Trotz der aktuellen Corona-Situation, plant die Fluggesellschaft All Nippon Airways einen Ausbau der Flotte und hat sich zu diesem Zweck neues Geld beschafft.

Die grösste japanische Fluggesellschaft und Star Alliance-Mitglied ANA befindet sich, wie fast alle anderen Fluggesellschaften in einer äussert schwierigen Situation. Japan ist für internationale Reisende nahezu komplett geschlossen, weshalb ANA nun vermehrt auf die Inlandsflüge angewiesen ist. Es wird mit einem Verlust in Milliardenhöhe gerechnet, doch die Fluggesellschaft setzt sich schon jetzt langfristige Ziele und will dementsprechend die Flotte weiter ausbauen, wie aerotelegraph.de berichtet.

ANA beschafft sich frisches Geld

Am Aktienmarkt verschaffte sich All Nippon Airways kürzlich neues Kapital. Umgerechnet 2,89 Milliarden Franken sicherte sich die Airline, um davon ihre Schulden zu begleichen und gleichzeitig die Liquidität zu verbessern. Von dem Geld sind 1,7 Milliarden Franken für die Finanzierung von neuen Boeing 787 bis Anfang 2023 vorgesehen. Mithilfe des Flottenausbaus will die japanische Airline die Kapazität für die Zeit nach der Krise erhöhen und das Angebot optimieren. Während der Ankündigung der Pläne wurde deutlich, dass ANA den Fokus auf mittel- bis langfristige Planung legt.

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Kein einziges Mal wurde die Pandemie während der Ankündigung erwähnt. Doch diese macht All Nippon Airways derzeit schwer zu schaffen. In der vergangenen Woche wurde seitens der japanischen Regierung eine Fusion mit dem Konkurrenten und der zweitgrössten Airline, Japan Airlines, vorgeschlagen. Beide Airlines werden sehr bald auf Hilfen des Staates angewiesen sein, warnte Heizo Tanaka, ein ehemaliger Wirtschaftsberater der japanischen Regierung in einem Interview. Tatsächlich rechnet die Fluggesellschaft mit einem Verlust von umgerechnet etwa 4,3 Milliarden Franken für das Finanzjahr 2020/21, das Ende März endet.

Bestellungen für neue Dreamliner

Schon im Februar plante die Fluggesellschaft ihre Flotte auszubauen. Am 25. Februar wurden weitere Bestellungen verkündet. Hierbei handelte es sich um elf weitere Boeing 787-10 und vier weitere 787-9. Am 25. September 2011 erhielt All Nippon Airways als erste Fluggesellschaft der Welt einen Dreamliner. Mittlerweile besitzt die japanische Fluggesellschaft 71 Exemplare und alle Varianten des Langstreckenfliegers. In der Flotte befinden sich zwei Boeing 787-10, 33 787-9 und 36 787-8. Elf weitere 787-9 und eine weitere 787-10 sind bereits bestellt.

Fazit zu All Nippon Airways’ Plänen zum Flottenausbau

Bereits im Februar gab All Nippon Airways weitere Dreamliner in Auftrag. Doch aufgrund der Corona-Pandemie musste die japanische Fluggesellschaft stark zurückfahren und sich aufgrund der internationalen Reisebeschränkungen ins Inland zurückziehen. Obwohl die Krise bereits einen Milliardenverlust einbrachte, plant die Airline bereits für die kommenden Jahre voraus und will die Pläne für den Flottenausbau weiter fortführen. Die Airline hält weiterhin an den Bestellungen im Februar fest und verschaffte sich aus diesem Grund am Aktienmarkt frisches Geld. Somit wird bereits für die Zukunft nach der Krise vorausgeplant und All Nippon Airways will sich dementsprechend mit einer höheren Kapazität und einem besseren Angebot auf dem Markt positionieren. Ob diese Planung aktuell eine gute Investition darstellt, ist fraglich. Aufgrund der Corona-Pandemie lassen sich langfristige Schritte nur schwer planen.

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