Afrikanische Länder kritisieren die aufgrund der Pandemie verhängten europäischen Einreisebestimmungen.
In afrikanischen Ländern macht sich zunehmend Missbilligung gegenüber der europäischen Einreisebestimmungen breit, wie das Handelsblatt berichtet.
Ein negativer PCR-Test soll für eine Einreise reichen
John Nkengasong, Direktor der Afrika-Zentren für Kontrolle und Prävention von Krankheiten (Afrika CDC), sprach sich am Donnerstag gegen die europäischen Einreisebestimmungen der Pandemie aus.
Ein gültiger Negativtest sollte ausreichen. Es gibt absolut keinen Grund, warum eine Person mit einem Reisebann belegt werden soll, nur weil sie aus einem bestimmten Land kommt.
John Nkengason, Direktor der Afrika CDC
Ein Beispiel: Die deutsche Bundesregierung stufte im Februar wegen einer in Südafrika neu entdeckten Coronavirus-Variante Südafrika und Nachbarländer als Risikogebiete mit besonders gefährlichen Virusmutationen ein. Daher gilt ein generelles Beförderungsverbot für Menschen aus dieser Region nach Deutschland. In die Schweiz hingegen, können Personen aus afrikanischen Ländern weiterhin mit Quarantäne-Pflicht, Einreiseformular und Negativen PCR-Test einreisen.
Auf dem gesamten Kontinent wurden bisher um die 4,4 Millionen Infektionen verzeichnet – von denen 119’000 Menschen an den Folgen gestorben sind. Südafrika verzeichnete davon alleine 1,5 Millionen der gesamten Infektionen von denen 54’000 Menschen ums Leben kamen. Erwähnenswert ist hier jedoch, dass die Zahl der Neuinfektionen von rund 22’000 Infektionen pro Tag auf unter 1’000 gesunken ist. Somit verhalten sich die Zahlen insbesondere in Süd-, West- und Zentralafrika rückläufig, wobei sie im Norden und im Osten des Kontinents steigen.
Alles in allem scheint die Lage in Afrika überschaubar, denn der Kontinent macht nur rund vier Prozent der weltweit gemeldeten Todesfälle und 3,1 Prozent der weltweit gemeldeten Infektionszahlen aus. Zudem wurden mehr als 42 Millionen Tests durchgeführt. Die Heilungsquote liegt bei knapp über 95 Prozent, weshalb afrikanische Regierungen einen Grossteil ihrer Restriktionen aufhoben. Auch die Lufthansa baute im März ihr Flugangebot nach Kapstadt und Johannesburg aufgrund der sinkenden Zahlen wieder aus.
Fazit zur Kritik an den europäischen Einreisebestimmungen
Während die Lage momentan grösstenteils in Afrika überschaubar ist, fragen sich afrikanische Länder weshalb Einreisestopps, die während der Entdeckung der südafrikanischen Virus-Mutante verhängt wurden, nicht rückgängig gemacht werden. Ob und inwieweit europäische Regierungen die Einreisebestimmungen lockern werden, wird sich zeigen.