Am Mount Fuji kommt es zunehmend zu Massenwanderungen. Durch verschiedene Massnahmen soll der Besucherstrom demnächst besser geregelt werden, unter anderem durch eine schwarze Wand.

Der Mount Fuji gehört zu einer der meistbesuchten Attraktionen in Japan. Das bringt jedoch einige negative Aspekte mit sich, denen das Land entgegenwirken möchte. Andere Touristendestinationen wie Venedig hatten bereits eine Touristensteuer für Besucher eingeführt und eine maximale Grösse für geführte Touren festgelegt. Japan geht jetzt einen ähnlichen Schritt und will eine Beschränkung der Besucherzahl und zusätzlich eine verpflichtende Gebühr für die Besichtigung des Berges einführen. Nach Information der Handelszeitung wird nun jedoch auch zu drastischeren Mitteln gegriffen.

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mount Fuji in Japan kommt es zunehmend zu Touristenmassen, sodass nun regulierende Massnahmen ergriffen werden
  • Eine Trennwand soll an einem der beliebtesten Aussichtspunkte errichtet werden
  • Bis wann sie dort stehen bleibt, hängt davon ab, wie schnell sich die Lage verbessert
  • Ab Sommer wird auch eine Gebühr für die Wanderwege eingeführt und die Besucheranzahl begrenzt

Trennwand am Aussichtspunkt

Aufgrund der immer stärkeren Vermüllung und Schwierigkeiten, die durch die Touristenmassen an einer der berühmtesten japanischen Sehenswürdigkeiten verursacht werden, startet die Stadtverwaltung der Küstenstadt Fujikawaguchiko nun eine Offensive. An einem der beliebtesten Aussichtspunkte soll ein 20 Meter breiter Sichtschutz aufgestellt werden, der ausserdem zwei Meter hoch ist.

Mount Fuji Lawson Supermarkt

Dies soll die Masse an Touristen, die sich nicht ordnungsgemäss verhalten, deutlich einschränken. Die Wand soll so lange am Aussichtspunkt stehen bleiben, bis sich die Lage verbessert. Aufgrund der idealen Lage eines japanischen Lawson-Supermarkts vor dem Mount Fuji treibt es jährlich viele Menschen für das perfekte Foto zu diesem Spot. Allerdings leiden auch umliegende Einrichtungen, wie der Supermarkt selbst oder eine Zahnarztklinik darunter, da einige Touristen sogar aufs Dach klettern, um ein Foto zu machen.

Überfüllung am Mount Fuji

Nach der Corona-Krise ist Japan als Reiseland sehr gefragt. Seit Mitte 2022 sind Individualreisen in das Land wieder möglich. Das Land ist ein 47 Präfekturen geteilt. In der Präfektur Yamanashi liegt der 3.776 Meter hohe Mount Fuji. Er gehört seit 22. Juni 2013 wegen seiner Bedeutung als „heiliger Ort und Quelle künstlerischer Inspiration“ zum UNESCO Weltkulturerbe. Obwohl der letzte Ausbruch 300 Jahre zurückliegt, ist er dennoch als aktiver Vulkan zu bezeichnen.

Mount Fuji Japan
Mount Fuji Japan

Im Jahr 2023 haben mehr als 220’000 Menschen den Berg bestiegen und ihre Spuren hinterlassen. Vor allem auf dem eher leicht zu erklimmenden und daher am meisten frequentierten Yoshida-Pfad unweit von der Hauptstadt Tokio, kommt es zur Vermüllung. Staus, die aufgrund der Menschenmassen entstehen, begünstigen zudem Unfälle am Berg. Besucherzahlen für dieses Jahr werden nach Schätzungen ähnlich hoch sein. Die Regierung hat somit beschlossen, eine Gebühr für die Wanderung zu erheben. Wie hoch diese ausfallen wird, soll vermutlich im Februar veröffentlicht werden. Besucher haben bereits seit 2014 die Option, unaufgefordert einen Betrag in Höhe von 5.90 Franken (1’000 Yen) zu begleichen.

Tokyo City In Japan
Tokyo City In Japan

An einer Schranke am Start des Yoshida-Pfads muss die Gebühr künftig entrichtet werden. Mit den Einahmen werden die Pfade gepflegt und bei Bedarf repariert. Für den Fall eines Ausbruchs des Vulkans werden Schutzhütten an den Wegen errichtet. Ab 1. Juli 2024 wird für die Sommersaison die tägliche Besucherzahl auf 4’000 pro Tag begrenzt. Auch ist es dann nicht mehr möglich zwischen 16 und 2 Uhr die Tour zu beginnen.

Fazit zu den Massnahmen am Mount Fuji

Der Massentourismus am Mount Fuji hat nicht mehr tragbare Masse angenommen. Es kommt zur Vermüllung und vermehrt zu Unfällen. Über 220’000 Besucher wurden 2023 verzeichnet. Für dieses Jahr sind ähnliche Zahlen vorausgesagt. Die Regierung der Präfektur Yamanashi führt nun eine verpflichtende Gebühr für Besucher ein und begrenzt die Zahl ab 1. Juli 2024 auf 4’000 täglich. Mir ist es immer ein Rätsel, warum Menschen mit vollen, schweren Taschen oder Rucksäcken eine Wanderung, einen Ausflug oder Ähnliches antreten können, aber auf dem Rückweg nicht in der Lage sind, mit leichterem Gepäck zurückzukehren und den Müll überall liegen lassen. Leider ist das auch zunehmend in Deutschland beispielsweise in öffentlichen Parks oder Badestellen zu beobachten.

Autor

Wenn Simone unterwegs ist ist sie glücklich. Das Reisen selbst, aber auch die Planung dazu, sind Dinge, die für sie unter anderem das Leben so lebenswert machen. Ganz nach dem Motto: Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

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