Am Mount Fuji kommt es zunehmend zu Massenwanderungen. Eine der Massnahmen, die eingeführt wurden, um Besucherstrom besser zu regeln, wurde jetzt allerdings wieder aufgegeben.

Der Mount Fuji gehört zu einer der meistbesuchten Attraktionen in Japan. Das bringt jedoch einige negative Aspekte mit sich, denen das Land versucht entgegenzuwirken. Andere Touristendestinationen wie Venedig haben bereits eine Touristensteuer für Besucher eingeführt und eine maximale Grösse für geführte Touren festgelegt. Japan geht einen ähnlichen Schritt und beschränkte die Besucherzahl und führte zusätzlich eine verpflichtende Gebühr für die Besichtigung des Berges ein. Nach Information von CNN wurde der im Mai aufgebaute Sichtschutz auf dem Berg jedoch wieder abgebaut.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mount Fuji in Japan kommt es zunehmend zu Touristenmassen, sodass regulierende Massnahmen ergriffen wurden
  • Ein Sichtschutz hinderte die Aussicht auf den Mount Fuji
  • Dieser wurde am 15. August ohne Ankündigung wieder abgebaut
  • Zusätzlich wurde eine Gebühr für die Wanderwege eingeführt und die Besucheranzahl begrenzt

Sichtschutz am Aussichtspunkt

Aufgrund der immer stärkeren Vermüllung und Schwierigkeiten, die durch die Touristenmassen an einer der berühmtesten japanischen Sehenswürdigkeiten verursacht werden, startete die Stadtverwaltung der Küstenstadt Fujikawaguchiko eine Offensive. An einem der beliebtesten Aussichtspunkte wurde ein 20 Meter breiter und zwei Meter hoher Sichtschutz aufgestellt. Dieser sollte die Masse an Touristen, die sich nicht ordnungsgemäss verhalten, deutlich einschränken. Der Schutz sollte so lange am Aussichtspunkt stehen bleiben, bis sich die Lage verbessert hat.

Mount Fuji Lawson Supermarkt

Aufgrund der idealen Lage eines japanischen Lawson Supermarkts vor dem Mount Fuji treibt es jährlich viele Menschen für das perfekte Foto zu diesem Spot. Allerdings leiden auch umliegende Einrichtungen, wie der Supermarkt selbst oder eine Zahnarztklinik darunter, da einige Touristen sogar aufs Dach klettern, um ein Foto zu machen. Der Sichtschutz wurde jedoch am 15. August ohne Vorankündigung wieder entfernt. Ob und wann dieser wiederaufgebaut wird, ist bisher offen. Sicherheitskräfte prüfen die Situation vor Ort, sodass es jederzeit wieder zu einer Aufstellung des Sichtschutzes kommen könnte, wenn sich die Lage verschlechterte.

Überfüllung am Mount Fuji

Nach der Corona-Krise ist Japan als Reiseland sehr gefragt. Seit Mitte 2022 sind Individualreisen in das Land wieder möglich. Das Land ist ein 47 Präfekturen geteilt. In der Präfektur Yamanashi liegt der 3’776 Meter hohe Mount Fuji. Er gehört seit 22. Juni 2013 wegen seiner Bedeutung als „heiliger Ort und Quelle künstlerischer Inspiration“ zum UNESCO Weltkulturerbe. Obwohl der letzte Ausbruch 300 Jahre zurückliegt, ist er dennoch als aktiver Vulkan zu bezeichnen.

Mount Fuji Japan
Mount Fuji Japan

Im Jahr 2023 haben mehr als 220’000 Menschen den Berg bestiegen und ihre Spuren hinterlassen. Vor allem auf dem eher leicht zu erklimmenden und daher am meisten frequentierten Yoshida-Pfad unweit von der Hauptstadt Tokio, kommt es zur Vermüllung. Staus, die aufgrund der Menschenmassen entstehen, begünstigen zudem Unfälle am Berg. Besucherzahlen für dieses Jahr werden nach Schätzungen ähnlich hoch sein. Die Regierung hat somit beschlossen, eine Gebühr für die Wanderung zu erheben. Besucher haben bereits seit 2014 die Option, unaufgefordert einen Betrag in Höhe von 5.80 Franken (1’000 Yen) zu begleichen. Jetzt müssen Besucher einen Betrag von umgerechnet 11.60 Franken (2’000 Yen) bezahlen.

Tokyo City In Japan
Tokyo City In Japan

An einer Schranke am Start des Yoshida-Pfads muss die Gebühr künftig entrichtet werden. Mit den Einahmen werden die Pfade gepflegt und bei Bedarf repariert. Für den Fall eines Ausbruchs des Vulkans werden Schutzhütten an den Wegen errichtet. Ab 1. Juli 2024 wird für die Sommersaison die tägliche Besucherzahl auf 4.000 pro Tag begrenzt. Auch ist es dann nicht mehr möglich, zwischen 16 und zwei Uhr die Tour zu beginnen.

Autor

Wenn Simone unterwegs ist ist sie glücklich. Das Reisen selbst, aber auch die Planung dazu, sind Dinge, die für sie unter anderem das Leben so lebenswert machen. Ganz nach dem Motto: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

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