Die Streitigkeiten zwischen Airbus und Qatar Airways gehen in die nächste Runde. Nachdem Airbus bereits rechtliche Schritte gegen die Anschuldigungen angedroht hat, folgt nun eine Klage gegen den Flugzeugbauer.
Qatar Airways gilt als Perfektionist und bemängelte bereits mehrere Qualitätsprobleme beim Airbus A350. Daraus entstand ein Streit, welcher seitens der Airline hauptsächlich in der Öffentlichkeit ausgetragen wird. Das möchte sich der europäische Flugzeugbauer nicht länger gefallen lassen und leitet deshalb nun rechtliche Schritte ein, die in letzter Konsequenz sogar vor Gericht enden könnten. Auch Qatar Airways geht jetzt diesen Schritt und hat Anklage gegen Airbus vor einem britischen Gericht erhoben, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht.
Ein Gericht soll schlichten?
Der Streit zwischen Qatar Airways und dem europäischen Flugzeughersteller Airbus ist erstmals aufgrund einer Lackierungspanne einer Airbus A350-Maschine entfacht worden. Nach verschobenen Auslieferungen an die Golf-Airline und der gänzlich verweigerten Abnahme weiterer Airbus A350 durch Qatar Airways, scheint der Streit mittlerweile komplett zu eskalieren. Ungeachtet der vielen Spekulationen um die Gründe für das Vorgehen von Qatar Airways stuft Airbus das Problem ebenfalls als nicht so hoch ein, arbeitet aber dennoch mit Hochdruck daran, es zu lösen. Scheinbar sind die Bemühungen des europäischen Flugzeugbauers nicht ausreichend. Denn Qatar Airways hat nun mitgeteilt, Airbus für die anhaltenden Probleme am Airbus A350 verklagen zu wollen.
Eine entsprechende Anklage gegen den Bereich “Technology and Construction” von Airbus liegt bereits dem hohen Gericht in London vor. Qatar Airways verteidigt den Schritt und stellt klar, dass man zuvor alles Mögliche versucht hätte, um eine aussergerichtliche Einigung zu treffen. Qatar Airways hat mittlerweile 21 Airbus A350 gegroundet. Derweil reaktiviert die Airline wieder bereits eingelagerte und nicht mehr aktive Flugzeuge. Die Rückkehr des Airbus A330 ist bereits beschlossen. Gleichzeitig teilt der CEO von Qatar Airways mit, dass man sich nach anderen kurzfristigen Möglichkeiten umsehen würde. Der Airbus A380 ist ebenfalls wieder zurück. Dennoch drängt Qatar Airways auf eine Detailanalyse des Problems. Derweil würde Airbus alle nötigen Schritte unternehmen, um die Probleme zu beheben. So biete der Hersteller an, Teile des metallischen Gewebes unter dem Lack auszutauschen oder die Lackierung zu erneuern.
Nach Ansicht von Qatar Airways sei dies aber nicht genug, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht. So müsse das Problem im Detail analysiert werden, um darauf vertrauen zu können, dass aktuelle Lösungsvorschläge auch wirklich für die verlässliche Sicherheit sorgen würden. Der Flugzeughersteller hingegen betonte immer, dass er ständig in Kundenkontakt stehe und der Inhalt der Gespräche zwischen den Geschäftspartnern streng vertraulich bleibe. Airbus wollte den Streit bisher nicht öffentlich austragen, hat in der vergangenen Woche aber ebenfalls rechtliche Schritte angekündigt und wirft dem katarischen Grossabnehmer sogar Rufschädigung vor. Der Flugzeugbauer hat die europäische Luftfahrtbehörde EASA über die Problematik unterrichtet. Ein Gutachter soll in der Zwischenzeit das Ausmass des Lackproblems rechtlich klären. Derweil würde Airbus alle nötigen Schritte unternehmen, um die Probleme zu beheben. So biete der Hersteller an, Teile des metallischen Gewebes unter dem Lack auszutauschen oder die Lackierung zu erneuern.
Fazit zur Airbus A350-Problematik
Die Probleme mit dem Airbus A350 halten bei Qatar Airways an. Noch immer seien die Qualitätsprobleme am Rumpf der Flugzeuge nicht gelöst, weshalb die Airline nun Anklage gegen den Flugzeugbauer erhoben hat. Bereits zuvor stellte Airbus klar, dass die Probleme bekannt seien und die Ausbesserung des Problems den Airlines angeboten werden würde. Gleichzeitig wollte der Flugzeugbauer die Falschbehauptungen von Qatar Airways nicht mehr länger hinnehmen und drohte bereits zuvor rechtliche Schritte an. Nachdem Qatar Airways die Abnahme neuer Flugzeuge vorerst gestoppt hat, werden mittlerweile schon 21 Flugzeuge aus der bestehenden Flotte gegroundet. Kurzfristig werden diese mit älteren Airbus A330 und Airbus A380 ersetzt. Weitere Flugzeuge sollen aber noch kurzfristig geleast werden.