Fast 70 Prozent weniger Passagiere als noch im Vorjahr: am Flughafen Genf wird in diesem Jahr mit einem Millionenverlust gerechnet.
In einem Jahr, in dem der Flugverkehr fast zum Erliegen gekommen ist, steht es natürlich auch um die Fluggesellschaften nicht gut. Nach einem etwas besseren Sommer kam die zweite Pandemie-Welle mit voller Wucht zurück und bescherte dem Flughafen in Genf im November einen Passagierrückgang von rund 91 Prozent verglichen mit dem November des Vorjahres. Zwar wurden Sparmassnahmen ergriffen, dennoch reisst 2020 ein tiefes Loch in die Finanzen des Airports. Wie TravelNews.ch berichtete, wird mit einem Verlust von 130 Millionen Franken gerechnet und auch für 2021 sehen die Prognosen trotz Erholung noch nicht rosig aus.
Kosten konnten um 22 Prozent gesenkt werden
Der Genève Aéroport hat kürzlich seine vorläufigen Zahlen für 2020 präsentiert und es wird erneut deutlich, wie stark die Coronakrise die Flugbranche noch immer beeinflusst. Der November war wieder ein besonders schwerer Monat für den Flughafen, denn nach dem Ausbruch der zweiten Corona-Welle brach die Nachfrage nach Flugreisen wieder drastisch ein. Über 90 Prozent weniger Passagiere reisten im November vom Genfer Flughafen als noch im Vorjahresmonat. Auf das Jahr hochgerechnet sieht es auch nicht besser aus. Insgesamt geht man mit einem Passagierrückgang von gut 70 Prozent. Dass dies auch finanzielle Einbussen zur Folge hat, ist die logische Konsequenz.
Dabei hat der Flughafen sich strikte Sparmassnahmen auferlegt, mit denen zumindest ein Teil der Verluste abgefedert werden konnten. Bereits im März hat der Flughafen dafür schon Kurzarbeit eingeführt und so damit gesorgt, dass das durchschnittliche Niveau der reduzierten Arbeitszeiten im Krisenzeitraum bei etwa 28,5 Prozent lag. Mit dieser Massnahme und weiteren Kostensenkungen wurden immerhin 22 Prozent der Personal- und Betriebskosten eingespart. Trotzdem reicht es nicht, um die fehlenden Einnahmen aufzufangen und somit wird am Ende des Jahres mit einem Verlust von etwa 130 Millionen Franken gerechnet.
Auch 2021 wird schwierig bleiben
Jeder rechnet damit, dass das kommende Jahr nicht nahtlos an das Krisenjahr 2020 anknüpfen wird und zumindest ab der Jahreshälfte eine erste Erholung zu sehen ist. Dennoch blickt der Genfer Flughafen immer noch besorgt in Richtung des neuen Jahrs. Auch hier wird man immer noch deutlich unter dem Referenzjahr 2019 bleiben – statt der rund 70 Prozent weniger Passagiere rechnet der Flughafen für 2021 mit 40 bis 50 Prozent weniger Passagieren als in 2019. Die Sparmassnahmen müssen also zunächst erst einmal noch anhalten. Auch grössere Investitionen wurden erst kürzlich vertagt, da das Budget für 2021 diese einfach nicht hergibt. Mit einer vollständigen Erholung rechnet man am Genève Aéroport erst im Jahr 2024.
Positiv zu erwähnen ist inmitten der schlechten Nachrichten, dass die Massnahmen immerhin dazu geführt haben, die Beschäftigten am Flughafen halten zu können und kein Massenentlassungsverfahren einleiten zu müssen. Die Mitarbeiter des Flughafens sollen vor den Auswirkungen der Krise so gut es geht geschützt werden, damit die Kapazitäten am Flughafen gehalten werden können, wenn sich in den nächsten Monaten und Jahren wieder ein Aufschwung einstellt.
Fazit zum Millionenverlust am Genève Aéroport
Die finanziellen Nachrichten, die uns vom Flughafen in Genf erreichen, kommen nicht überraschend. Auch um andere Airports, wie etwa dem Zürcher Flughafen, ist es aktuell nicht gut bestellt und kaum einer wird dieses Jahr mit schwarzen Zahlen verlassen können. Es bleibt also zu hoffen, dass der Aufschwung schneller als erwartet eintritt und somit die Arbeitsplätze und Genf als wichtiger Flughafen in seiner jetzigen Form erhalten bleiben.