Der Schweizer Reise-Verband (SRV) platzierte erneut zahlreiche Forderungen bei der Regierung – dieses Mal beim Innen- und Gesundheitsminister Alain Berset. Konkrete Lösungen wurden noch keine erarbeitet, allerdings zeigte der Bundesrat viel Verständnis für die Branche und versprach nach Lösungen zu suchen.
Der Präsident des Schweizer Reise-Verbands Max E. Katz und der Politikverantwortliche des Verbandes André Lütni trafen sich laut AboutTravel mit Bundesrat Alain Berset und seinem Generalsekretär Stefan Honegger, um wichtige Anliegen der Reisebranche zu platzieren und diskutieren.
Der Druck der Reisebranche auf die Regierung wächst
Langsam wächst der Druck der Tourismusbranche auf die Schweizer Regierung: Um die Reisefreiheit für die Zukunft sicherzustellen, wurden letzte Woche bereits die Forderungen der Back-in-the-Air-Initiative an Bundespräsidenten Guy Parmelin überreicht. Nun platzierte auch der SRV seine Anliegen beim Innen- und Gesundheitsminister Berset. Dieser soll deutlich zum Ausdruck gebracht haben, dass ihm sehr bewusst sei, dass die Reisebranche die am meisten betroffene Branche sei und dass die Krise wohl noch länger andauere.
Diskutiert worden seien grundsätzlich die Schwierigkeiten der Branche: Insbesondere die Quarantäneliste und deren negative Auswirkungen auf die Branche sollen diskutiert worden sein. Dazu soll die konkrete Frage aufgekommen sein, warum eine Quarantänevorschrift für Geimpfte bei Rückkehr in die Schweiz gelten müsse. Ein Thema, das diese Woche durch eine neue Meldung von der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) aufkam, das die Quarantäne für vollständig Geimpfte, die Kontakt zu einer positiv auf Corona getesteten Person hatten, aufgehoben hatte. Die Quarantäne für Reiserückkehrer aus Risikoländern blieb hingegen weiterhin bestehen. Die SRV-Delegation soll vom Gesundheitsminister zudem eine Begründung der Entscheide bezüglich der neuen Einreisequarantäne-Vorschriften für Mexiko und Ägypten verlangt haben – Feriendestinationen, die insbesondere für die Schweiz sehr wichtig sind.
Darüber hinaus sollen die Vertreter der Reisebranche vom Bundesrat erneut verlangt haben, dass die BAG-Negativ-Empfehlung bezüglich Auslandsreisen aufgehoben werde. Des Weiteren soll der SRV das PCR-Test-Regime – die Kontrolle am Flughafen, die nach verschiedenen Erfahrungsberichten kaum stattfinden – infrage gestellt haben. Ausserdem stellte der Schweizer Reise-Verband erneut die Forderung, die Bezugsdauer für die Kurzarbeitszeitentschädigung oder Erwerbsersatz (EO) von aktuell 18 auf neu 24 Monate zu verlängern.
Berset soll seine Unterstützung zugesichert haben
Auf die Anliegen und Forderungen der Vertreter der Reisebranche sollen offenbar keine konkreten Antworten oder Vorschläge gefolgt sein. Die vorgebrachten Punkte sollen in einem sehr offenen, transparenten Gespräch diskutiert worden sein. Berset habe die Anliegen der Reisebranche angeblich aber sehr ernst genommen – und eine Prüfung und Vertiefung dieser versprochen: „Meine Herren, wir suchen Lösungen!“ sollen seine Worte gewesen sein.
Fazit zum Treffen der Reisebranche mit dem Bundesrat
Erneut hat die Reisebranche ihre Sorgen und Anliegen bezüglich der Covid-19-Pandemie einem Bundesrat persönlich vorgetragen – dieses Mal Innen- und Gesundheitsminister Alain Berset. In einem konstruktiven Gespräch sind verschiedene Forderungen betreffend Reiserestriktionen und weitere gesundheitsdepartements-übergreifende Themen angesprochen worden. Lösungen wurden bisher noch keine erarbeitet, allerdings hatte Bundesrat Berset ein offenes Ohr für die Anliegen der Branchenvertreter und hat seine Unterstützung zugesichert.