Es gab grosse Pläne für den Flugplatz Dübendorf nahe Zürich. Er sollte zu einem Flughafen für Privat- und Businessflüge werden, doch der Bund hat sich nun von diesen Plänen zurückgezogen.

Der Flugplatz Dübendorf, auf dem früher Kampfjets starteten und landeten, wurde in letzter Zeit häufig als Parkplatz für gegroundete Flugzeuge genutzt. Doch seine Zukunft sollte eigentlich anders aussehen. Es gab Pläne, aus dem Platz einen Business-Airport zu machen, von dem sowohl Geschäfts- als auch Privatmaschinen starten sollten, um den – in Vorkrisenzeiten stark frequentierten – Flughafen in Kloten zu entlasten. Diese Pläne sind nun aufgrund mehrerer Faktoren vorerst vom Tisch, wie aerotelegraph.com berichtet.

Mehrere Gründe für Absage des Projekts

Die Pläne den Flugplatz Dübendorf in der Nähe von Zürich zu einem Businessflughafen zu machen, haben sich auf Bundesebene zerschlagen. Das Eidgenössische Department für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) hat mitgeteilt, dass der Bund “das Sachplanverfahren für die Umnutzung des Militärflugplatzes Dübendorf in ein ziviles Flugfeld mit Bundesbasis” einstellt. Der Flugplatz äussert sich auf seinem Internetauftritt dazu wie folgt:

Flugplatz Dübendorf AG konsterniert über Bundesratsentscheid.


Die Flugplatz Dübendorf AG (FDAG) hat aus der Medienmitteilung des Bundes vom Abbruch des Sachplanverfahrens und der Beendigung der Zusammenarbeit erfahren. Sie nimmt diesen Entscheid des Bundesrates konsterniert zur Kenntnis.

http://www.duebendorf-flugplatz.ch/
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Quelle: Flugplatz Dübendorf

Diese Entscheidung wird durch mehrere Aspekte begründet. Zum einen wurde festgestellt, dass sich doch ein grösserer Koordinationsbedarf mit dem Flughafen Zürich ergebe, als ursprünglich angenommen. Zum anderen gab es aus den benachbarten Gemeinden viele Gegenstimmen. Diese reichen so weit, dass der geplante Betreiber des Flughafens bei einem Beginn des Flugbetriebs damit rechnete, dass die Eigentümer wegen tiefer Überflüge klagen würden. All diese Punkte führten nun schlussendlich dazu, dass der Bundesrat nicht mehr an das geplante Konzept glaubt und daher die Zusammenarbeit beendet. Laut einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung wirken die meisten Argumente allerdings wie vorgeschobene Ausreden.

Zukunft des Flugplatzes ist offen

Was nun aus dem Flugplatz wird, ist offen. Ursprünglich wurde im Jahr 2014 vom Bund eine Dreifachnutzung geplant. Diese sah vor, dass aus dem Gelände ein Innovationspark, eine militärische Bundesbasis sowie ein ziviles Flugfeld wird. Im Juli 2020 waren bereits die Pläne für den Innovationspark von einem Zürcher Gericht gestoppt worden. Trotzdem scheint der Bund weiterhin Interesse zu haben, sich jedenfalls für eine Helikopterbasis sowie einen Innovationspark einzusetzen.

Das Uvek sieht aber keine aviatischen Interessen mehr, die es dem Bund erlauben würden, die Federführung zur Planung der zivilen Umnutzung in ein Flugfeld zu behalten.

Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation
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Quelle: Flugplatz Dübendorf

Die eigentliche Betreiberin des Flugplatzes, die Flugplatz Dübendorf AG, hat laut eigener Pressemitteilung, von der Entscheidung des Bundes nur aus den Medien erfahren und scheint enttäuscht, sie wolle sich aber bemühen “dass die Zusammenarbeit respektvoll und konstruktiv beendet wird.” Immerhin kann sie Entschädigungen erwarten, die in einer Rahmenvereinbarung vorgesehen sind.

Fazit zur Absage des Projektes am Flugplatz Dübendorf

Am Flugplan Dübendorf ist soeben ein Grossprojekt geplatzt. Der Plan von einer Dreifachnutzung als Innovationspark, militärischer Bundesbasis sowie zivilem Flugfeld wird somit nicht in der geplanten Form verwirklicht. Seitens des Bundes gab es zu viele Faktoren, die gegen die Umsetzung sprechen. Tragisch ist das Aus für alle Investoren, die seit Jahren Arbeit und Geld in die Entwicklung des Projektes gesteckt haben.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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