Laut Medienberichten plant Emirates die Stornierung eines Teils der verbleibenden A380-Bestellung bei Airbus. Doch der europäische Flugzeugbauer hat einen Gegenvorschlag, ausserdem befinden sich die Jets bereits in der Produktion.

Die Golf-Fluggesellschaft Emirates versucht, fünf ihrer letzten acht A380-Auslieferungen zu cancelln, wobei Hersteller Airbus sich versucht aus der Affäre zu ziehen, da sich die Flugzeuge bereits in der Montagelinie befinden.

Emirates drohen Strafen von 68 Millionen Franken pro Flugzeug

Die in Dubai ansässige Fluggesellschaft Emirates plant drei weitere der Superjumbos vor Ende des Geschäftsjahres im März nächsten Jahres zu übernehmen. Doch die fünf restlichen A380 der acht Exemplare grossen Bestellung möchte die Airline jedoch nicht mehr haben, wie Medien nach Insider-Informationen erfahren haben wollen. Airbus soll aber stattdessen einen Liefer- oder Zahlungsaufschub vorgeschlagen haben, wie die Quellen weiter berichten. Emirates kommentierte dazu lediglich, dass sich die Airline “im regulären Dialog mit Airbus” befinde, aber keinen Kommentar zu kommerziellen Diskussionen abgebe. Airbus lehnte ebenfalls einen entsprechenden Kommentar ab und verwies darauf, dass Gespräche mit Kunden vertraulich seien.

Emirates Airbus A380 Landeanflug

Der Ausbruch des Coronavirus hat die Fluggesellschaften weltweit in eine Krise gestürzt, wobei Emirates nach dem Aufbau seines Geschäftsmodells rund um das grösste Passagierflugzeug der Welt einem langfristigen Einbruch besonders ausgesetzt ist. Die Fluggesellschaft verfügt über eine Flotte von 115 A380 und hatte eigentlich geplant, diese bis zum Ende des Jahrzehnts einzusetzen. Ein Ausstieg aus den A380-Verträgen ohne eine Vereinbarung würde Emirates immense Kosten verursachen, die laut dem Jahresbericht des Unternehmens Strafen von umgerechnet etwa 68 Millionen Franken pro Flugzeug nach sich ziehen würden.

65 Jets sollen ausgemustert und 30’000 Stellen gestrichen werden

Drei der A380-Flugzeuge, die noch zur Flotte von Emirates stossen sollen, befinden sich demnach bereits in der Produktion, während die Flügel und Rumpfsektionen der übrigen Flugzeuge bereits im Endmontagewerk in Toulouse eingetroffen sind. Die Jets sind zusammen mit einem für die japanische All Nippon Airways die letzten in einem Programm, das bis Ende nächsten Jahres eingestellt werden soll. Emirates erwägt bereits, die Ausmusterung eines Teils der bestehenden A380-Flotte zu beschleunigen, wie Medien berichteten. Das könnte dazu führen, dass Emirates bis zu 65 Flugzeuge früher als geplant stilllegt.

Emirates Airbus A380 Landeanflug Frankfurt

Die weltgrösste Langstreckenfluggesellschaft plant ausserdem die Streichung von bis zu 30’000 Arbeitsplätzen oder 30 Prozent der Belegschaft. Dies ist der bisher tiefste Einschnitt in der Luftfahrtindustrie, die durch die COVID-19-Pandemie in einen Beinahe-Schlaf versetzt wurde.

Fazit zur geplanten A380-Stornierung von Emirates

Schaute man sich die grossen A380-Betreiber auf der Welt an, die vermehrt das grösste Passagierflugzeug der Welt ausmustern wollen, war Emirates bis dato immer so etwas wie Gallien, dass auch weiterhin am Superjumbo festhielt. Doch die Corona-Krise hat die Karten komplett neu gemischt und es ist kaum noch etwas so, wie es vorher war, weshalb auch die Airline aus Dubai ihre Taktik überdenken muss, auf Koten zahlreicher Arbeitsplätze und des A380.

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Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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