Keine wirkliche Überraschung: Auch im dritten Anlauf eines neuerlichen Schlichtungsversuches der Lufthansa und der mitgliedsstärksten Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO konnten beide Seiten wieder einmal keine Einigung vermelden.
Wie die Unabhängige Flugbegleiter Organisation am vergangenen Donnerstag mitteilte, konnten sich die Gewerkschaftsvertreter und die Lufthansa wieder einmal nicht in der zuvor geplanten Vermittlung einig werden.
Kranich sieht Schuld bei UFO
Allerdings blieb UFO – und auch die Lufthansa – den Medienvertretern einen Grund für das wiederholte Scheitern der Verhandlungen schuldig. Jedoch möchte sich die Gewerkschaft der Kabinenbesatzungen dahingehend in den kommenden Tagen äussern und auch darüber, wie die Arbeitnehmerorganisation auf das neuerliche Scheitern reagieren werde. Auch die Lufthansa bestätigte das Scheitern der Verhandlungen, nannte bisher jedoch auch keine weiteren Details über ein mögliches Vorgehen. Ein Airline-Sprecher teilte jedoch mit, dass der Kranich die “Weigerung der UFO” als enttäuschend ansieht.
Offensichtlich sieht der Kranich die Schuld denn auch bei der Flugbegleiter-Gewerkschaft, die die Suche nach Lösungen in dem seit geraumer Zeit andauernden Tarifkonflikt verhindere und dadurch einen möglichen Frieden zwischen der Lufthansa und den etwa 22’000 Mitarbeitern der Kabine verhindern würde. Schliesslich sei der Konflikt aus Sicht der des Airline-Unternehmens schnell lösbar, weswegen sich die Lufthansa auch weiter bereit zeigen würde, “gemeinsam in eine Mediation mit nachfolgender Schlichtung zu gehen.”
Persönliche Klagen der Lufthansa belasten Verhandlungen
Der sich immer wieder festfahrende Tarifkonflikt zwischen der Kranich-Airline und der Unabhängigen Flugbegleiter Organisation führte im letzten Jahr bereits zu Streiks der Kabinen-Crews bei der Lufthansa-Kernmarke und Tochter Germanwings, wodurch insgesamt etwa 2’000 Flüge ausfallen mussten.
In dem Konflikt geht es neben tariflichen Themen ausserdem um die Arbeitsbedingungen, die Entgelte und Renten der Beschäftigten. Durch die vielen Baustellen wurden bisher statt Lösungen nur mehr neue Konflikte entfacht, die die Beteiligten immer wieder in den Verhandlungen zurück warfen, obwohl die behandelten Themen gemeinhin als ‘gut und schnell lösbar’ galten. So geht es in dem Konflikt inzwischen beispielsweise auch etwa um ‘persönliche’ Klagen der Lufthansa gegen ehemalige und aktuelle Vorstandsmitglieder der UFO, die die Verhandlungen weiter belasten.
Fazit zum erneuten Scheitern der Gespräche
Inzwischen dürfte das (gefühlt) ‘ständige’ Scheitern der Verhandlungen zwischen der UFO und der Lufthansa kaum noch jemanden überraschen. Immer wieder werden neue Verhandlungstermine angesetzt und immer wieder scheitern die Gespräche – aus welchen Gründen auch immer. Als Aussenstehender da noch den Überblick zu bewahren, scheint schier unmöglich. Letztlich hofft man als Passagier doch schliesslich auch nur auf ein ‘Happy End’. Ob nun erneut ein weiterer Termin angesetzt oder gar neue Streiks drohen, muss wieder einmal abgewartet werden, in dem zähen Ringen zwischen dem Kranich und dem UFO.