Der neue italienische Flag Carrier ITA Airways will nach hiesigem Vorbild eine intermodale Partnerschaft mit der Bahn eingehen.

Die Lufthansa hatte darauf gepocht, nun scheint es tatsächlich umgesetzt zu werden. Bei ITA Airways soll es wohl künftig die Möglichkeit geben, einen Zubringerzug zum eigentlichen Flug zu buchen, wie es beispielweise auch in der Schweiz bereits möglich ist. Dies soll die Umsetzung der Unternehmensziele der jungen Fluggesellschaft gewährleisten, so simpleflying. Welche Vorteile eine derartige intermodale Partnerschaft für den Carrier hätte und was die Absicht der Einführung eines solchen Modells über die aktuell laufenden ITA-Übernahmeverhandlungen mit der Lufthansa verrät, zeigen wir Euch im Folgenden.

Unterzeichnete Absichtserklärung

Am vergangenen Freitag, den 3. Februar, unterzeichneten die staatliche Bahngesellschaft Italiens und die Airline ITA Airways – die aktuell noch dem italienischen Finanzministerium angehört und alsbald veräussert werden soll – eine Absichtserklärung darüber, künftig die Möglichkeit für Reisende, einen Zug als Zubringer zu einem Flug mit der Airline zu nutzen, anbieten zu wollen. Diese Kooperation gliedert sich ein in ein Gesamtkonzept, welches die Gewährleistung der für die kommenden Jahre gesetzten Unternehmensziele verfolgt.

ITA Airways A320 Start

Dabei handelt es sich konkret um Innovation, Nachhaltigkeit und und Verbraucherfokus. All diesen Faktoren würde eine Kooperation mit der Bahn zugutekommen und stellt damit ein zentrales Element der Wachstumsstrategie der Fluggesellschaft dar, welches von der Lufthansa angestossen wurde. Durch die Nutzung von Zügen im Rahmen des Hub-and-Spoke-Modells kann eine höhere Konnektivität zwischen den einzelnen italienischen Regionen gewährleistet werden.

Konkurrenzfähiges Inlandsgeschäft

Die intermodale Partnerschaft zwischen Fluggesellschaft und Bahn, könnte sich auch hinsichtlich der Aufsetzung eines konkurrenzfähigen Inlandsgeschäftes rentieren. Italien ist sehr komplex, was die Gestaltung des Flugverkehrs anbelangt. Im Norden befinden sich Mailand – das wirtschaftliche Epizentrum des Landes, Rom – die politische Hauptstadt sowie viele weitere bedeutende grosse Städte und Ballungszentren. Die Konnektivität ist dort dementsprechend sehr engmaschig gestaltet und lebt von Geschäftsreisen – die Preise sind also stabil und eher hoch. Im Süden das Landes ist dies weniger der Fall, die Regionen dort sind aber gleichzeitig beliebte touristische Destinationen, sodass Lowcost-Carrier wie Ryanair oder EasyJet dort der Full-Service-Fluggesellschaft ITA überlegen sind.

Italien Zug

Im Süden des Landes gibt es ebenfalls wenig Geschäftsreisende, sodass die Preise dort entscheidend für die Nachfrage sind. Die teureren operativen Kosten eines Full-Service-Carriers wie ITA spiegelt sich natürlich auch in der Preisgestaltung der verkauften Tickets wieder und unterliegt somit den Low-Cost-Airlines. Dies könnte sich allerdings durch die Kooperation mit der italienischen Bahn ändern, da somit die operativen Kosten für die Zubringer, die dann auch auf dem Land stattfinden können, gesenkt werden und somit auch niedriger bepreiste Tickets angeboten werden könnten.

Fazit zum Zug zum Flug bei ITA Airways

Die Absichtserklärung hinsichtlich des Eingehens einer Kooperation zwischen der italienischen Bahn und ITA Airways ist ein äusserst interessanter und in der Schweiz bereits bewährter Ansatz. Da es ursprünglich ein Anliegen der Lufthansa war, dieses Modell auch auf dem italienischen Markt einzuführen, könnte man mutmassen, dass die Übernahmeverhandlungen zwischen dem deutschen Flag-Carrier und der italienischen Airline durchaus positiv verlaufen.

Autor

Sandro ist Content Editor und seit Januar 2022 bei reisetopia tätig. Seitdem er mit nur einem Jahr seinen ersten Langstreckenflug antrat und danach 6 Jahre lang im Ausland aufwuchs, war er von Reisen begeistert. Heute versorgt er Euch vor allem am Wochenende mit interessanten Inhalten.

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