Israel plant ab dem 1. August erneute Lockerungen hinsichtlich der Einreisebestimmungen für Touristen.
Ein Hin und Her in Israel: seit März sollten Israels Grenzen wieder für Touristen öffnen. Dann kam jedoch alles anders und die geplante Öffnungsstrategie wurde zunächst auf Ende Mai verlegt, dann wurde Juni als Zeitpunkt festgelegt, doch ebenfalls widerrufen. Letztlich galt der August als Start für internationale Touristenankünfte. Noch verwirrender wird es allerdings im Hinblick auf die Einreisebestimmungen. Während die Quarantänebestimmungen erst vor zwei Tagen verschärft wurden, sollen nun ab August erneute Lockerungen folgen, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet.
Finale Corona-Lockerungen ab dem 1. August?
Seit Beginn der Pandemie im März 2020 hält Israel die Grenzen für Einreisende geschlossen, um das Infektionsgeschehen im Land nicht zu gefährden. Dies soll sich nun allerdings final ab dem 1. August ändern, denn Israel möchte mit gelockerten Einreisebestimmungen wieder Touristen aus den grünen Ländern ins beliebte Reiseland locken. Die Einreise soll allerdings nur geimpften Reisenden sowie mitreisenden von ungeimpften Kindern bis sechs Jahren garantiert werden.
Für uns Schweizer bedeutet das konkret, dass Israel-Liebhaber ab August Glück haben könnten, da die Schweiz neben Österreich auch zu den Ländern auf der grünen Liste zählt. Darüber hinaus sollen derzeit Verhandlungen laufen, sodass neben Touristen aus den grünen Ländern auch solche aus den gelben Ländern, wie beispielsweise Deutschland, nach Israel einreisen dürfen – und das schon ab August ohne zweiwöchige Quarantäne.
Die Lockerungen wurden zwar mehrfach verschoben, sollen sich nun allerdings aufgrund des voranschreitenden Impffortschritts nicht weiter verzögern. Israel zählt derzeit 60 Prozent vollständig geimpfte Israelis bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 36,6. Anfang Juni lag diese noch bei 1,1, woran man die enormen Ausmasse der noch ansteckenderen Delta-Variante erkennt, die seit Juni in Israel wütet.
Touristen äussern vermehrt politische Sorgen
Neben den steigenden Infektionszahlen blicken die potenziellen Touristen jedoch auch in Hinblick auf die politische Lage einer Reise nach Israel kritisch gegenüber. Anfang Mai feuerte die islamistische Hamas aus dem Gazastreifen tausende Raketen auf Israel ab, woraufhin das israelische Militär mit Gegenangriffen reagierte. Vor den Schüssen eskalierte die Lage insbesondere in Jerusalem, da mehrere palästinensische Familien im Stadtteil Scheich Dscharrah eine Zwangsräumung durch israelische Behörden drohte. Darüber hinaus wurden zu Beginn des Fastenmonats Ramadan einige Bereiche in der Altstadt Jerusalems abgesperrt, um grössere Gruppierungen zu verhindern.
Infolge der Angriffe wurde der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv vorübergehend geschlossen und alle Flüge nach Zypern umgeleitet. Seit dem 21. Mai gilt zwischen Israel und der Hamas allerdings eine Waffenruhe, weshalb auch der Flugverkehr inzwischen wieder zur Normalität zurückgekehrt ist. Fraglich ist aus Sicht des Auswärtigen Amts allerdings, ob ein erneuter militärischer Schlagabtausch sowie daraus resultierende Einschränkungen des Flugverkehrs in Gänze ausgeschlossen werden können.
Fazit zu Israels Öffnungsplänen
Israels Öffnungsstrategie wirkt chaotisch, was zum Einen an der infektiösen Situation und zum Anderen an den politischen Unruhen im Landesinneren liegt. Selbst wenn Israel seine Grenzen ab dem 1. August wieder ohne grossartige Einschränkungen für geimpfte Reisende öffnen sollte, bleibt abzuwarten, ob sich genügend Touristen finden, die Israel als sicheres Reiseland empfinden. Erst kürzlich ergab eine Umfrage, dass die Sicherheit am Zielort bei der Wahl des Reiseziels zunehmend relevanter wird.