Die Lufthansa Tochter Swiss vermeldete am Dienstag einen deutlichen Rückgang des Gewinns. Dies nachdem die Lufthansa bereits vor zwei Wochen einen unerwartet hohen Verlust zu vermelden hatte. Der Gewinn lag im ersten Quartal nur noch bei 48.3 Millionen Franken, dies entspricht einem Rückgang von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Vergleich hinkt aber etwas, da im Vorjahresquartal noch weitgehende Folgen der Air Berlin Pleite zu grossen Gewinnen bei der Swiss führte.
Überkapazitäten und teurer Treibstoff
Der markante Gewinnrückgang ist gemäss Swiss auf höhere Treibstoffpreise und Überkapazitäten innerhalb Europas zurück zu führen. Ausserdem konnte die Swiss im Vorjahresquartal noch von einer sehr guten Buchungslage, auch weil die Flotte damals kaum reichte um das Airline-Chaos in Europa aufzufangen. Auch auf der Langstrecke konnte Swiss viele Kunden von Air Berlin zu teureren Preisen übernehmen.
Im ersten Quartal 2019 zeigten sich auch die Auswirkungen der Flottenmodernisierung: die Kosten der neuen Flugzeuge im Betrieb sind günstiger und sie bieten Platz für mehr Passagiere. Gleichzeitig hat die Erweiterung der Flotte zu höheren Wartungskosten geführt. So stieg der Passagierumfang von 2 Prozent, gleichzeitig sank aber der Umsatz um 2 Prozent auf 1.16 Milliarden Franken, so die Schweizer Airline. Daneben zeigten sich im vergangenen Quartal erste Anzeichen einer rückläufigen Marktentwicklung im Frachtgeschäft.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Trotz deutlichem Rückgang zeigt sich die Swiss in Hinblick auf das kommende Quartal optimistisch. Gemäss CFO Michael Niggemann halte die Nachfrage auf der Langstrecke an und die Buchungslage sei gut. Die Passagiere bei Laune halten will die Swiss mit Investitionen in eine neuartige Lounge am Flughafen Zürich, welche noch in diesem Sommer eröffnet werden soll. Ausserdem soll bis im Herbst der Umbau aller A340-300 abgeschlossen sein. In den modernisierten Flugzeugen erwartet uns unter anderem ein neues Entertainmentsystem, Internet inklusive. Auch soll in den kommenden Jahren eine Premium Economy auch bei der Swiss Einzug erhalten, welche den Gewinn zusätzlich steigern sollte.
Um Ausgaben im mittleren zweistelligen Millionenbereich für Verspätungen und Annullierungen, wie sie im letzen Sommer angefallen waren, zu vermeiden, will die Swiss einen ähnlichen Betrag für Gegenmassnahmen, wie beispielsweise Reserveflugzeuge, investieren. So wird man im Sommer in Zürich und Genf sicher den einen oder anderen ungewohnten Partner sehen. Letztes Jahr flog beispielsweise eine tschechische A320 im SkyTeam-Design für Eurowings zwischen München und Düsseldorf.
Fazit zum deutlichen Gewinnrückgang
Mit dem markanten Gewinneinbruch im ersten Quartal zeichnet sich bereits jetzt ab, dass die Swiss Ihr Rekordergebnis aus dem Vorjahr von 636 Millionen Franken nicht erreichen wird. Obwohl sich die Zusatzausgaben für Treibstoff dank moderner und effizienter Flugzeuge in Grenzen halten werden, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die Swiss die Ticketpreise erhöhen wird.