Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat vor dem Landgericht Köln eine Klage gegen die Fluggesellschaft Eurowings eingereicht – mit Erfolg. Doch was sind die Konsequenzen?
In Zeiten, in denen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus rücken, werden auch Unternehmen vermehrt unter die Lupe der Umweltbilanz genommen. Zuletzt wurde eine Klage der DUH gegen Eurowings wegen Greenwashing-Vorwürfen für zulässig erklärt, wie fvw berichtet. Dabei ist die Lufthansa-Tochter lange nicht die erste Airline, die von Greenwashing-Klagen betroffen ist.
Eurowings Werbung als “irreführend” erklärt
Bereits im letzten Jahr wurde Eurowings angeklagt. Insbesondere die Kompensation durch Waldschutzprojekte, die laut Eurowings zur Neutralisierung von Emissionen dienen sollte, wurde stark hinterfragt. Konkret ging es um folgende Werbung der Fluggesellschaft: “CO₂-neutral reisen. Zusammen machen wir das Fliegen nachhaltiger: CO₂-Emissionen ausgleichen und abheben.” Die Klage der Deutschen Umwelthilfe gegen die Airline wegen Greenwashing-Vorwürfen wurde jetzt für zulässig und begründet erklärt.
Die Deutsche Umwelthilfe äusserte sich zuvor bereits kritisch:
Eine Fluggesellschaft, die ihren Kundinnen und Kunden für ein paar Euro mehr CO₂-neutrale Flüge vorgaukelt, handelt hochgradig irreführend […]. Die angeblich den Wald schützenden Kompensationsprojekte sind nicht geeignet, die durch die Flüge entstehenden Klimagasemissionen zu neutralisieren.
Jürgen Resch, Geschäftsführer der DUH
Eurowings darf nach dem Gerichtsurteil ihre Flugreisen nun nicht mehr als “CO₂-neutral” bewerben, weil diese als “irreführend” und “unlauter” bewertet wurden (Az: 81 O 32/23).
Immer mehr Airlines von Greenwashing-Vorwürfen betroffen
Besonders im vergangenen Jahr war Greenwashing ein immer häufiger auftretender Vorwurf gegen Fluggesellschaften. So wurde vor etwa einem Jahr eine Werbekampagne von Etihad Airways verboten. Auch gegen United Airlines kam es zu einer Greenwashing-Klage. Die deutsche Lufthansa wurde ebenfalls aufgrund irreführender Aussagen zu nachhaltigen Flügen genauer ins Visier genommen. Gegen Ende 2023 wurde schliesslich auch Austrian Airlines wegen Greenwashing verurteilt.
Zuletzt ging eine Werbekampagne – “Fly Responsibly” – der niederländischen Fluggesellschaft KLM wegen Greenwashing-Vorwürfen vor Gericht. Nachdem KLM den Vorwurf bestritten hatte, wurde die Airline zwar verurteilt, jedoch nicht bestraft.
Fazit zur Greenwashing-Klage gegen Eurowings
Nachhaltigkeit ist in den vergangenen Jahren immer mehr in den Fokus der Gesellschaft gerückt. Das Urteil des Landgerichts Köln gegen Eurowings markiert erneut einen wichtigen Schritt im Kampf gegen Greenwashing und irreführende Umweltwerbung, besonders in der Airlinebranche. Die Konsequenz für Eurowings: Eurowings-Flugreisen dürfen nicht mehr als “CO₂-neutral” beworben werden.