noch der Betrieb der Embraer-Flotte E170 und E190 vorgesehen. Die Bombardier-Typen CRJ700 und CRJ1000 würden demzufolge in dem zukünftigen Programm nicht mehr auftauchen. Das ist weniger verwunderlich, schliesslich waren insbesondere einige Flugzeuge der CRJ-700-Flotte mit einem Durchschnittsalter von rund 16 Jahren schon recht überaltert. Ebenfalls in die Jahre gekommen ist die Flotte der ERJ-145 Flugzeuge. Diese 13 Flugzeuge sind alle über 15 Jahre alt, einige sogar 23 Jahre. Laut einigen Medienberichten zufolge gibt es daher bereits einige Spekulationen, ausschliesslich mit der E-170 und der E-190 Flotte zu operieren.

For Hop!, we’ve shrunk it by 50%. It’s going to be at Roissy, CDG, and it’s got a sort of mini-hub at Lyon

CEO of Air France-KLM, Ben Smith

Darüber hinaus gibt es auch einige Anpassungen im Streckennetz der Airline, sodass die Fluggesellschaft ausschliesslich an die beiden Drehkreuze Paris Charles de Gaulle und Lyon gebunden sein wird, wie aero.de vor kurzem berichtet hatte. Es bleibt spannend, wie sich die Umstrukturierungspläne des CEO auf den Erfolg der Airline-Gruppe auswirken werden und welche Flotte tatsächlich für den regionalen Zubringer eingesetzt wird, sobald uneingeschränktes Reisen wieder normal möglich sein wird!

Fazit zur Integration von Hop! in den Mutterkonzern Air France

Der Erfolg von Hop! war in den vergangenen Jahren mehr oder weniger durchwachsen, ganz zu schweigen von den negativen Auswirkungen, die das Krisenjahr für die Airline bereithielt. Ein Grund mehr die Regionaltochter in die Air France-Familie vollständig zu integrieren und den Namen der Konzernmutter anzunehmen. Der CEO hat bereits einige Umstrukturierungspläne in Aussicht, darunter auch eine massive Flottenreduzierung und eine Veränderung im Streckennetz von Orly zum Drehkreuz Charles De Gaulle. Man darf gespannt bleiben, wie sich der regionale Feeder-Carrier bei Air France entwickeln wird!

Autorin

Seitdem Karolin als Schülerin an einem Austauschprogramm in Frankreich teilgenommen hat, wächst täglich ihre Begeisterung für das Reisen und Entdecken neuer Länder und ihre Leidenschaft für die französische Sprache.

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