Sind die Meilenschnäppchen von Miles & More noch so attraktiv wie ursprünglich? Ein Blick auf das aktuelle Angebot enttäuscht sehr!
Wir von reisetopia präsentieren euch auch jeden Monat die Meilenschnäppchen von den Lufthansa Group-Airlines. Üblicherweise bieten diese dabei ein buntes Potpourri mit Kurzstreckenziele innerhalb Europas und im Nahen Osten, aber auch attraktiven Zielen für Langstreckenflüge. Doch ein Trend scheint sich abzuzeichnen. Das Angebot wird immer dünner, Verfügbarkeiten sind nur noch schwer zu finden. Ich habe mich mit der aktuellen Situation um die einstigen Schnapper beschäftigt.
Es war einmal…
Die Meilenschnäppchen aus dem Hause Miles & More – dem Vielfliegerprogramm der Lufthansa Group – sind nicht nur hierzulande beliebt. Viele Fluggesellschaften des Konzerns bieten monatlich diverse Angebote für Prämienflüge, die 50 Prozent oder gar mehr reduziert sind. Während den ersten Monaten der Corona-Pandemie war das Angebot selbstredend stark eingeschränkt. Doch vor allem zum Ende des vergangenen Jahres wurde das Angebot wieder massiv ausgebaut. Viele Fluggesellschaften haben diverse Meilenschnäppchen innerhalb Europas sowie nach Nordafrika und dem Nahen Osten im Angebot gehabt. Dazu gesellten sich diverse Destinationen in Nordamerika und Asien. Die Meilenschnäppchen waren wieder zurück – und das stärker als je zuvor.
Das bewies die Lufthansa auch mit ihrer neuesten Tochter – Eurowings Discover. Im Wechsel hat der Ferienflieger viele attraktive Destinationen auf der Langstrecke nach Afrika sowie den USA im Angebot gehabt. Vor allem die neuen Destinationen wurden mit den Meilenschnäppchen willkommen geheissen. Im Mai 2022 sieht das Angebot jedoch trist aus! Mit Salt Lake City und Fort Myers bietet man lediglich zwei Angebote für die Meilenschnäppchen, die bis Ende des Monats buchbar sind. Dabei ist die beliebte Feriendestination an der Golfküste Floridas nur in der Economy Class buchbar – und das auch nur zu stark begrenzten Verfügbarkeiten. Zwei Tatsachen, die die Meilenschnäppchen im gesamten Konzern mittlerweile sehr unattraktiv gestalten lassen.
Kaum noch Destinationen im Angebot
Dass nicht alle Destinationen auch in allen Klassen buchbar sind und zudem die Verfügbarkeiten stark eingegrenzt sind, damit beschäftigen wir uns aber später. Denn grundsätzlich muss erstmal ein attraktives Ziel im Angebot sein. Klar: Die Meilenschnäppchen sind für kurzentschlossene Reisende gedacht. Daher dürfte die Wahl der Destination auch eher zweitrangig sein und vor allem das gute Angebot, günstig auf der Langstrecke verreisen zu können, im Fokus stehen. Dennoch erscheint die Auswahl an Destinationen, vor allem auf der Langstrecke, mittlerweile sehr mager. Bei der Lufthansa sind das:
- Chicago
- Detroit
- Los Angeles
- St. Louis
Dazu gesellt sich noch Dubai auf der Mittelstrecke, sodass ab Deutschland lediglich sechs Langstrecken und eine Mittelstrecke (inklusive Eurowings Discover) bei den Meilenschnäppchen im Mai angeboten werden können. Darüber hinaus können sich Meilensammler aber auch für den Abflug im Ausland entscheiden. In Österreich steht dafür Austrian Airlines, in Polen LOT und in der Schweiz die Swiss zur Verfügung. Austrian Airlines bietet bei den Meilenschnäppchen im Mai noch ein verhältnismässig gutes Angebot. Gleiches gilt auch für LOT, die wieder zwei Langstrecken aufführt. Die grösste Enttäuschung dürfte aber wohl die Swiss darstellen, die keine einzige Destination ausserhalb Europas bei den Meilenschnäppchen im Mai im Angebot hat. Schweizer müssen so also den Umweg über Deutschland beispielsweise nehmen, um ihre Meilen für ein Langstrecken-Schnapper einlösen zu können.
Keine Verfügbarkeiten, keine Business Class
Von der mageren Auswahl der Destinationen abgesehen, zeichnet sich bereits seit längerer Zeit ein viel grösseres Problem ab: die Verfügbarkeiten. Bei Eurowings Discover steht immerhin der Beisatz auf der Aktionswebseite, dass diese stark begrenzt sein können. Dass das nicht nur noch bei Eurowings Discover der Fall ist, fällt mir bereits seit einigen Monaten auf. Bestes Beispiel dafür ist LOT. Monatlich sind ein bis zwei Langstrecken bei den Meilenschnäppchen dabei. Doch meist lassen sich keine Verfügbarkeiten finden, was mich dann schon etwas stutzig werden lässt.
Sollte man jedoch Verfügbarkeiten finden, muss man auf die Reiseklasse achten. Meist werden dann nur Angebote in der Premium Economy gemacht – wenn überhaupt. Denn die meisten Langstreckendestinationen sind nicht in allen Klassen buchbar. So kommt es, dass bei der Lufthansa lediglich Chicago auch in der Business Class angeboten wird. Nicht anders fällt dieses Angebot bei Austrian aus! Hier ist lediglich Tokio Narita in der Business Class buchbar. Zumeist beschränkt sich das Business Class-Angebot nur auf eine Destination, alle anderen Destinationen sind nur in der Economy Class oder Premium Economy buchbar.
Fazit zu den Meilenschnäppchen
Die Meilenschnäppchen waren eine sehr attraktive Möglichkeit, um günstig nach Nordamerika, Asien oder Afrika in der Business Class fliegen zu können. Die Meilenwerte sind dabei 50 Prozent reduziert, manchmal sogar noch mehr. Dafür wurde vor allem in den vergangenen Monaten das Angebot drastisch reduziert. Die Auswahl der Destinationen fällt bereits grundsätzlich gering aus. Dazu sind nicht alle Flüge in der Business Class buchbar, sofern man überhaupt Verfügbarkeiten findet. Woran das genau liegen mag, lässt sich schwer abschätzen. Nach zwei Jahren Corona-Pandemie werden die Flugzeuge gut ausgelastet und die Buchungszahlen vielversprechend sein. Doch noch immer fehlt es massiv an Geschäftsreisen, sodass ich mir nicht vorstellen mag, dass es nur die hohe Nachfrage sein wird. Auf der anderen Seite fehlt es an Personal und Kapazitäten, die nicht ad hoc hochgefahren werden können. Und dennoch: Die Meilenschnäppchen müssen bald wieder attraktiver werden, oder der Lufthansa Group wird in einem weiteren Gebiet der Rang abgelaufen.