2023 wurden rund eine Million Menschen gezählt, die in Zügen, Bussen und Trams ohne gültige Tickets erwischt wurden. Nun plant die Branche eine Änderung der Busse.

Am Ende des ersten Halbjahres von 2023 konnte die SBB einen neuen Passagierrekord feiern. Täglich waren 1,33 Millionen Menschen mit den Zügen der Schweizerischen Bundesbahnen unterwegs. Doch das ist nicht der einzige Rekord des Schweizer Bahnunternehmens im vergangenen Jahr. 2023 zeigt sich auch als intensivstes Jahr in puncto Reisenden, die ohne Ticket erwischt wurden. Nun spricht die Branche davon, die Preise für die Busse zu erhöhen – besonders bei Wiederholungsfällen, wie der Tagesanzeiger schreibt.

Jährlicher Schaden: Rund 100 Millionen Franken

Die Zahlen des “nationalen Schwarzfahrerregisters” von Alliance Swisspass zeigen eine klare Zunahme der Personen, die ohne Billett erwischt wurden. 2023 wurden 918’643 Personen gemeldet, was ein Rekord seit Beginn der Messung 2019 darstellt. Dies beinhaltet Reisende, die keines oder nur ein teilweise gültiges Ticket bei der Kontrolle vorzeigen konnten. Da nicht alle Reisender des öffentlichen Verkehrs kontrolliert werden, wird jedoch vermutet, dass die Dunkelziffer noch um weit höher ausfällt. Der Schaden für Personen ohne Billett wird jährlich auf rund 100 Millionen Franken geschätzt.

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Doch warum steigen die Zahlen seit 2019 so rasant an? Dafür gibt es mehrere Gründe. Einerseits, weil mehr Reisende denn je mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sind – ob im Alltag oder in der Freizeit. Anderseits haben vergangenes Jahr auch mehrere Verkehrsbetriebe ihre Kontrollen erhöht. Je mehr Kontrollen, desto mehr Personen ohne Ticket werden gezählt. Schlussendlich zeigt sich auch eine anhaltende Auswirkung der Corona-Pandemie. So wurden die Billett-Kontrollen während der Pandemie mehrheitlich pausiert, was die “Verlockung” von Zug-, Bus- oder Tramfahrten ohne Ticket vereinfacht haben. Diesen Effekt ist nach wie vor zu spüren.

Erste Vorkommnisse günstiger gestalten?

Wer aktuell ohne Billett erwischt wird, muss je nach Häufigkeit des Vorkommnisses folgende Busse bezahlen:

  • 1. Fall 90 Franken
  • 2. Fall 130 Franken
  • Ab 3. Fall 160 Franken

Zusätzlich wird eine Fahrpreispauschale erhoben. Für Reisende mit einem teilweise gültigen Ticket besteht eine reduzierte Busse. Das Register von Alliance Swisspass zeigt, dass Wiederholungsfälle häufig sind – ein Drittel der erwischten Personen sind “notorische” Reisende ohne Tickets.

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Aus diesem Grund möchte die ÖV-Branchenorganisation die Aufstellung der Busse anpassen. So schlägt der Verein vor, die ersten Vorkommnisse gar nicht oder nur mit einem geringen Betrag abzurechnen, dafür die Busse für Wiederholungsfälle doppelt oder sogar dreifach zu erhöhen.

Alternative zu einer Busse

Wer eine Busse von SBB vermeiden möchte und ein gültiges Billett sucht, könnte vielleicht bei Omio fündig werden. Auf der folgenden Seite könnt Ihr Eure Wunschreise buchen und von günstigen Tickets profitieren:

Fazit zum Rekord an Personen ohne Ticket im Jahr 2023

Die Entwicklung der Anzahl Reisende ohne Ticket ist eng gekoppelt mit der Anzahl Kontrollen der Verkehrsbetriebe. So ist es nicht wunderlich, dass mehr Aufsicht zu mehr Bussen führte. Wir sind gespannt, ob die Idee der Branchenorganisation Alliance Swisspass im Bundesamt für Verkehr Anklang findet und bald ein neues System der Bussen eingeführt wird.

Autorin

Grossgeworden in einer Swissair-Familie, wurde Livia die Liebe zum Reisen quasi in die Wiege gelegt. Nichts macht die gebürtige Zürcherin so glücklich, wie auf Reisen zu sein, darüber zu schreiben und recherchieren. Begleitet Livia auf reisetopia quer durch die Welt!

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