Aufgrund einer anhaltend niedrigen Impfrate wird die geplante Eröffnung der vietnamesischen Ferieninsel Phu Quoc nicht im Oktober stattfinden.
Vietnam war eines der Länder, das sich in den letzten eineinhalb Jahren komplett vor internationalen Touristen abgeschottet hat. Zuletzt deuteten die Bemühungen der Regierung allerdings auf eine Öffnung der Insel Phu Quoc hin. Vor der schrittweisen Öffnung im Oktober sollte die einheimische Bevölkerung dafür vollständig geimpft werden. Nun scheint dieser Plan nicht aufzugehen, wie die Nachrichtenagentur Reuters bekannt gibt.
Kaum Impffortschritt in Phu Quoc
Phu Quoc ist die grösste Insel Vietnams, nur unweit vor der Küste Kambodschas gelegen. Wer eine Vietnam-Reise plant, wird bei den Recherchen wohl immer auf die Ferieninsel stossen, denn sie steht für die schönsten palmengesäumten Sandstrände des Landes. Allerdings blieb das Inselparadies seit dem Ausbruch der Coronapandemie für Touristen geschlossen. Erst vor wenigen Wochen keimten erste realistische Hoffnungen auf, dass sich dies bald ändern könnte. Die vietnamesischen Behörden wollten Phu Quoc – ähnlich wie beim Phuket Sandbox Projekt – im Oktober für vollständig geimpfte ausländische Touristen öffnen. Die Voraussetzung dafür war allerdings die vollständige Impfung aller Inselbewohner. Dabei lag die Quote noch vor wenigen Wochen bei 35 Prozent. Nun scheint das Ziel nicht erreicht zu sein.
Wie staatliche Medien unter Berufung der Nachrichtenagentur Reuters bekannt gaben, konnten nicht alle Bewohner binnen der wenigen Wochen aufgrund unzureichender Impfstoffvorräte geimpft werden. Für eine Herdenimmunität benötigt Phu Quoc weitere 250’000-300’000 Impfdosen. Gerade einmal 2,9 Prozent der Bewohner der Prvinz Kien Giang, wo Phu Quoc liegt, haben ihre zweite Impfung erhalten. Erst am Monat entdecken die lokalen Behörden eine neue Covid-19 Kette, nach Monaten ohne lokale Fälle.
Öffnung für Mitte November geplant
Die geplante, schrittweise Öffnung ist nun für den 20. November geplant. Bis dahin hofft die Regierung die fehlenden Impfdosen zu erhalten und die Bevölkerung durchzuimpfen. Von da an soll in sechs Monaten stückweise geöffnet werden. Geplant sind bis zu drei Charterflüge pro Woche. Während der Projektphase rechnen die Behörden mit 3’000 bis 5’000 Touristen. Eine genaue Test- und Quarantänestrategie gibt es bislang noch nicht. Mehrere Coronatests vor Ort wird es aber mit grosser Wahrscheinlichkeit geben. Allerdings fordert das vietnamesische Gesundheitsministerium auch eine siebentägige Quarantäne.
Bislang halten noch viele asiatische Länder ihre Grenzen für ausländische Besucher geschlossen. Thailand ist eines der wenigen Länder, dass mit solchen Projekten den Tourismusneustart gewagt hat. Zwar öffnete vor kurzem auch Malaysia ihre Insel Langkawi – allerdings nur für inländische Touristen.
Fazit zur Verschiebung der touristischen Öffnung Vietnams
Es sind leider keine guten Nachrichten, die uns und Vietnam-Liebhaber an diesem Wochenende erreichen. Das durchaus ambitionierte Ziel, bis Oktober alle einheimischen Bewohner Phu Quoc’s vollständig zu impfen und damit die schrittweise Öffnung für ausländische Touristen zu ermöglichen, konnte nicht erreicht werden. Fast 300’000 Impfdosen fehlen den lokalen Behörden. Geplant ist die Öffnung im Rahmen eines sechsmonatigen Projektes nun Mitte November. Es bleibt also abzuwarten, ob die Impfquote bis dahin erreicht ist und welche konkreten Bestimmungen auf die Touristen zukommen.