Seit zwei Jahren kritisieren Gewerkschaften die niedrigeren Löhne bei airBaltic, der Wet Lease-Partnerin von Swiss. Trotz dieser Bedenken bleibt die Situation unverändert.

Nachdem Swiss 2022 ihre Weiterführung der Wet Lease Zusammenarbeit mit airBaltic bekannt gegeben hat, haben mehrere Gewerkschaften mit einem Protestbrief reagiert. Im Brief wurde unter anderem die Auslagerung der Arbeitsplätze kritisiert sowie von Lohndumping gesprochen. Mehr als zwei Jahre später steht das Thema nach wie vor auf der Agenda der Gewerkschaften. Denn geändert hat sich wenig, wie der Tagesanzeiger berichtet.

Das Wichtigste in Kürze

  • Swiss wird weiterhin kritisiert für ihre tieferen Löhne bei airBaltic
  • Die Lohndifferenzen belaufen sich auf bis zu 3’000 Franken pro Person und pro Monat
  • Der Rechtsstreit dauert weiterhin an

Bis zu 3’000 Franken Lohndifferenz

Anfang September lag die Frage in der Luft: Fokussiert sich Swiss zukünftig nur noch auf eine einzige Wet Lease Partnerin? Dabei wurde gemunkelt, dass Helvetic Airways künftig mehr in den Fokus rückt. Genau das wurde Anfang Oktober von Swiss mit der Verlängerung und Intensivierung der Partnerschaft zu Helvetic bestätigt. Doch die Wet Lease-Zusammenarbeit mit der lettischen Fluggesellschaft airBaltic wurde auch bis 2028 verlängert. Zusätzlich besteht zwischen Swiss und airBaltic seit Januar ein Codeshare-Abkommen.

Airbaltic Airbus A220 300

Seit Beginn der Wet Lease Zusammenarbeit der beiden Airlines äussern Gewerkschaften Lohndumping-Vorwürfe. Dabei unterscheiden sich die Einstiegslöhne pro Monat von Swiss und airBaltic Mitarbeitenden folgendermassen:

  • Kabinenangestellte: Differenz 2’500 Franken, respektive 1’500 Franken bei airBaltic oder 4’000 Franken bei Swiss
  • Co-Pilot: Differenz 3’000 Franken, respektive 4’000 Franken bei airBaltic oder 7’000 Franken bei Swiss

Andauernder Rechtsstreit

Swiss widerspricht den Vorwürfen und beteuert, dass die Zusammenarbeit “kein strategischer Entscheid für eine Verlagerung der Produktion […] oder zwecks Kostensenkung […]” sei.

Bisher haben die rechtlichen Schritte noch zu keiner Änderung geführt. Aktuell werden die Vorwürfe vom Kanton Zürich analysiert, es können jedoch zurzeit keine Details zum laufenden Rechtsmittelverfahren bekannt gegeben werden, jedoch meint die Volkswirtschaftsdirektion:

Grundsätzlich handelt es sich um Abklärungen im internationalen Kontext. Diese sind zeitaufwendig. Ausserdem muss den beteiligten Parteien das rechtliche Gehör gewährt werden, und es stehen entsprechende Rechtsmittel zur Verfügung.

Aussage der Zürcher Volkswirtschaftsdirektion

Die Gewerkschaften fordern eine Anpassung der Löhne an Schweizer Standards und setzen Swiss nach wie vor unter Druck, während der Fall weiterhin verhandelt wird.

Autorin

Livia wurde von einem Teammitglied als „die gute Seele von reisetopia.ch“ bezeichnet – zu Beginn kümmerte sie sich vor allem um das Partnermanagement und die Erstellung von neuem Content auf der Schweizer Seite. Nun liegt Livias Fokus auf der strategischen Weiterentwicklung des Contents, des Newsletters und des Community-Managements. Dabei hat sie einen guten Überblick über die Schweizer Finanzprodukte und weiss genau, welche kostenlosen Debitkarten ohne Fremdwährungsgebühren daherkommen.

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