Das Kabinenpersonal von TAP Air Portugal wollte Ende Januar für eine Woche die Arbeit niederlegen. Nun kann man den drohenden Streik in letzter Sekunde noch abwenden.
Nachdem das Kabinenpersonal von TAP Air Portugal bereits Anfang Dezember für zwei Tage die Arbeit niedergelegt hat, sollte nun die zweite Runde folgen. Der Streik war dabei für eine Woche geplant, die Airline hätte dabei weit über 1’000 Flüge annullieren müssen. Nun konnte TAP den Streik aber noch in letzter Sekunde abwenden, wie unter anderem aero.de berichtet.
Eine Woche Streik abgewendet
Die Verhandlungen der Fluggesellschaften mit ihrem Kabinenpersonal und der entsprechenden Flugbegleiter-Gewerkschaft SNPVAC waren gescheitert, wie man am Donnerstagabend der vergangenen noch verlauten liess. Damit bestätigt man zeitgleich auch die bereits im Dezember 2022 angekündigte zweite Streikrunde für Ende Januar. Genauer gesagt wollte das Kabinenpersonal die Arbeit zwischen dem 25. und 31. Januar 2023 niederlegen. Infolgedessen hätte TAP Air Portugal laut eigenen Aussagen im angegebenen Zeitraum 1’316 Flüge annullieren müssen. Über 150’000 Passagiere wären vom Streik betroffen sein.
Nun liess man jedoch verlauten, dass der Streik vorerst abgewendet werden konnte. Tatsächlich legte die Airline dem Kabinenpersonal sowie der Gewerkschaft ein neues Angebot vor, welches mit grosser Mehrheit angenommen wurde. Der Streik wird damit nicht stattfinden und weitere Streiks seitens des Kabinenpersonals scheinen damit auch nicht zu drohen. Dafür hätten beide Parteien grosse Zugeständnisse gemacht, wie der Präsident der Gewerkschaft verlauten liess. Auch TAP selbst gibt sich zufrieden mit dem Kompromiss und spricht von einer neuen Ära, die damit eingeleitet werden kann.
Zurück in die schwarzen Zahlen
TAP Air Portugal rechnete ursprünglich mit Kosten in Höhe von knapp 50 Millionen Euro. Bereits im Dezember kam es zu einem mehrtägigen Streik. Dieser kostete der portugiesischen Staatsairline bereits circa acht Millionen Euro. Das Kabinenpersonal forderte unter anderem eine Gehaltserhöhung sowie bessere Arbeitsbedingungen. Zwölf der insgesamt 14 Forderungen des fliegenden Personals habe TAP Air Portugal angenommen. Zu wenig war das noch in der vergangenen Woche.
Dass TAP damit in eine neue Ära aufbrechen will, kommt nicht von ungefähr. In den vergangenen Jahren hatte TAP mit grossen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. In den Jahren 2020 und 2021 schrieb TAP jeweils Rekordverluste von weit über einer Milliarde Euro. Während der Pandemie wurde TAP wieder in staatliche Hände übergeben. Die Regierung sucht derweil nach einem neuen Eigentümer. Auch die Lufthansa soll interessiert sein, befindet sich momentan aber in Übernahmeverhandlungen zu ITA Airways. Die Kosten im Rahmen des geplanten Streiks kann sich die Airline derweil sparen, die ohnehin wieder langsam auf den Weg in Richtung schwarze Zahlen fliegt.
Fazit zu den erneuten Streiks bei TAP
Auch ich habe mehrere geplante Flüge im geplanten Streikzeitraum, bis dato aber keine Informationen erhalten, ob alle Flüge, oder zumindest ein Teil davon, wie geplant durchgeführt werden. Ich hatte dabei bereits die Hoffnung, dass die Airline eventuell nochmal ein neues Angebot vorlegen und damit den Streik abwenden könnte. Mit Erfolg. Damit finden alle Flüge wie geplant statt. Lediglich Passagiere, die am Mittwoch in Berlin starten oder landen wollen, müssen sich nach Alternativen umsehen. Auch von diesem Streik war ich betroffen, konnte bei der Airline meiner Wahl den Flug aber relativ schnell und problemlos umbuchen.