Seit Mitte August ist sicher, dass Swiss und Edelweiss finanzielle Unterstützung in Höhe von 1,5 Milliarden Franken erhalten. Jetzt im September sollen die ersten Hilfsgelder ausgezahlt werden.
Die Erleichterung war gross, als Swiss und die Tochtergesellschaft Edelweiss am 17. August erfahren haben, dass der deutsche Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) den Schweizer Bundesgarantien in Form von abgesicherten Krediten zugestimmt hat. Der Schweizer Nationalrat hatte die Hilfen bereits im Mai zugesichert, die Zustimmung vom WSF besiegelte das Hilfspaket dann. Bisher haben Swiss und Edelweiss das Geld noch nicht in Anspruch genommen. Jetzt sollen in diesem Monat die ersten Beträge fliessen, wie Travelnews.ch berichtet.
Möglichst wenig des Kredites nutzen
Im Interview mit der Boulevardzeitung Blick, in dem Swiss Kommerzchef Tamur Goudarzi Pour auch über seine Forderung nach einer Test- statt Quarantänepflicht spricht, berichtet er darüber, wie wichtig der Kredit und die damit verbundene Liquidität für Swiss ist.
Dieser Kredit ist Sauerstoff für uns, der uns nach vorne trägt und das Wiederhochfahren des Flugbetriebs ermöglicht.
Tamur Goudarzi Pour, Kommerzchef der Swiss
Dennoch habe die Airline bisher noch kein Geld in Anspruch genommen. Diesen Monat sollen aber die ersten Zahlungen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich fliessen. Dabei wolle man so wenig wie möglich vom Kredit nutzen, da es sich nicht vor 2021 abschätzen lasse, wie viel genau der 1,5 Milliarden Franken für Swiss und Edelweiss in Anspruch genommen werden müssen.
Swiss liegt bei 30 Prozent der Kapazitäten
Wirft man einen Blick auf die Auslastung der Kapazitäten von Swiss, wird erneut deutlich, weshalb die Staatshilfe so wichtig für die Airline ist. Verglichen zu Vorkrisen-Zeiten liegt Swiss bei 30 Prozent der Kapazitäten.
Bis Oktober soll das Angebot dann wieder auf bis zu 40 Prozent hochgefahren werden, doch auch das ist noch weit entfernt von den Idealwerten. Ausserdem basiert diese Kalkulation auf einer Entspannung beziehungsweise auf einem Gleichbleiben der Lage. Verschlechtert sich die Situation rund um die Pandemie und kommt es zu weiteren Reiseeinschränkungen, kann die Erreichung dieses Ziels deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Fazit zur ersten Auszahlung von Hilfsgeldern für Swiss und Edelweiss
Dass Swiss und Edelweiss die Staatshilfen in Anspruch nehmen, ist keine Neuigkeit. Nur der Zeitpunkt des Beginns der Auszahlung war bisher nicht bekannt. In diesem Monat wird nun das erste Mal ein Teil des Geldes fliessen. Es ist zu begrüssen, dass Swiss und Edelweiss planen, nicht den ganzen Kredit auszuschöpfen. Dennoch ist aufgrund der unstetigen Entwicklung nicht genau vorherzusehen, wie viel der Gelder im Endeffekt in Anspruch genommen werden müssen, bevor die Airlines die Krise überstanden haben.