Die Diskussionen zum Klimawandel haben trotz Corona-Pandemie nicht abgenommen. Nachdem einige Länder bereits einen Verstoss wagen, überlegt nun auch Spanien Kurzstreckenflüge zu verbieten.

Frankreich hat es bereits offiziell beschlossen, Politiker in Deutschland planen es – ein Verbot von Kurzstreckenflügen. Der Klimawandel schreitet voran. Dem will nun auch Spanien entgegenwirken und erwägt deshalb das Verbot von Kurzstreckenflügen, wie Simple Flying berichtet. Dieses Vorhaben hat der spanische Premierminister Pedro Sánchez im Rahmen des Spain 2050 Projects vorgestellt.

Nach Frankreich nun auch Spanien?

Die französische Nationalversammlung hat bereits kürzlich ein weitreichendes Klimaschutzgesetz verabschiedet. Damit sollen keine Inlandsflüge mehr durchgeführt werden dürfen, bei denen das Ziel auch innerhalb von zweieinhalb Stunden mit der Bahn erreichbar ist. Das Ziel des Gesetzes ist dabei ganz klar: mehr Leute auf die Schiene bringen und dadurch den Kohlenstoffdioxid verringern. Was in Frankreich mit dem gut ausgebauten TGV-Netz verlockend einfach klingt, ist in anderen Ländern nicht so einfach umzusetzen. Wohl auch deshalb plant die Grünen-Chefin und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock nach ihren Ankündigungen zunächst die Bahn attraktiver zu gestalten, um so ein Verbot von Kurzstrecken- beziehungsweise Inlandsflügen zu vermeiden.

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Die spanische Regierung dürfte sich in ihren Bestrebungen jedoch eher an das französische Modell orientieren. So hat der Premierminister des Landes im Rahmen des Spain 2050 Projekts angekündigt, Verbote von Kurzstreckenflüge in Erwägung zu ziehen. Dabei wäre diese Massnahme nur ein Mittel, um die Ziele wie Klimaneutralität und Nachhaltigkeit bis 2050 forcieren und erreichen zu können. Das will Spanien mit zwei Steuermodellen umsetzen: Zum einen will man Steuern für Vielflieger und Steuern je nach Flugdistanz erheben. Bei der zweiten Variante wären die Steuern umso höher je kürzer die Flugdistanz ist.

Fokus auf die Schiene?

Alternativ denkt die Regierung des Landes über eine Art “Kopie” der französischen Variante nach. Sollte letztere Variante Anwendung finden, wären ähnlich, wie in Frankreich, lediglich eine relativ geringe Anzahl an Flügen in Spanien betroffen. So wären die Verbindungen auf die Balearen nicht von einem Flugverbot betroffen, die wichtige Route zwischen Barcelona und Madrid dafür schon. Interessant wäre diese Regelung aber vor allem im direkten Inselverkehr wie beispielsweise auf den Kanaren. Details gibt es hierzu bisher nicht.

Renfe

Vor allem zwischen den Metropolen bestehen gut ausgebaute Zugverbindungen des spanischen Bahnunternehmens Renfe. So bewältigt die Bahn bereits die Verbindung zwischen den beiden Metropolen Barcelona und Madrid in 2,5 Stunden. Während der Fokus auf die Attraktivität der Bahn auch hierzulande steigt, konzentriert sich Kanzlerkandidat Scholz (SPD) auf einen möglichen Mindestpreis für Flugtickets.

Fazit zu den Plänen Spaniens

Spanien veröffentlicht seine Ziele bis zum Jahr 2050. Bis dahin will das Land klimaneutral und nachhaltig werden. Um dieses Ziel zu erreichen, will man vor allem Reisenden das Fliegen mit hohen Steuern und Kurzstreckenverboten teurer und unattraktiver gestalten und gleichzeitig die Bahn in den Fokus rücken. Dafür wurden verschiedene Steuermodelle vorgestellt. Alternativ könnte Spanien auch die französische Variante adaptieren. Klarheiten zu den Projekten selbst, aber auch wie und bis wann sie umgesetzt werden sollen, bestehen aktuell nicht.

Autor

Seit Alex zum ersten Mal im Alter von 3 Jahren geflogen ist, wollte er das Flugzeug eigentlich nicht mehr verlassen. Bis heute riss seine Faszination fürs Fliegen nicht ab, weshalb er sich entschlossen hat, Euch an seinen Erfahrungen und Tipps teilhaben zu lassen.

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