Während in der Ukraine weiterhin ein Krieg tobt, kündigte Aeroflot die Wiederaufnahme von internationalen Flügen an.

Nach der vollständigen Einstellung aller internationalen Flüge zu Beginn des Monats folgt nun eine Kehrtwende in Moskau. Die russische Staatsairline Aeroflot und ihre Tochtergesellschaft Rossiya werden ab April wieder Flüge ins Ausland durchführen. Dazu sollen zum Teil auch die im Westen geleasten Flugzeuge, die Russland in Beschlag nahm, verwendet werden, so simpleflying.

Wiederaufnahme internationaler Routen

Moskau verkündete vor Kurzem eine für viele unerwartet Entwicklung. Die staatliche Airline Aeroflot soll bereits am 8. April den genau einen Monat zuvor eingestellten internationalen Flugverkehr teilweise reaktivieren. Zu den Zielen zählen einige namhafte Feriendestinationen wie Sri Lanka, in denen keine Flugsperren für russische Maschinen gelten. Ferner plant man Flüge nach Teheran im Iran, Bischkek und Osch in Kirgistan, Jerewan in Armenien und nach Baku in Aserbaidschan. 

Aeroflot fliegt Sri Lanka an
Sri Lanka wird nun wieder von Aeroflot angeflogen. 

Auch Aeroflots Tochtergesellschaft soll so einige internationale Ziele anfliegen. Von Sotschi aus soll man schon ab dem 7. April nach Kairo und Tel Aviv fliegen können. Weitere Strecken, die in Zukunft von Rossiya bedient werden, sind jene nach Aqtau, Aqtöbe und Almaty in Kasachstan und Buchara in Usbekistan. Auch die drei türkischen Städte Antalya, Bodrum und Dalaman sollen an die russische Stadt am Schwarzen Meer angebunden werden. 

Flüge mit beschlagnahmten Flugzeugen

Die Flüge, die Aeroflot vom Flughafen Sheremetyevo in Moskau ankündigte, sollen jedoch teilweise mit aus dem Westen geleasten Maschinen durchgeführt werden, die man unrechtmässig in Beschlag genommen hat. Russlands Pläne zur Verstaatlichung ausländischer Flugzeuge wurden nämlich unterdessen in die Tat umgesetzt. Bei den Maschinen, die bald den Flughafen Colombo in Sri Lanka ansteuern, handelt es sich beispielsweise um ehemalig im Ausland registrierte Boeing 777-300ER, die kürzlich widerrechtlich umgemeldet worden sind. Von den 22 Maschinen dieser Art, die Aeroflot besitzt, haben bereits 4 diese umstrittene Prozedur durchlaufen. Weitere 17 stehen auf einer Warteliste.

Emirates Boeing 777-300 Start/Take Off
Eine Boeing 777-300ER von Emirates.

Russlands Transportminister hatte vor Kurzem bekannt gegeben, dass bereits 800 der 1367 Flugzeuge der Flotte, über welche die staatliche Airline Russlands verfügt, in Russlands Luftfahrregister umgemeldet worden sind. Er fügte hinzu, dass man jedoch auch 78 Flugzeuge “verloren” hätte, da diese im Ausland festgesetzt wurden. Jene, die dieses Schicksal ereilte, würden demnach nicht nach Russland zurückkehren. Den Kurs Moskaus rechtfertigend wurde darüber hinaus betont, dass es die ausländischen Leasinggeber seien, die sich gegen Verhandlungen über den Aufkauf der betroffenen Maschinen oder Kompensation in einer anderen Form wehren. 

“But we are not losing hope, and we are not handing anything back either. To do so would mean to leave ourselves without air fleet.”

Vitaly Savelyev (russischer Transportminister)

Ausserdem sagte er, dass während das Land selbst den internationalen Flugverkehr drastisch einschränkte, 32 Flugesellschaften aus 22 verschiedenen Ländern weiterhin Russland anfliegen. Unter ihnen dürften vor allem die arabischen Fluggesellschaften sein, die ihren Flugverkehr von und nach Russland ohne Einschränkungen aufrechterhalten. Viele Reisende umgehen so die russischen Flugverbote. 

Fazit zur russischen Wiederaufnahme internationaler Flüge

In der russischen Luftfahrt gibt es weitere spannende Entwicklungen. Nachdem der internationale Flugverkehr erst kürzlich gänzlich eingestellt worden ist, soll er nun in einem nicht unerheblichen Umfang reaktiviert werden. Dafür sollen auch die westlichen Flugzeuge verwendet werden, die man sich erst vor Kurzem widerrechtlich angeeignet hat. Ob die Pläne in ihrem vollen Umfang in die Tat umgesetzt werden, bleibt abzuwarten. 

Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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