Die “grösste WG der Schweiz” ist eröffnet: Das Swissôtel in Zürich Oerlikon wird vorübergehend zum Studentenwohnheim.

Es ist wieder Leben ins Swissôtel Zürich Oerlikon eingezogen. Nachdem das Hotel im September das Aus verkündete wurde es still in dem markanten Hochhaus am Bahnhof Oerlikon. Anfang des Jahres wurden dann erste Pläne bekannt gegeben, wie es in Zukunft mit dem Hotel weitergehen wird. Vorgesehen ist eine Mischnutzung aus Wohnen und Hotelbetrieb, wobei dafür noch Umbaumassnahmen durchgeführt werden sollen, die voraussichtlich erst im nächsten Jahr starten. Als Zwischenlösung wurde man nun kreativ: Das Zürcher Start-up Novac-Solutions GmbH von Alexandros Tyropolis, das auf Zwischennutzungen spezialisiert ist, realisierte innerhalb kürzester Zeit das Projekt “Nôtel” – eine grosse Wohngemeinschaft, die hauptsächlich von Studenten genutzt wird. Wie das SRF berichtet, sind bereits 75 Mieter und Mieterinnen eingezogen.

Studenten zahlen nur 390 Franken pro Monat

In der Zeit bevor die Umbaumassnahmen für die neuen Wohnungen und den Hotelbetrieb umgesetzt werden, wollte die Eigentümerin des Gebäudes des ehemaligen Swissôtel – die Credit Suisse – nicht einfach einen teuren Leerstand hinnehmen und so wurde eine interessante Zwischenlösung gefunden. 250 Zimmer des Hotels wurden zu kleinen Wohnungen, die sich für 790 Franken im Monat beziehungsweise für Studenten für 390 Franken mieten lassen. Alle anderen Zimmer werden als Self-Check-In Hotel weitergeführt, bei dem eine Nacht zwischen 50 und 100 Franken kosten soll.

Swissotel Zürich

Die Nachfrage nach den Wohnungen auf Zeit war gross, bereits 75 Personen sind inzwischen eingezogen. Besonders beliebt ist das Angebot aufgrund des Preises, der Flexibilität und natürlich dem tollen Ausblick auf die Stadt bei Studenten. Eine gute Anbindung ist durch die direkte Lage am Bahnhof Oerlikon gegeben und auch der generelle Wohnungsmangel führt natürlich dazu, dass die Lösung ideal ist. Eine eigene Küche gibt es allerdings nicht und auch die Wäsche muss man in einem Gemeinschaftsraum erledigen, der sich aber bereits jetzt zu einem echten Ort der Begegnung weiterentwickelt hat.

Start-up für wirtschaftliche und sozialverträgliche Zwischenlösungen

Dass dieses Projekt so kurzfristig umgesetzt werden konnte, ist dem Zürcher Start-up Novac-Solutions zu verdanken. Das junge Unternehmen hat sich auf Zwischenlösungen von leerstehenden Gebäuden spezialisiert und ist derzeit an 250 zwischen genutzten Wohnungen beteiligt. Das ehemalige Swissôtel war dabei grössentechnisch natürlich nochmal ein ganz anderes Kaliber. Die Firma hofft, mit ihrem Konzept auch weiter und langfristig wachsen zu können, denn in Zeiten der Wohnraumknappheit sind Leerstände natürlich das Letzte, was für die Lage förderlich ist.

In der Schweiz gibt es über 80’000 leere Wohnungseinheiten. Und unsere Firma will diese Leerstände sowohl sozial wie auch wirtschaftlich sinnvoll an den Markt bringen.

Alexandros Tyropolis, Gründer Novac-Solutions

Fazit zur Nutzung des Swissôtels als Wohngemeinschaft

Bis in etwa einem Jahr die Umbauten innerhalb des Gebäudes des ehemaligen Swissôtels starten, wird das Haus nun als Wohngemeinschaft und Self-Check-In Hotel zwischen genutzt. Dabei entsteht für alle Beteiligten eine Win-win-Situation. Die Eigentümerin Credit Suisse muss nicht einen einjährigen Leerstand finanzieren, das Start-up Novac-Solutions erhält einen grossen Auftrag und die Kunden – insbesondere Studenten – profitieren von einem günstigen Wohnangebot.

Autor

Wenn Anna unterwegs ist, ist sie in ihrem Element. Selten ist sie mehr als ein paar Tage am selben Ort. Der nächste Kurztrip oder eine Fernreise stehen immer schon in ihrem Kalender. Nach ihrem Tourismus-Studium konnte sie ihre Leidenschaft zum Beruf machen und teilt ihre Erfahrungen, Tipps und News aus der Reisewelt mit euch.

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