Ein Videoüberwachungssystem in Form von kaum sichtbaren Kameras an Bahnhöfen der SBB? Eine Vorstellung, die in naher Zukunft Realität werden könnte.
Die verringerte Gültigkeitsdauer der Mehrfahrtenkarten der SBB sorgte erst vor kurzem wieder für Kritik in den Medien. Jetzt möchte SBB ein neues Videoüberwachungssystem an Bahnhöfen einführen. Das angekündigte Messsystem der Kundenfrequenz an den Bahnhöfen der SBB kam aber nicht so gut an, wie es sich SBB erhofft hatte. Erneut erntete SBB viel Kritik der Schweizer Medien, so travelnews.ch.
Das neue Überwachungssystem
Einhergehend mit den Plänen der SBB, mehr Pendler zu Käufen in Bahnhöfen zu bewegen, veröffentlichte sie ihre Videoüberwachungspläne. Diese beinhalten die Idee der Installation von kaum sichtbaren Kameras an Bahnhöfen der SBB. Diese Videoüberwachung soll dazu dienen, die Kundenfrequenz an Bahnhöfen aufzuzeichnen.
Doch es wird nicht nur die Kundenfrequenz der Personen gemessen. Die von der SBB angebrachten Kameras erfassen unter anderem Alter und Geschlecht der Personen, die Größe, mitgeführtes Gepäck und Gegenstände wie Kinderwagen, Rollstuhl, Fahrrad oder begleitende Tiere. Des Weiteren interessiert sich SBB dafür, wie lange Reisende sich im Bahnhof aufhalten, welche Läden Passagiere besuchen und wie viel Geld sie dort ausgeben. Das soll beispielsweise Einfluss auf die Mietpreise von den jeweiligen Läden haben. Mehr Umsatz bedeutet in dem Fall mehr Miete.
Diese Erkenntnisse erzeugten in den Schweizer Medien und bei Datenschützern viel Kritik. Um Missverständnisse und Verwirrungen aufzulösen, veröffentlichte SBB eine Mittelung, die die Angelegenheit aus ihrer Sicht erläutert. Hierbei heisst es vonseiten der SBB, dass die Daten anonymisiert erfasst werden und dass keine Verknüpfung mit Personendaten stattfindet. SBB beteuerte auch, dass keine Gesichtserkennung eingesetzt werde.
Um bei datenschutzrechtlichen Angelegenheiten auf der sicheren Seite zu stehen, befindet sich SBB schon seit längerer Zeit mit dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten im Austausch. Dadurch wird sichergestellt, dass nichts beschafft und eingesetzt wird, das nicht datenschutzkonform sei. Die Technologie, die für die Kameras in Einsatz käme, steht jedoch noch nicht fest. SBB versichert ebenfalls, jeglichen Forderungen des Datenschutzbeauftragten vor Einführung des neuen Systems nachzukommen.
Fazit zu den Videoüberwachungsplänen der SBB
Die von SBB veröffentlichten Videoüberwachungspläne erhielten von Schweizer Medien und von Datenschützern viel Kritik. SBB beteuert aber weiterhin, dass keine datenschutzrechtlichen Probleme auftreten und steht mit dem Eidgenössischen Datenschutzbeauftragten in Kontakt. Es bleibt abzuwarten, ob diese Zusagen auch erfüllt werden, gerade weil die Technologie, die für die Kameras benutzt wird, noch nicht feststeht.