Es ist nichts Neues, dass Etihad das Aus des Airbus A380 in Erwägung zieht – doch nun könnte es besiegelt sein, denn die Fluggesellschaft löscht den Superjumbo auf ihrer Webseite aus der Flotte.
Es ist ein wahrlich stiller Abschied des so beliebten und glanzvollen Airbus A380 bei Etihad. Während Etihad schon im Herbst des letzten Jahres den Airbus A380 für unbestimmte Zeit aus dem Flugplan gestrichen hat, hofften viele noch auf eine Rückkehr des Jumbos. Im letzten Monat wurde dann immer deutlicher, dass das endgültige Aus bevorsteht. Ganz besiegelt schien es aber selbst dann noch nicht. Doch geht man nun auf die Webseite von Etihad und schaut sich die Flotte an, dann sieht man, wozu es früher oder später kommen musste: Der Airbus A380 wird nicht mehr als Teil der Flotte aufgelistet.
Ein nicht-überraschendes Ende
Es war abzusehen, dass dieser Tag eintreten würde, doch ganz so glanzlos haben viele es sicher nicht erwartet. Ohne weiteres Statement wird der A380 von der Webseite Etihads genommen – er gilt also nicht mehr länger als Teil der Flotte. Ganz unvorbereitet kommt dies allerdings nicht, denn schon im März kündigte Etihad CEO Tony Douglas an, dass die Entscheidung getroffen wurde, den A380 zu parken und ihn auch in Zukunft “sehr wahrscheinlich” nicht mehr bei Etihad im Einsatz zu sehen.
Doch konkreter wurde man auch zu diesem Zeitpunkt nicht. Navigiert man sich nun durch die offizielle Webseite Etihads, so findet man unter dem Reiter “Fly Etihad” und dem Unterpunkt “Fleet” nur noch die Airbus A320 Familie, die Boeing 787 Familie, die Boeing 777 Familie sowie das Frachtflugzeug Boeing 777 wieder – vom Airbus A380 keine Spur.
Etihad besitzt aktuell noch 10 Airbus A380, die im Durchschnitt nur 5 Jahre alt sind. Den letzten hat die Fluggesellschaft erst im Jahr 2017 entgegengenommen. Doch auch schon vor der Pandemie flog das prestigeträchtige Flugzeug der Airline aus Abu Dhabi regelmässig Verluste ein. Corona verschlechterte diese Situation noch weiter. Wirtschaftlich ist ein Ende des Superjumbos zugunsten effizienterer und günstigerer Flugzeuge also nachzuvollziehen.
Enttäuschung unter den Liebhabern des Bordprodukts
Doch mit ihm geht auch eine Ära zu Ende, schliesslich war er die Heimat von “The Residence” – einem der weltweit besten Bordprodukte. The Residence bietet den Gästen einen grossen Lounge Bereich, der von der Grösse schon fast einem kleinen Apartment ähnelt. Darüber hinaus steht jedem Residence-Gast ein privates Bad mit Dusche, sowie ein Doppelbett in einem separaten Raum zur Verfügung. Abgerundet wurde das The Residence-Erlebnis durch einen eigenen Butler Service.
Mit diesem Bordprodukt verschaffte sich Etihad eine Art Alleinstellungsmerkmal, wodurch mit dem Wegfall des A380 und somit auch der Residence einiges an Glanz der Airline verloren geht. Übrigens wird The Residence inzwischen auch schon nicht mehr auf der Webseite als eines der Kabinenprodukte gelistet – viele Vielflieger und Liebhaber des luxuriösen Fliegens sind enttäuscht.
Fazit zum Ende des A380 bei Etihad
Zwar gab es kein finales Statement – das Löschen des Airbus A380 von der Webseite wird aber von vielen Seiten übereinstimmend als das endgültige Aus gesehen. Überraschend kommt das Ende dabei nicht, denn schon seit langem plante die Airline aus den Emiraten nicht mehr mit dem Superjumbo. Der Funken Hoffnung, der vielen Liebhabern des A380 blieb, sollte mit diesem Schritt der Airline nun erloschen sein. Allerdings ist es aus wirtschaftlicher Hinsicht durchaus nachvollziehbar, dass die Airline den Airbus A380 verabschieden muss – nur so kann sie einen Ausweg aus dem jahrelangen Verlustgeschäft finden.