Vergangenen Donnerstag und Freitag trat die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO mit ihren Mitgliedern bei der Lufthansa Kernmarke in den Streik, wodurch unzählige Flüge ausfallen mussten. Auch ein paar Tage nach den Arbeitsniederlegungen waren die Folgen des Konflikts besonders an den Flughäfen Frankfurt und München noch deutlich spürbar.

Am Wochenende trafen sich die Lufthansa und die UFO schliesslich an einem streng geheimen Ort zu vertraulichen Gesprächen, um zu verhandeln und um weitere mögliche Streiks abzuwenden. Jedoch zogen sich die Verhandlungen bis Montag hin und erst am heutigen Dienstag möchte UFO die Öffentlichkeit über das weitere Vorgehen unterrichten.

Geheime Gespräche wurden verlängert

Das bedeutet konkret: Entweder haben sich der Kranich und die Flugbegleiter-Gewerkschaft geeinigt, oder es wird zu neuen Streiks kommen, mit denen UFO kurz vor Gesprächsbeginn auch erst wieder gedroht hatte, sollte man keine gemeinsame Einigung erzielen. Und für diese gemeinsame Lösung bedurfte es wohl länger, als erwartet, schliesslich einigten sich die Lufthansa und UFO auf eine Verlängerung der Verhandlungsgespräche. Diese fanden dabei unter strengster Geheimhaltung an einem unbekannten Ort statt und bis dato sind tatsächlich noch keinerlei Informationen über die etwaige Ergebnisse nach aussen gedrungen.

Lufthansa A359 D AIXB München

Begründet wird die absolute Geheimhaltung damit, dass es bei den Schlichtungsversuchen auch darum ginge “schwierige juristische Fragen” zu klären, denn wie Carsten Spohr, Chef der Lufthansa, weiter ausfuhr, müssten die Verhandlungen in jedem Fall einen “juristischen Halt” vorweisen können. Kommt es jedoch zu keiner Einigung zwischen beiden Parteien, drohen dieses Mal nicht nur neue Streiks bei der Lufthansa-Kernmarke. Demnach würden die Arbeitsniederlegungen durch die UFO dann auch auf weitere Gesellschaften des Kranichs ausgeweitet werden.

200’000 Passagiere durch letzte Streiks betroffen

Allein an den beiden Streiktagen am Donnerstag und Freitag der vergangener Woche fielen rund 1.500 Flüge aus, wovon laut der Lufthansa gut 200’000 Fluggäste betroffen gewesen sein dürften. Am stärksten traf es dabei die Kranich-Drehkreuze in Frankfurt und München. Würde nun also keine Einigung erzielt und die Streiks neu aufgelegt und auf weitere Airlines der Lufthansa Gruppe in Deutschland ausgeweitet werden, würden noch weitaus mehr Flüge ausfallen, als zuletzt. So seien laut UFO nach Abstimmungen unter den Mitgliedern auch die Tochter-Gesellschaften von Lufthansa CityLine, Eurowings, SunExpress Deutschland und Germanwings bereit, in den Arbeitskampf mit einzusteigen.

Anerkennung und Geld Grund des Streits

In den sich seit einiger Zeit andeutenden Arbeitskämpfen geht es einmal mehr zwar auch um Geld, in erster Linie strebt die UFO jedoch die Anerkennung als vollwertiger Verhandlungspartner beim Kranich an, der bis zuletzt die Gewerkschaft für nicht verhandlungsfähig ansah, aufgrund eines – aus Sicht der Lufthansa – nicht korrekt gewählten Vorstands. Daneben fordert die Flugbegleiter-Gewerkschaft vom deutschen Flag-Carrier mehr Zulagen und eine Erhöhung der Spesen für die rund 21’000 Beschäftigten des Kabinen-Personals. Darüberhinaus sollen Teilzeit-, beziehungsweise saisonal angestellte Flugbegleiter es künftig leichter ermöglicht werden, in feste Arbeitsverhältnisse wechseln zu können.

Carsten Spohr

Der grösste Gewerkschaftskonkurrent der UFO ist ver.di, welche der UFO bereits einige Mitglieder abgeluchst haben soll, sowie die neu gegründete und als Abspaltung der UFO hervorgegangene Cabin Union. Dabei verhandelt Carsten Spohr mit allen drei Flugbegleiter-Gewerkschaften nahezu gleichzeitig, da der Airline-Chef einen einheitlichen Tarifvertrag für das gesamte Kabinen-Personal anstrebt, ähnlich wie man sich zuvor bereits mit Lufthansas Günstig-Tochter Eurowings, mitsamt der zuständigen Gewerkschaften einigen konnte.

Fazit zum Status der Verhandlungen

Eigentlich kann man nur für alle Seiten, aber vor allem für die Passagiere und die Mitarbeiter hoffen, dass die Lufthansa und UFO bei den scheinbar intensiven Gesprächen eine gemeinsame Einigung erzielen konnten, damit uns ein noch grösseres Chaos, als das Ende der letzten Woche, erspart bleibt, wonach sonst eine Ausweitung der Arbeitsniederlegungen droht, mit noch ungeahnten Folgen für den gesamten deutschen Luftverkehr.

Autor

Max saß irgendwann häufiger in einem Flugzeug als in einer Straßenbahn, und kam so nicht umhin sich immer mehr mit den Themen rund um das Sammeln von Meilen, sowie den besten Flug- und Reisedeals zu beschäftigen. Auf reisetopia teilt er mit euch die neusten Deals und wichtigsten Tipps!

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