Der Schweizer Tourismus hat 2023 sehr gute Zahlen erreicht und übertrifft sogar das Rekordjahr 2019. Die Direktoren von Zürich Tourismus und von Schweiz Tourismus haben grosse Pläne.
Bereits im Juni 2023 bestand die Aussicht, dass das Jahr zum neuen Rekordjahr für den Schweizer Tourismus wird. Die Bilanz des Schweizer Tourismus ist für 2023 durchaus positiv. Der Tourismus wird sich 2024 voraussichtlich weitgehend normalisieren, wie Travelnews berichtet. Ausserdem ist das letzte Jahr laut htr das neue Rekordjahr für Logiernächte in der Tourismusregion Zürich.
Mehr Logiernächte als 2019
Zürich erreichte 2023 überragende Zahlen. Um 6,5 Prozent übertrifft das vergangene Jahr das bisherige Rekordjahr 2019 bei den Logiernächten. Genauer gesagt übernachteten knapp sieben Millionen Reisende 2023 in der Tourismusregion Zürich. Darunter waren rund 1,9 Millionen Übernachtungen von Gästen aus der Schweiz. Das ist rund ein Drittel aller Logiernächten in Zürich. Auch die Anzahl an Übernachtungen von Gästen aus anderen europäischen Ländern sowie von Gästen aus anderen Ländern stieg an.
Thomas Wüthrich ist der Direktor von Zürich Tourismus und betont die positive Entwicklung der Destination durch die verfolgte Destinationsstrategie von zuerich.com. Darunter werden unter anderem die Ziele verfolgt, dass sich Zürich bewusst als Premium-Destination positioniert und dass der Anteil der Freizeitgäste zunimmt. Ihm zufolge ist die Stadt auf einem guten Weg, eine nachhaltige und lebenswerte Premium-Destination zu werden. Zudem solle sich die Ferienqualität für Gäste und die Züricher Bevölkerung weiter entwickeln. Doch damit ist laut Wüthrich noch nicht das endgültige Ziel erreicht.
Wir ruhen uns aber nicht auf unseren Lorbeeren aus. Es braucht laufend neue Massnahmen und Aktivitäten, um die Destination weiterzuentwickeln und ihre Position im Tourismusmarkt zu stärken.
Thomas Wüthrich, Direktor von Zürich Tourismus
Ergebnisse der Jahresmedienkonferenz von Schweiz Tourismus
In diesem Jahr fand die Jahresmedienkonferenz von Schweiz Tourismus (ST) bei ihrem neuen Partner statt. Somit versammelten sich alle in Kilchberg am Zürichsee bei „Lindt Home of Chocolate“. Gemeinsam mit dem Bundesamt für Statistik (BFS) und Hotelleriesuisse stellte der ST-Direktor Martin Nydegger die Bilanz für 2023 vor. Dabei wurde bekannt, dass die höchste Zahl an Hotelübernachtungen seit Beginn der Messungen 1934 erreicht wurde. Genauer gesagt übernachteten 2023 41,9 Millionen Gäste in der Schweiz.
Darunter waren drei Millionen Logiernächte aus Nordamerika und 754’000 aus Südostasien. Bei beiden Märkten stiegen die Logiernächte um knapp 25 Prozent im Vergleich zu 2019. Trotz der steigenden Anzahl an Besuchern aus Südostasien kommen wesentlich weniger Gäste aus China in die Schweiz. 2023 wurden 817’000 Logiernächte generiert, was immer noch 55,8 Prozent weniger sind, als noch 2019. Der deutsche Markt macht mit 3,8 Millionen Übernachtungen die meisten ausländischen Logiernächte aus, erreichte trotzdem vier Prozent weniger gegenüber 2019. Dahingegen verzeichneten die touristischen Übernachtungen aus Grossbritannien ein Plus von rund drei Prozent.
Die Britinnen und Briten sind sehr anpassungsfähig und lassen sich ihre Reisefreudigkeit trotz Inflation und Brexit nicht nehmen.
Martin Nydegger, Schweiz Tourismus-Direktor
Den grössten Prozentanteil machten die inländischen Übernachtungen der Schweizer aus. Dadurch wurden 20,8 Millionen touristische Übernachtungen durchgeführt. Das sind 16,3 Prozent mehr als 2019, jedoch weniger als in den Pandemiejahren.
Positive Aussichten für 2024
Nydegger gab zu verstehen, dass er eine weitgehende Normalisierung des Schweizer Tourismus prognostiziert und dadurch die Hotelübernachtungen von schweizerischen Gästen zurückgehen und die von anderen europäischen Gästen steigen werden. Die Logiernächte von Gästen aus anderen Kontinenten sollen laut Nydegger um 15 Prozent steigen.
In diesem Jahr soll auch die Ausrichtung des Schweizer Tourismusmarketings verbessert werden. Zum einen soll künstliche Intelligenz bei der Reise-Technologie mehr integriert werden und zum anderen sollen mehr touristische Betriebe in diesem Jahr entstehen. Auch sollen die Gästezahlen durch die Strategie „Travel better“ gesteigert werden und auch die Tourismusströme mehr gelenkt werden. Ziel sei es laut Nydegger „die richtigen Gäste zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort“ zu führen.
Im Schweizer Markt tun wir das, indem wir etwa versteckte Perlen zeigen. In Europa setzen wir aktiv auf die Tourismusförderung, weshalb wir beispielsweise die einfache und nachhaltige Anreise via Eisenbahn bewerben.
Martin Nydegger, Schweiz Tourismus-Direktor
Fazit zu den Entwicklungen des Schweizer Tourismus
Der Schweizer Tourismus verzeichnete 2023 das neue Rekordjahr mit 41,9 Millionen Logiernächten. Besonders erfreulich sind die Zuwächse aus Nordamerika und Südostasien. In diesem Jahr sind einige Veränderungen des Schweizer Tourismusmarketings geplant, bleibt abzuwarten, ob die Strategien den gewünschten Effekt erzielen.