Immer mehr deutsche Bundesländer erwägen das 2G-Modell einzuführen. In welchen Bundesländern diese Regelung schon gilt und was das für Eure Deutschlandreisen bedeutet, erfahrt Ihr hier.
Hamburg machte bereits Ende August den Anfang. Mittlerweile ziehen tagtäglich weitere Bundesländer Deutschlands nach. Geimpft, genesen oder getestet war bisher die Devise – zukünftig könnte das 2G-Modell, welches lediglich Geimpftem und Genesenen Zutritt zu Hotels und Restaurants verschaffen soll, übernehmen. Höchste Zeit, um Euch einen aktuellen Überblick zu verschaffen, damit Ihr die nächste Reise in Deutschland sicher und zuverlässig planen könnt.
Hamburg als Vorreiter
Bereits Ende August setzte Hamburg als erstes Bundesland die 2G-Regel in die Tat um. Dabei steht es Hoteliers und Gastronomen jedoch offen, ob sie diese Regel wirklich umsetzen oder nicht. Dabei handelt es sich also um ein Optionsmodell, wonach die jeweiligen Einrichtungen selbst entscheiden dürfen, ob sie lediglich Geimpfte und Genesene oder aber auch Getestete in Empfang nehmen. Weitere Bundesländer wollen diesem Beispiel folgen.
Sachsen-Anhalt orientiert sich an diesem Modell und bespricht heute dazu die wichtigen Eckpunkte. Auch hier soll es Hotels und Restaurants selbstständig gestattet werden, die 2G- oder 3G-Regel umzusetzen. Entscheidet sich der Hotelier oder Wirt für die 2G-Regelung, so dürfen Personenobergrenzen und Abstandsregeln gleichbedeutend aufgehoben werden. In Hessen gilt eine ähnliche Regelung, könnte jedoch noch in dieser Woche angepasst werden.
Einen deutlich schärferen Weg wählte indes Baden-Württemberg. Das Bundesland im Südwesten verabschiedete bereits gestern ein neues Warnstufensystem, welches sich an die Hospitalisierung und Belegung von Intensivbetten orientiert. In der ersten Warnstufe gilt noch das 3G-Modell, wobei Ungeimpfte einen negativen PCR-Test vorzeigen müssen. Wird in einem Landkreis zur Warnstufe 2 gewechselt, wird dieser auch in Alarmbereitschaft versetzt. Gleichzeitig gilt nur noch die 2G-Regelung in Hotels und Restaurants.
Weitere Bundesländer wollen nachziehen
Mit dem Hamburger Modell und der Regelung aus Baden-Württemberg kristallisieren sich zwei verschiedene Möglichkeiten heraus. Im Fall Hamburg wurde lediglich die rechtliche Grundlage geschaffen, damit Hotels und Restaurants eigenständig entscheiden dürfen, das 2G-Modell umzusetzen. Diese Variante findet bei einigen weiteren Bundesländern Anklang. In Berlin und Niedersachsen gilt diese Regelung bisher nur für Clubs und Diskotheken und soll nun auch dort umgesetzt werden – das haben beide Bundesländer am Dienstag mitgeteilt. In Hessen und Schleswig-Holstein werden bereits ähnliche Modelle angewendet und sollen in den kommenden Wochen dahingehend noch konkretisiert werden.
Auf der anderen Seite steht das Modell aus dem Südwesten Deutschlands. Die strenge 2G-Regelung findet auch in weiteren Bundesländern gefallen. In Sachsen beispielsweise gilt aktuell noch die 3G-Regelung, sollte aber durch die 2G-Regelung Baden-Württembergs ersetzt werden. Dann jedoch eine kleine Überraschung: Der Freistaat führt das 2G-Optionsmodell ein und folgt damit Berlin, Hamburg und Niedersachsen. Anders sieht das in Mecklenburg-Vorpommern aus. Dort sind die Regeln aktuell bereits ähnlich streng. Hier dürfen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ab 1.251 Teilnehmern und solche unter freiem Himmel ab 2.501 Teilnehmern nur unter Einhaltung der 2G-Regeln stattfinden. Durchaus möglich, dass dieses Modell auch hier schon bald in Hotels und Restaurants Anwendung finden wird.
Wiederum andere Bundesländer haben eigene Modelle implementiert oder sind sich bisher unklar, in welche Richtung es zukünftig gehen kann. Rheinland-Pfalz setzt aktuell ein sogenanntes 2G+-Modell um, wonach es Veranstaltern gestattet ist, bei einer bestimmten Quote auch Ungeimpften Zutritt zu erlauben. Nordrhein-Westfalen hingegen lässt es den eigenen Landkreisen bisher offen, welches Modell sie umsetzen möchten. Auf Nachfrage von Business Insider geben Brandenburg, Bremen und das Saarland an, sich in den kommenden Tagen und Wochen mit dem Thema beschäftigen zu wollen. Lediglich Thüringen hat kein Statement zu möglichen Plänen abgegeben. Bayern lehnt hingegen als einziges Bundesland das 2G-Modell gänzlich ab. Hier wird bereits die 3G-Regel laut eigenen Aussagen erfolgreich umgesetzt.
Fazit zur Übersicht
Kurz vor der Bundestagswahl kommt überraschend viel Schwung in die Thematik zur möglichen Umsetzung eines 2G-Modells. Das liegt auch daran, dass bisherige Regelungen in den meisten Bundesländern derzeitig auslaufen. Mit dem gewonnenen Impffortschritt ist ein 2G-Modell durchaus überlegenswert, für wiederum andere bedeutet dies die befürchtete Impfpflicht durch die Hintertür. Bei den aktuellen Bestrebungen stellen sich zwei Varianten besonders hervor. Mit dem Hamburger Modell haben Hotels und Restaurants weiterhin selbst die Wahl, welches Modell sie umsetzen und welche Gäste sie damit empfangen möchten. Die Alternative lässt keinen Spielraum. Ein striktes 2G-Modell erlaubt Übernachtungen nur vollständig Geimpften oder Genesenen.